Ehrer ,
Johann
Ehret ,
Georg
Dionys.
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kamen nicht in den Iiunsthandel, und daher sind sie selten. Zur
Quartausgabe der Reise nach Italien gibt es Umrisszeichnungen
von EhrensiviirtYs Hand, die in Kupfer gestochen Wurden. Die
nach den Originalbliittcrn illum. Abdrucke (38 Bl.) kosten 5 Thlr.
Schwedisch. Nlehreres S. Iiuglefs Museum 1855. Nro. 2-
Ehrer, Johann P., Inndschaftsmaler, dessen LebenSVeFhältnisse
unbekannt sind. Man findet Bilder im Geschmack des F. Bcich,
die aber sorgfältiger in der Behandlung und wärmer im Cfllprite
sind, als jene des bezeichneten Meisters. Sicätragen die 11119311111
I. P. E., welche man auf Ehrer deutet.
Ehfßt, Georg DlOflyS, ein berühmter Iiiinstlcr im naturhistori-
sehen Fache, wurde irn Badischen um 1710 geboren. Als der Sohn
eines gewöhnlichen Gärtners genoss er eben l-teineErziehung, aber
ein natürlicher Hang trieb ihn an, alle Pflanzen zu zeichnen, wel-
che er fand. Er hatte bereits seine Sammlung bis auf 500 ver-
mehrt, ohne zu wissen, welchen VVerth sie habe, bis ihm zu sei-
nem Erstaunen Dr. Trew von Nürnberg vier tausend Gulden da-
fiir bot. Ehret hielt sich jetzt fiir reich und ergriff den Wander-
stab, sah aber bald seinen Schatz schwinden. Jetzt zwang ihn
der Mangel in Basel einige Zeit seine Iiunst zu üben, so ba-ld
sich aber seine Verhältnisse besserten, zog es ihn wieder fort. Er
ging nach Montpellier, von da nach Lyon und endlich nach Pa-
ris, wo der berühmte Bernard Jussicu sein Talent beschäftigte.
Letzterer liless durch ihn einige Zeit Pflanzen aus dem k. botani-
schen Garten malen, um damit die von Robert begonnene präch-
tige Sammlung zu vervollständigen.
Von Paris begab sich Ehret x1aeh England, fand sich aber da in
seinen Erwartungen getäuscht, und daher ging er nach Holland.
Hier zeichnete er die Pflanzen im Garten CliFforUs und bei dieser
Gelegenheitlernte er auch den berühmten lninne kennen. Bisher stellte
Ehret die Pflanze nur in ihrer Gesammtheit dar, Linne lehrte ihn
aber auch, sie in ihren Theilcn mit Genauigkeit unterscheiden, und
beide vereint brachten ein berühmtes Werk zu Stande: den Hor-
tuslClidortianus, der 1737 erschien.
Um das Jahr 1740 ging Ehret zum zweitenmale nach England
und jetzt fand er auch hier Verehrer und Beschützer, die ihn bis
zu seinem 1770 erfolgten Tod in diesem Lande erhielten. Unter
diesen ist die Herzogin von Portland und Dr. Mead, für welche
er Sannnlungen von Pflanzen malte , die man in ihrer malerischen
Darstellung bewunderte. Sloane machte ihn, wie friiher Linne,
auch der Wissenschaft wieder nützlich, in dem er ihn dieFiguren
für die Transactions der k. Societiit zeichnen liess. In Mitte seiner
Arbeit vergass er auch den Dr. Trew nicht. Fiir diesen malte er
nach und nach ein 50.) der schönsten und seltensten Pflanzen, die
in England. wachsen. Trew licss sie in Kupfer stechen, und
1750 erschien der erste Band in fol. unter dem Titel: Plantae se-
lectae, quarum imagines pinxit G. D. Ehret, notis illustravit Ch.
J. Trew, et vivis eeloribus representavitlgl. Haid. Der zweite und
letzte Band erschien 1775- P
Ehret war jetzt Botaniker geworden, und daher suchte er bei
jeder Gelegenheit dieser YNissenschaFt niitzlich zu werden. Er fer-
tigte die Zeichnungen zu P. Braun's seltenem VVerke: Civil and
natural history of Jamaica, London 1756, fol. Zu dieser Zeit ar-
beitetc Äl- Ellis an seiner Geschichte der Corallen, die 1755 zu Loli-
don in erschien; die vierzig liupfer zeichnete Ehret. Letzterer
wurde jetzt auch Nlitglietl der Akademie zu London und in dieser