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Edemeran.
Edlinger,
Johann
Georg.
Ezlema liebte das Schauerliche der Natur, im Leben aber gab er
sich nur zu sehr der Leichfertigkeit hin. Die Flasche iibte auf
ihn einen gewaltigen Einfluss und er starb auch 1700 zu Rich-
mond in I-blge eines uumässigen TH-unlaes.
Edemeran, ein lVIönch des Klosters Tegernsee, war auch Architekt.
Durch ihn lißSS der Abt Ellinger in der ersten Hälfte des Uten
Jahrhunderts hohe Gewölbe in der liirche erbauen.
Eder, Michael, Maler von Augsburg, wo er 1766 geboren wurde.
Er lernte die Anfangsgründe der Kunst bei dem dortigen Maler
Persalter; ging aber dann nach München, um auf der Akademie
und durch das Studium der Werke der Gallerie sich ..1 der Male-
lerei zu vervollkommnen. Er malte artige Landschaften.
Um das Jahr 1791 war er Maler am Hofe zu München.
Eder, Martin, ein Bildhauer von Mays in Tyrol, der künstliche
Figuren fertigte, wie das Tyroler-Iiiinstler Lexikon nach Bosch-
mann henachrichtet. l
Eder „ Maria, Miniaturmalerin von Innsbruck, die später in Wien
lebte. Sie malte Portraite und kleine heilige Geschichten. Sie ge-
hört der neueren Zeit an.
EdeSlil, AUdTIIIO dl, Maler zu Pavia, angeblich selbst ein Pavese.
Er gründete als Zeitgenosse des Florentiners Giotto zu Pavia eine
Schule und führte mit seinen Gehülfen in S. Martino und ander-
wärts mehrere Malereien aus, und zwar in gutem Geschmacke,
wie Lanzi 11-, 350 versichert. Im Colorit setzt ihn Lanzi über
seine florentinischen liunstgenossen.
Edesia lebte nach Zani um 1290 1510, und Lomazzo dehnt
seine Zeit bis 1550 aus.
Edlmger, JOhÜDD GBOTg, Bildnissmaler, wurde zu Grätz 17th
geboren. Ihn hatte die Natur zum Künstler geschaffen, aber äus-
sere Verhältnisse gestatteten ihm nicht, das, was sie allein ihn
lehrte, unter Leitung eines ausgezeichneten Künstlers auszubilden,
und auf dem Gebiete des artistischen Wissens zum Selbstbewusst-
seyn seines Iiunsttalentes sich zu erheben. Wäre ihm dieses zu
Theil gcivorden , dann dürfte er den ersten Meistern in der Bild-
nissma erei gleichgekommen seyn.
Aus seinen Jugendjahren ist wenig bekannt; man weiss nur, dass
ein Mönch aus dem Orden des hl. Franziskus es war, der ihm im
Zeichnen den ersten Unterricht ertheilte, und dass er in derFol e
bei einem Maler in Oesterreich, der seinen Zögling nach damali-
gern Gebrauche handwerltsmässig behandelte, bei Iiirchenverzierun-
gen und zu Verfertigung von Votivtafeln verwendet wurde.
Allein sein Talent überschritt bald die für ihn nicht bestimmte
Grenze und Edlinger fing an, ohne alle Anleitung Portraite zu ma-
len. Der Versuch gelang und bald folgte vielseitiger Beifall. Im
Jahre 1774 kam er nach München, wo er fortan zu bleiben be-
schlass, nur unternahm der Künstler mehrmalige Reisen in die
Schwgiz, wo seine Bildnisse vorzüglich geschätzt wurden, in die
Pfalz, ins Badische und nach andern Orten. Er bildete sich nach
und nach durch tiefes und unermüdetes Studium eine eigene Ma-
nier, die an jene Rembrandfs erinnert, ohne jedoch die Originali-
tät zu verlieren.
Im Jahre 1731 wurde Edlinger Hofmaler in München, mit einem
jährlichen Gehalte von 400 fl., und nun fuhr er fort, zahlreiche
Werke zu liefern, in welchen er mit treuer Auffassung der Natur