di Maria, den er hier an Schnelligkeit des Pinsels weit übertraf.
Wundershalber zeigt man bei den Jesuiten auch das Gemälde mit
Franciseus Xaverius, der die Japaneser tauft. Dieses iigurenreiehß
Bild zeigt diesen Iiiinstler als wahren Fa presto, denn er malte
es in anderthalb Tagen, ohne vorher einen Entwurf zu machen.
Doch pries man das Werk als vortrefflich, und der Vicekönig von
Neapel rief beim Anblicke desselben aus: Wer es gemalt hat,
ist ein Engel oder ein böser Geist. Giordano war in Neapel un-
uinschränkter Iiunstbeherrscher, seiner Macht unterlagen alle seine
Nebenbuhler, unter welchen besonders Francesco di Maria und
sein Anhang zu nennen ist. Der junge Waghals erregte Eifersucht
und man nannte ihn einen liunstfreidenker, was er wirklich war.
Allein ihn laiimznerte dieser Vorwurf nicht, und er schalt seine
Gegner hartnäckige Hebräer, die sich hinter ihr ranziges Gesetz
verschanzen. Nach seiner Ansieht war jener der beste IYIaler , der
dem Publikum am besten gefiel, und demnach war er selbst dieses,
denn keiner gefiel in höherem Grade, als Giordailo. Doch die
Zeit hat gerichtet.
Nachdem Fa presto im Vaterlande eine Anzahl von Werken aus-
geführt hatte , ging er 1697 nach Florenz, um auch hier sein
Lieht leuchten zu lassen. In dieser Stadt malte er a1 Carminc
die Kuppel der Capelle Corsini und später die Gallerie liiccardi.
Diese Malereien, früher unter Volpatds Leitung gestochen, sind
seit 1822 auch durch die Stiche Lasinio's bekannt, der die Galleria
Biceardiana in zarten, mit Geist behandelten, Umrissen heftwcisc
herausgab. In Florenz malte Giordano ausserdem auch für Kirchen
und fiir andere Privaten, besonders für das Haus del liosso, welches
von seiner Hand Bacchanale besass, die dann in den Besitz des
Marchese Gino Capponi iibergingen. Er malte auch für den Fürsten,
und Cosmus IIl., vor welchemer eine Probe seiner Fertigkeit
abgelegt hatte, sagte, dass er ein für Fürsten gemachter Maler sei.
Im Jahre 1690 erhielt Giordano einen Ruf nach Spanien, denn
auch Carl II. hatte seinen Ruf vernommen. Er lebte 15 Jahre in
Spanien, bewundert wie anderwärts, von Carl II. fast vergöttert-
Dieser ernannte ihn zum Bitter, als er ihm das Gegenstück zu
einem Bassano ganz in derselben Weise gemalt hatte. In der Kirche San
Lorenzo del Escorial stellte er in acht etrennten Gewölben eben so viele
Bilder dar, von denen es im Iiuustilatte 1822 Nro. (14 heisst, dass
jedes einzelne ebenso vollendet und wahr sei, als das Ganze grosi
und hinreissend. Indessen öffnete erst Giordano in Spanien dem
Kferfalle der Iiunst alle Thore, denn in jenem Lande hat sie sich
länger rein erhalten, als in Italien. Giordancfs Gemälde im Eseurial
sin nicht begränzt, die Gewölbe der Iiirehe öFfnen sich und lassen
frei in Himmel und Hölle blicken. In den Gestalten herrscht un-
gemeine Bewegung und die Farben sind noch so frisch, als wenn
sie erst aufgetragen wären. Im ersten Gewölbe sieht man die Ver-
kiindigung und, die Einpfängniss Mariä, die Geburt Christi, die
Anbetung der Engel und der Könige. die Sibyllen etc. So fort
eine Schaar, von Engeln und Seligen, den Triumph der Kirche,
Maria auf dem Täiuinphvvßgell, den Tod der heil. Jungfrau. das
Ietzte__Gericht, den Zug der lsraeliten aus Aegypten und deren
Sieg uber die Ainalekiter. Ueber der grossen Trerzpe des Klosters
stellte er die Glorie des Himmels vor. Es sind (11959; reiche und
weitläufige Bilder, und doch malte Fa presto diese Mole de pirl"
tura, wie es heisst, in sieben Monaten. Andere vvälltlbildcr IiirP
tci-liess er in S. Antonio . im Pallaste Buem-etiro und auch für