Volltext: Gallimberti - Haslöhl (Bd. 5)

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Glockcnton , 
Georg. 
von den Mausoleen des IIadrian nnd des 
Im Jahre 1825 Lehrte er nach Russland 
sonders die Zeichnungen 
Augustus zu erwähnen. 
zurück. 
GlOOKCUTOII, GÜOTg; der ersteder niirnhergischen Formsclinoiilcr 
und Illuministen, und wahrscheinlich auch der erste namentlich 
bekannteFornischneirler überhaupt, wofür man den Johann. Schnit- 
zcr von Arnheim gehalten hat. Sein Geburtsjahr keimt man nicht, 
aber 1514 wird in Schi-wer's Todten-Geläut als dessen Sterbejahr 
bezeichnet, was aber nicht ausgemacht ist. Auf seinen Blättern 
soll der Name Jorg Gloclienton stehen, wie auf jenem mit der heil. 
Jungfrau und vierheil. Weibern, grob geschnitten, in den Schatten- 
partien ganz schwarz, wie in den Iiöpfen und Fiissen. Die Frauen 
stehen in reichem Faltenschmuclie. H. g 7.. Q L., Br. 15 Z. 10 L. 
Die Himmelfahrt Christi 1520. H. 14 Z., Br. 10 Z. 5 L.  Sehr 
selten. Wenn aber dieses Blatt diesem Meister angehört, so 
kann er nicht 1514 schon todt gewesen seyn. 
Dieser alte Kiinstlenist nicht mit dem folgenden zu verwechseln. 
Glockenton, GBOTg, der Jüngere, Briefmaler und Formschneidcr 
zu Nürnberg, der Sohn des obigen, wurde, nach dem Datum auf 
seinem Bildnisse zu sohliessen, im Jahre 1492 geboren, und 1555 
starb er. Dieser Künstler liess sich seine Studien sehr migelegerl 
seyn, denn er gab schon _1509, also im 17. Jahre, eine Anweisung 
zur Perspektive heraus, die vielleicht dennoch dein älteren Glocken- 
ton angehören dürfte, dem auch oft die Werke unseres Künstlers 
zugeschrieben werden. Die Blätter des jüngeren sind zahlreich 
und nicht von grosser Bedeutung. Man findet darauf die Initialen 
 G. G., die Bartsch P- gr- IX- 428 als Bezeichnung eines anonymen 
Künstlers erklärt, und Heller legt ihm in der Geschichte der Holz- 
schneideliunst S. 125 irrtliumlic das Zeichen des Gabriel Giolittv 
von Ferrara bei.  
Der grosse, chorographische Grundriss der Stadt Nürnberg mit 
Figuren verzicret, nach der Zeichnung des iVIatheniatiliers E. Etz- 
laub, in vier Platten geschnitten. 11.51 Z. 91.„ Br. 52 Z. 8L. Fehlt 
bei Bartsch. Selten.  
Die Parabel von der Rechnungsablage im Evangelium. H. 2 Z. 
10 L., Br. 27 Z.  
 Eine Heilige mit der Krone von einem Hinde begleitet, welche! 
 einen Blumenstrauss trägt. Sie selbst hat einen Korb mit Blu- 
men. H. 11 Z., Br. 8 Z. 8 L. 
Vier Blätter, welche die Gefangennehinung, das Verhör und die 
Verurtheilung eines Mannes darstellen, vielleicht eines Heili- 
gen. Diese letzteren Blätter sind. bei Bartsch angezeigt, aber 
er kann nicht verbiirgeu, dass die Folge eomplet Sei, Auf 
dem ersten Blatt hält ihn ein iVIann bei der Kehle, auf dem 
 zweiten fleht er vor dem Könige um Gerechtigkeit, auf dem 
dritten steht er mit gebundenen Händen vor dem Königsthrone 
und das vierte stellt dar, wie der Verurtheilte in einen Kerker 
geworfen wird. H. 10 Z. 1  1_ I," 3„ 9 z_ 
'Lepel legt deinßloclsenton eine Copie der saugenden Madonna voll 
1505 nach Durer bei, doch kann dieses Blatt, wenn die Sache 
richtig ist, wolifnieht unserm Glockenton angehören, da selbes 
die Jüllflahl 1506 tragen S011, es müsste denn dieser Künstler 
schon recht frühe zur wissenschaftlichen und kiinstleriäßheu 
Reife gelangt seyn.   
Dieser liunstler iliuminirte Meslbiicher und Wappenbriefe und
	        
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