Volltext: Gallimberti - Haslöhl (Bd. 5)

Gerhard , 
Meister. 
Grerhärd , 
Otto. 
i'll 
So berichtet Dr. Boisserrie in, seinem prachtvollen Werke über 
den Ciilner-Dom. Passavant (Iiunstreise durch England und Bel- 
gien S. 425) gibt aber die Haupturkunde nach ihrem ganzen In- 
halte, während Dr. Boisseröe daraus nur eine kurze Stelle mittheilt, 
Darin ist der Ort bezeichnet, wo das Haus gelegen und auch der 
Name seiner Ehefrau Guda ist angegeben. Die Schenkung an den 
Meister Gerhard fand nur neun Jahre nach der unter Erzbischof 
Conrad von Hochsteden im Jahre 1248 erfolgten Grundsteinlegung 
des Domes statt, u. sie wurde als Belohnung der Verdienste des 
Künstlers gemacht, die er sicher durch den Bau des Domes er- 
warb. Die Urkunde sagt nämlich: „1VIagistroGerai-do lapicide Rec- 
tori fahrice nostre [rropter lneritorum obsequia nobis facta." Der 
Name Lapicida (Steinmetm) wurde im 13. bis zum 15. Jahrhundert 
dem Baumeister gegeben. Gerhard aber wird noch ausdrücklich 
,.Rect0r thbrice" genannt, und so kann er wohl zuverlässig 
Verfertiger des Plans und Gründer des wvumlerwrollen Baues seyn. 
In Gerhard ist daher neben Erwin von Steinbacli einer der gräss- 
ien Baumeister zu verehren. 
Dieser Riesenbau mit seinen vielfältigsten Verzierungen, seinen un- 
endlichen Pfeilern, Spitzbogen, Leisten und umblätterten Spitz.- 
saulen hebt sich gewaltig und massenhaft in die Luft. Fertig 
ist nur der Chor mit seinen prachtvollen Verzierungen. Er war so 
ungeheuer gross angelegt, dass die Ausführung die Kräfte der 
Stadt überschreiten musste. Es ist wohl kaum an die einstmalige 
Vollendung dieses über 500 Jahre stehenden Gebäudes zu denken. 
S. auch Dr. Carus Reise II. S. 
Gerhard , Hubert, ein Niederländer, berühmter Bildhauer im Dien- 
ste Herzogs Wilhelm V. von Bayern, vom Jahre 1586 bis 1595. 
Er formte im Jahre 1584 mit Pallagu die eolossale Gruppe von 
Jupiter, Junu und Ganymed, welche seit 1590 d'en Schlosshof von 
Iiirchheim bei Mindelheim zierte, und die 1585 von dem kunstfer- 
tigen Italiener Pietro di Neve, und dem fleissigen Niederländer, 
Cornel Anton Mann, in Bronze gegossen wurde. Dieses Bildwerk, 
welches zu den vorzüglichen Iiunstarbeiten des 16. Jahrhunderts 
äehört, ist seit 1825 im Besitz des Frhrn. von Schätzler zu Augs- 
urg. Gerhard formte auch zu München die herrliche Statue St. 
Michaels an der liirehe gleiches Namens, nach Peter Canditzfs 
Zeichnung, und in Augsburg sind die metallenen Statuen an dem 
Augustus-Brunnen von seiner Hand, welche den Baiser Augustus 
und mehrere Nymphen und Kinder vorstellen. 
Gerhard fertigte indessen mehrere andere Statuen und Stucca- 
turarbeiten. l. Sadeler stach eine in Holz geschnitzte Pietn, oder 
eine Maria mit dem Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoosse. 
Das Blatt hat die Unterschrift: Hanc imaginem Ser. Bav. Statua- 
"'15 Hubertus Gerardus sculptam etc. Jean. Sadeler sculp. exmMo- 
nßßhii. Den Erzengel hat Lucas Kilian gestochen und auch den 
Schuhen Brunnen in Augsburg 1598. Ein anderes grosses Blatt 
mätjdeväelben Statue ist ohne Namen des Stechers. 
ters esiyorlge Heinrich Gerhard könnte wohl ein Sohn dieses Meis- 
Gerhard? Otto: Maler, der in der Nähe von Regensburg geboren 
wurde. Er malte Historicn und kleine Pferdestücke, auch Schlach- 
ten mit besonderem Feuer. Hierin ahmte er den Bourguignrm nach 
in der Lehendi keit und im angenehmen Colorite. 
Dieser Künstizr blüht: um 1720, 
	        
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