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Girardon ,
Frangois.
Giraud ,
Anton
Cosmus.
Das Grabmal Richelieu? von Simoneau und B. Picart in fünf
Blättern, auch von Le Pautrefdas Apollobad von Edelink und
Chatillon; das Medaillen von Ludwig XIV. auf dem Stadt-
hause zu 'I'r0yes, das dem Urheber so grosse Ehren bewirkte
(S,d'Arv'ensVille II. 217) von le Clerc; der Winter von Edelink;
die Entführung der Proserpina, von G. Audran; die Reiter-
statue Ludwig XIV. von Tardieu, etc. Das Monument der
Gattin des Künstlers, der Catharina Duchemin, welche
Blumen und Früchte malte, und auch Mitglied der Akademie
war, wurde von A. blerisset gestochen. Nourrisson und Le Lor-
rain haben es ausgeführt, und es war noch 1792 in der liirche
Kirche S.Landri. Die Gattin Girardon's starb 1693 in 69. Jahre.
Das Mausoleum zeigt ein Kreuz und am Fusse desselben die heil.
Jungfrau mit dem entseelten I-leilande. Die Composition ist mes-
quin und sie gab seinen Feinden Gelegenheit zu sagen, dass Gi-
rardun keine Erlindungsgabe hatte. Doch war der Schmerz der
NIutter gut bezeichnet.
Girardon legte auch ein Iiunstltabinet an, und nach den Stücken
desslbcn haben H. Charpentier und N. Chevalier eine Folge von 12
Blättern gestochen, unter dem Titel: Gallerie des ouvrages de F.
Girardun, faisant partie de son Cabinef, colnpose de murceaux an-
tiques et modernes.
Nachrichten über diesen Künstler finden sich in mehreren "Wer-
ken, und grosse Lobeserhebung in den Schriften der Gleichzeitigen.
Darunter gehören die bereits erwähnten Dichter. Seiner gedenken
auch Watclet und sehr ausführlich düärgensvilleyin den Vies des
fameux sculpteurs p. 20g. Ein ausführlicher Artikel über diesen Künst-
ler ist auch in der Biographie universelle zu lesen.
GiFZIPÖOU, Catllürlna; S. oben im vorhergehenden Artikels.
Girardonllb. S. A . Girardet.
GiTZIITlOUI, 831101011160, Maler, Optiker und Mechaniker aus dem
südlichen 'l'yr0l und der Sohn eines ausgezeichneten Mechanikers,
des Erfinders der Aderlass-Lanzettenmaschine. Seine Studien lei-
tete der rühinlich bekannte Unterberger und unter dessen Einfluss
brachte er auch seine Gravirmaschine für Schabliünstler zu Stande,
die von der k. k. Akademie in Wien gekrönt wurde. Bald darauf
wurde er von Schikaneder als Maschinist des Theaters an der
Wien angestellt, und bei dieser Gelegenheit machte er die nütz-
lichsten Erfahrungen über scenische und optische Wirkungen, die
ihnl vortheilhaft zu Statten kamen. fertigte nämlich ein opti-
sches Theater, welches alles, was frühere Iiunstler leisteten, weit
hinter sich zurückliess. In seinen zoophysischen Darstellungen,
wie er sie nannte, waren die schönsten Gegenden mit grauem, whhr.
haft täuschendem Pinsel der Natur nachgeahmt, z. B. Prag mit der
berühmten Brücke, Triest mit dem Hafen, der Pass Finsljgfmünz in
Tyrol, Schweizcrgegenden, See- und Gebirgsansichten, alte Bur-
gen am, alles trefflich gemalt und nach den strengsten optischen
Gesetzen geordnet. nuchFigtirenwareil angebracht. Ebenfallsin der
Architeliturwar Girardon bewandert, doch war er nicht vonf Gliicke
hegiinstiget, und lllm fehlte die Gabe SiClI geltend zu machen.
Mehreres über diesen Künstler s. die österreichische National-
Encyclopiidie II. 574. Seine Lebenszeit ist dort nicht näher be-
stimmt.
Gifilüd, AUIIOU COSIHUS, ein französischer Iiupferstecher, der 1760
zu Paris geboren wurde. Sein Lehrer war Liugöe, und die Werke,