Eh erle.
Christiah
Nicolaus.
63
mann erhielt. In dieser Stadt und in der Llingegenil finden sich
Sculpturen in Holz und Stein von seiner Hand.
Eberle, ein lYlaler der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Er
soll von Geburt ein Tyroler gewesen seyn, der in Wien lebte,
Eberlß, Adanl, geb. zu Aachen 1805. gest. zu Horn 1_85'2- Er kam
in friiher Jugend niit seinem Vater, einem Messerschmied,nachDüs-
seldorf, betrieb aber Anfangs mit demselben nicht das gleiche Hand-
werk, wie man angegeben findet. Der immer wachsende Hang zur
Malerei bestimmte den Vater, den Sohn auf die Akademie zu thun.
Iiurz darauf kam Peter Cornelius als Direktor an diese Anstalt, und
der junge Eherle schloss sich mit aller Innigkeit. und Verehrung an
diesen grossen Mann an, der an ihm einen seiner liebsten und
ausgezeichnetsten Schiiler verlor. Sein erstes_ Bild aus dieser Zelt
ist eine Grahlegung Christi. die ein ernstes tiefes Gemüth und ein
reiches künstlerisches Talent (iflienbarte. Cornelius nahm sich sei-
ner mit ganz besonderer Liebe an und gab seinem Geiste eine im-
mer höhere und freiere Richtung. Die Liebe zumfMeister verlei-
tete ihn 1825 nach Miintzlien zu ziehen, wohin jener als" Direktor
der Akademie berufen war. Hier iibte sich Eberle zuerst im Tech-
nischen der Frescomalerei und malte dann sogleich das colossale
iBild an der Decke des k. Odeons in München, Apollo unter den
Hirten vorstelleud, und er entwickelte dabei seltene Kräfte künstle-
rischer Darstellung. Nach diesem malte er in den Arkaden des k.
Hofgartens das Bild, in welchem die Iiclelinung Maximilians mit
der Churwiintle dargestellt ist. ln dieser Zeit hat vielleicht der
Tod seinen ersten Schlag gegen den jungen Baum geführt. Der
l Schmerz, den die meisten Iiiiiistler im Herzen tragen, dass das
Geleistete mit dein (lewollten so wenig iihereiustiinnite, fing bei
ihm an, am Herzen zu nagen und ein driin-kender Ernst bemäch-
tigte sich des sonst so lebensfrohen Jiinglings, und selbst nicht der
milde Hauch des SüSlllCllGlllillllllllelä, den erittzg in Romiiiihlte, ver-
mochte etwas über die immer ernster werdende Weltansicht des
Künstlers. Er zeichnete, obschon stets unzufrieden mit dem, was
erleistete, und oft die Arbeiten mehrerer Wochen zerstörend, die
(Kartons zu der Decke des Michel -Angel0 für die Münchner Pina-
kothek, welche in München zugleich mit Cartons von Overbeck
und Cornelius ausgestellt waren.
Eberle schickte sich bereits zur Reise insVatei-land an, als der
Sturm über seinen Körper fiel, der die inwohnende Seele, einer
andern Welt zugekehrt, zu halten keine Kraft mehr zeigte. Er
Ward am Charfreitage an der Pyramide des Cestius begraben.
Nnch erwähnen wir zweier Zeichnungen in Sepia, die er in Rum
Hqsfuhrte, und welche als seine letzten Werke bezeichnet werden.
Die eine stellt die Apostel Petrus und Paulus" auf der Fahrt naclü
Rom vor, und die andere die lsraeliten in der babylonischen "Ge-
fangenschaft, eine tief durchdachte und reiche Composition.
Fur eine Kirche in Westphalen malte er 1825 ein Altarblett mit
St. Helena und zwei Passionsengeln.
Eberlem, ChPlSIlüH NICOIEIIJS , ein geschickter Bildnissmaler
von Budolstadt, übte seine Kunst längere Zeit in Göttingen aus,
{wurde aber später herzoglichJxraunschweigischer Gallerie-Dlirelh-
61? zu Salzdahhtm. Einige Bildnisse dieses Künstlers, der 178111111
sten Jahre starb: wurden auch in Iiupfexjgestochen. Ueberdlesß
findet man von scmcr Hand Cupien nach den Werken der Galle-