Volltext: Gallimberti - Haslöhl (Bd. 5)

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Giamberti, 
Ant. 
da San-Gallo. 
Giamberti, 
AntÄ 
etc. 
dass llnäer Künstler dem Michel Angelo Feind gewesen, und auch 
VaSar-i Scheint sich zu widersprechen, wenn er behauptet, dass San- 
Gallü dem Pabste den Vorschlag gemacht habe, durch Buonarotti 
die Sixtina ausmalen zu lassen, ein Unternehmen, an welchem 
Mißllßl Angeln der ungewohnten Arbeit wegen hätte scheitern 
sollen. Es scheint vielmehr, dass beide Künstler jederzeit in gutem 
Vernehmen gestanden. Giiiliano empfahl jenen Iiünstler dem Pabste 
zur Ausführung des erwähnten Grabmals, ferner war er die Ursache, 
dass lVIicliel Angelo die bekannte Statue des Palastes in Bologna 
fertigen durfte, so wie er denn jederzeit dem Buunarotti mit Rlülll 
und That beistand. Von dein älteren San-Galle wird in der Bar- 
berinischen Bibliothek ein trelTlichcs Studienbuch aufbewahrt, in 
welchem manche der merkwürdigsten Denkmäler des älteren Roms 
abgezeichnet sind.  
Giamberti, Antonio da San-Gallo, Bildhauer und Architekt, 
der mit seinem Bruder Giuliano gleichen Unterricht genoss. Er 
genoss als Bildhauer Ruf, besonders seiner Crucilixe wegen, deren 
sich noch einige finden. Giuliano brachte ihm auch Geschmack 
für die Architektur bei, und seine Praxis in der Holzsculptur war 
ihm besonders bei Anfertigung von Bauinodellen von Nutzen. Da- 
mit war er seinem Bruder sehr behülllich. Für diesen führte er 
das Modell aus, nach welchem der Cardinnl della Rovere in Savona 
einen Pallast bauen liess, und dieses Modell erwarb ihm auch die 
Achtung jenes Cardinals , der als Pabst sich derdrlülfe nnsers 
Künstlers bediente. Er gab dem Grabmale des Hadrian die Gestalt 
eines Castell, der jetzigen Engelsburg in Rom, und dann übertrug 
er ihm den Bau des Ports Civitä-Castellana. Diese beiden Brüder 
ersetzten sich gegenseitig bei ihren Unternehmungen. Als Giuliano 
Florenz verliess, um in Rom seinen VVirkungslireis zu beginnen, 
trug er dem Antonio auf, das Modell zur neucirFestung in Arezzo 
zu fertigen. Dieses brachte ihn mit (ler Florentinischen Regierung 
in Berührung, und letztere ernannte ihn auch zum Qberaufseher 
aller Festungswerke. Unten seinen merkwurdigsten architektonischen 
Werken nennt man die Kirche von Monte Pulciano ausserhalb des 
Thores S. Biaggio. In dieser Stadt baute er auch zwei Palläiste. 
Die Anzahl seiner Werke war nicht gering, gegen das Ende seines 
Lebens aber zog er das Landleben vor. Er starb 1534.  
Giamberti, Antoniü da San-Gaul), berühmter Architekt und 
NetTe der beiden vorhergehenden Künstler, von denen er ebenfalls 
den Beinamen San-Galle annahm, und deren Ruf ihn Ztllllsllltlllllll 
der Architektur bestimmte. _Er begab sich nach Ruin, ihren Unter- 
richt zu geniesseii, doch diese Iinnstler verliessen bald darauf die 
Stadt, und so blieb er sich alleinmberlassen. Er fand jedoch an 
Bramante eine Stütze. Dieser Meister hatte __an der Paralysis ge- 
litten, ohne dass dadurch die Thätigkeib seines Geistes gestört 
wurde, und er bedurfte dalier nur eines jungen Mannes, der in 
seine Ideen eingehen konnte. Einen solchen fand er an San-Gallo 
und in diesem liiinstler iiusserte sich zeitlebens sein Einfluss, da 
er , anfangs der Substitut, später der Nachfolger Bramiinteä 
wurde. Indessen kann man nicht sagen, dass in den Bauwerken 
Antonids durchaus der Geist jenes Iiunstlers walte; man bemerkt 
im Gegentlieile bei ihm schon mehr oder weniger die Entartung 
des Geschmackes. Doch war sein Ruf bald gegründet, und besonders 
erwarb er sich in der Construction der Gebäude allgemeines Leib 
So stand es mit ihm, als der _Cardinal Alexander Farnese, der 
nachinalige Pabst Paul III., ihm die Restauration seines alten Pallastes 
auf Cainpo di Fiori anvertraute. Anfangs war der Cardinal xiiclil
	        
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