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Ghiberti ,
Lorenzuo
di "Bartoluccio.
und Fresco, besonderen Ruf aber erwarb er sich durch seine
Carrikaturen, und solche Stücke findet man viele in Ruin.
Man hat von seiner Hand mehrere geiitzte Blätter, von denen
einige mit dem Stichel vollendet sind, im Gescbinaclae des P. Aqnilzi.
Seine rein geiitzten Blätter sind geistreich und mit Leichtigkeit
ausgeführt. Sie sind gewöhnlich mit dem Namen des Iiiinstlers
bezeichnet. Bartscli. XXI. p. 500 beschreibt 55 Stücke Vgnßhgzzfs
Hand.
Die Geburt Christi, oder vielmehr die Anbetung der Hirten. H.
5 Z. 2 L., Br. 4 z. 2 L.
Eine ähnliche Darstellung, wie Maria den Schleier vom Iiinclc
hebt, um es den Hirten zu zeigen. H. 6 Z. 2 L., Br. 47.. QL.
Jesus vertraut dem Petrus das Hirtenamt. H. 6 Z. 2 L., 131-. ZiZ.
Die Himmelfahrt Mariä, nach Jos. Ghezzi 169g. H. 13 Z., BinQZ.
St. Joseph mit dem mit Blumen nniwundenen Stabe. 1700. H.
6 Z., Br. 5 Z. 5 L.
St. Joseph mit dein Jesusltiiide in den Armen, nach J. Ghezzi.
179g. H. 8 Z. 6 L., Br. 7 Z. 2 L. _
St, Franzisca Bomana mit einemEngel. H. 6Z. 5L., BrJtZ. 3L.
Vignetten, für: Cleinentis undeciini pontificis hoiiiiliae in
Evangelia. Romae 1722. apud J. Mariam Salvioni. fol. 17
Blätter von ungleicher Grösse. Bartsch verzeichnet jenes da-
zu gehörige Blatt nicht, welches Christus vorstellt, wie er
Petrus zum Haupt der Iiirche einsetzt, in einer Landschaft,
Die Blätter für: Clementis undecimi pontificis maximi Qfationes
consistoriales. Ronia 1722. ful. 4 Blätter.
Drei grosse Vignetten: Gott Vater verbietet den ersten Menschen
von der Frucht des Baumes zu essen der pübstliche Leqat bei
Carl VIII. von Frankreich; ein Cardinal mit Geistlichen, wie
er von Nikolaus V. die Bulle empfängt. H. 2, Z. 6 L., Br.
1 Z. 6 L.
Die grosse Vignette mit der anatomischen Schule, für die Ri-
flessioni di G. Petriolci. Roma 17.10, bestimmt. H. 3 Z. 19 L.,
Br. O Z.
Ein von M. Oesterreich nach Ghezzi's Zeichnungen gestochenes
Werk hat den Titel: Iiaccolta di 24 caricatuije discgiiate colln
penna da P. L. Ghezzi". Dresda 1750. fol., 24 Blätter. Die
zweite Ausgabe v. 1766 hat 42 Ii., nach Ghezzi, Internari. u. a.
Ghiberti, Lorenzo d1 Bartoluceio, berühmter Bildhauer, 3mm.
zegiesser und Architekt, geb. zu Florenz 157g, es; 1455, Sein
Stiefvater Bartoluccio unterrichtete ihn in der Gutfdschmiedeltunst,
und bei dieser Gelegenheit erhielt er auch einigen Unterricht im
Modelliren und Graben. Die Plastik erwählte er jedoch erst iin
Wendepunkte fies menschlichen Lebens zur Hauptbeschäftigung.
Die Natur scheint aber ihn mehr zum Maler, als zum Bildiier berufen
zu haben, und er sagt selbst in seinein Trattato: "Lkmimo m10 311a
pittura era in grande parte volto," was sich auch in Seinen halb-
ei-hobenen Arbeiten bestattiget findet, in denen er alles maleriggll
ordnete und gestaltete. Ein_ gluckllicher Zufall bestimmte ihn zuf
Bildhauerei, und zwar in seinem Zttlahre, zu jener Zeit, in welche?
es galt, dem Meisterwerke des Andrea Pisano am Battisterio 1.11
Florenz gleichzuliominen, wenn nicht selbes zu übertreffen. DßV
junge Ghibel-ii verdrängte alle seine Mitbewerber und 1414 stanfl
die erste der von ihm ausgefuhrtßn beiden Bronzethiiren da. Glut
berti zeigte hier reiche EriiudungF-gabe und mancherlei durCh
Beobachtung erworbene Kenntnisse, allein in mancher Beziehung
dürfte dieses Thor dem älteren des Pisaners naclistelien.