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Giolfi ,
Antonio.
Giollino ,
Nicola.
besonders nach der Antike. Auf diese Weise erlangte er den Ruf
eines vorzüglichen Künstlers, dessen Werke selbst von den Dich-
tern besungen wurden. Sie bestehen in Bildern heiligen und pro-
fanen Inhalts, die in Farbe und Zeichnung gleiches Lob ver-
dienen. In allen herrschLGenauiglieit und Ebenmaass und die Fi-
guren offenbaren einen Künstler, der sich mit Eifer dem Studium
der Anatomie ergeben. Seine Färbung ist schön und lebhaft, doch
harmonisch, in Titiaifs Weise. Zu Rimini sind einige seiner Werke
in den Privatbesitz übergegangen und auch anderwärts finden sich
solche: Madonnen, Heiligenbildcr und treHliche Portraite.
. Dieser G. Qioia arbeitete noch 1824.
GIOIH, AUIIOÜIO; Maler in Genua und L. FerrarPs Schüler. Er
malte in Oel und Fresco, in,I{irchen und Privathäusern. Starb
. um 1790. _
GmliinO, Nicola, Maler vonVerona, daher Nicolo Veronensis
enannt; auch den-Beinamen Ursino scheint er gehabt zu ha-
gen, wie ihn Vasari nennt. Er war vielleicht der Sohn eines
Paolo Giolfino, der sich als Frescomaler Ruhm erwarb, und
auch er selbst ist ein Künstler von Bedeutung, nur sind seine
Werke sehr selten. Seinen Meister kennt man nicht, Lanzi glaubt
jedoch, dass dieser ein Miniaturmaler gewesen, und daher gerie-
then auch dem Giolfiuo oder Golfino, wie ihn Ridolfi nennt, klei;
nere Bilder besser, als grosse. Er malte in der Kapelle St. Fran-
cesco der Kirche des heil. Bernartlint) zu Verona das Leben des
heil. Franz a Fresco, wo er an Pinturicchio erinnert. Diese
Iiapelle wurde 1522 von der Familie Peres zumVBegr-äbnissorte bc-
stimmt. Von Nicolo ist auch die Altar-tafel der Iireuzkapelle, welche
in der Mitte der sechs Felder den vom Kreuze abgenommenen
Leichnam des Erlösers vorstellt. Dieses interessante Gemälde trägt
den Namen des Künstlers. Zeichnung und Anordnung sind im
strengen Style gehalten , im Charakter der Quatrocentisten, in
deren Werken etwas Starres im Ausdruck, Härte in den Umrissen
und Schärfe in der Formenbezeichnung herrscht. In der Färbung
ist Giolfino ziemlich naturgetreu, harmonisch, aber nach Lanzi's
Urtheil, nicht so kräftig, als man es wünschen könnte. Indessen ist
er in dem bezeichneten Altarblatte auch hierin zu loben. Pozzo
verzeichnet in dem Werke: Vite degli ittori etc. Veronesi p. 58
noch andere Gemälde von der Hand dieses Künstlers in Verona;
ein solches del Spirito Santo in St. Anastasia, die Tafel des heil.
Erasmus am Aitare des Grafen Faelli in derselben Kirche, die
Fresken der Kapelle des Sakraments in S. M. in Organe. Auch
Faeaden der Häuser scheint er gemalt zu haben; wenigstens war
sein eigenes auf solche Weise verziert.
In Deutschland sind seine Werke sehr selten. Im k. Museum
zu Berlin ist jedoch eine auf Wolken thronende Madonna mit dem
Iiinde auf dem Schoosse. Den Wolkenthron stützt der Glaube,
unter der Gestalt eines jungen Mädchens, und ein ähnliches, die Hod-
nung, fleht zur Mutter empor, während die Liebe mitdem brennenden
Herzen mit der Rechten auf Maria deutet. Unten stehen zu den
Seiten Jakobus minor, und der Evangelist Johannes. Zwischen
beiden ist das Bildniss des Stifters und im IIintergi-unde Landschaft.
Das Bild ist auf Leinwand gemalt und 7 Fuss und I; Zoll hoch.
Giolfino bezeichnete einige seiner Werke mit einem Monogrannnß
und eines ähnlichen, das mit: Nicole Veroncnsis Inventur gedeutet
werden könnte, erwähnt Christ , der es aber mit: Inventur Vieuß
erklärt. Es soll sich auf alten Iiupferstichen finden, die del!"
wohl nach Giolfino geiertiget seyn könnten.