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Geri.
Gerike ,
Samuel
Theodor.
G611, von Arezzo, ein Künstler des 15. Jahrliundests, den Vasari we-
gen seiner eingelegten Arbeiten riihnit. Solche nennt ei: im Chor
und in der Kanzel in S. Agostino zu Arezzo.
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Gencault, Jean Louis Theodor Andre, Historienmaler und
Lithograph, geb. zu Rouen 1790, gest. zu Paris 1824- Dieser ta-
lentvolle liiinstler studierte anfangs im Atelier des Carl Vernet, und
hierauf kam er unter Guerins Leitung. Von 1812 an sah man Bil-
der von seiner Hand, besonders Soldatenstiiclie; im Jahre 1319 aber
trat er mit einem grossen Bilde hervor, dessen ergreifender Ge-
genstand durch Ileynolds Stich bekannt ist. Dieses Gemälde, wel-
ches im Musee royal zu Paris aufbewahrt wird, stellt den Schiff-
bruch der Fregatte Medusa vor, oder vielmehr die Angst und Ver-
zweillung, welche die llllannschaft ergreift, die sich in das
Boot der Fregatte geflüchtet haben. Dieses Bild, mit seiner schau-
ervollen Wahrheit, fliisste eine Art von Entsetzen ein, und der
Iiiinstler fand den Beifall nicht, den er erwartetliatte. Man schalt
den Gegenstand widerwärtig, aber nur das Thema, welches sich
Gericault zur Lösung vorgesetzt hatte; die Herrschaft des liiinst-
lers über die Mittel seiner Darstellung war aber unverkennbar, es
leuchtete daraus ein grosses Talent. Doch das Schauerliche der
Ilantllnng (lrängte die Beilallshezeugungen zuriick, was den liiinst-
ler so cntinuthigte, dass er mit einem gewissen Groll die Historien-
malerei gänzlich verliess, in welcher er sicher einen ehrenvollen
Platz hätte behaupten können. Er widmete sich nun auschliesslich
dem Studium der Pferde, und ausgerüstet mit Kenntnissen höherer
Art brachte er es auch in Darstellung dieser edlen Tliierart zur
Vollkommenheit. Er copirte hier die-Natur in ihrer Naivetiit und
eigenthümlichen- Schönheit. Besonders zu erwähnen sind daher
seine Pferdestuilien, von denen er einige selbst lithographirt hat.
Sie erschienen in Lieferungen. Gericault hat unglaublichx viele
Zeichnungen hinterlassen, die von den Liebhabern sehr theuer
bezahlt werden. Sie sind im erossen Style ausgeführt und im All-
gemeinen aus der Natur gegriden. Mehrere seiner Lithographien
sind in Arnauts Geschichte Nayoleons, wie: die Schlacht von Cha-
cahuco und jene vor Maipu in Spanien, eine Episode aus dein
Riickzuge von Moskau.
Sericanlhwar als Künstler und Mensch gleich achtensivertli.
Seine Begeisterungä fiir die Kunst war so gross und 59 tief in der
Seele, dass er im etzten Jahre, in welchem ihn eine schmerzhafte
Krankheit langsam zu Tode marterte, junge Leute bezahlte, um
vor seinen Augen die besten Werke neuerer lYleister, besonders
die von Gros, zu copiren.
Gerike, Sümllßl TlIEOdOP, Mlaler von Spandau, geb. 1665 gest
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1150. bein lyleister mrder Malerei war liomandon und 1091 reiste
er auf cliurlurstliclie Iiosten nach Rem, um mit Elias Terwcsteil
die vornehmsten antikeiiBililsäulen fur die neue Akademie in Gips
abforinen zu lassen. Bei dieser Gelegenheit studierte er auch uumt
Maratti die Malerei uuil nach seiner Ankunft in Berlin wurde ci-
Bektur jener Aliaclemie, die er mit vielen lYIQdellcx-l nach antiken
VVerken, mit Abgussen halberhobenei: Arbeiten, mit Iiupfefstichßll
und Zeichnungen bereicherte. Dieses, sagt Nicolai, war nebst der
Herausgnbc einiger Uebersetzuxiäen Nvou theoretischen VVcrlien
sein griisstes Vei-ilieijst. Seinen bemulde, deren er einige in den
Schlossern au-fgefxlprt hatte, mangelt es 3,16915; und Sinn, und
zu der Cumposition sind sie nur mittelinassig. Dennoch wurde er