Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

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Eberhard , 
Conrad. 
zu den vertieften Zeichnungsarten, nebst einer Anweisung, 
Metallabgiisse von erhaben und tief gcätzten Steinzeichnnngen 
zu machen. Mit 10 Probeblättern gr. 3. Darmstadt 1322. 
Baustudien zum Nachzeichnen für Anfänger in 12 B1. gr, 3, 
Mainz 1821- 
Ueber Eigenthümlichlteit des deutschen Kunstlebens. Vorgcgm- 
gen am Durer's Feste in Niirnberg 1828- 
Grundziige der Perspektive fiir Schulen und zum Sclbstunter- 
richte, in 2 Abth. mit 24 Steintateln  VViesbaden 1825! 
Praktischer Unterricht im Steindruck. Darmstadt, 1823. 
Mit H. Schäfer gab er von 1826 an das Museum Wursleyaxxum, 
eine Sammlung von Antiken, Statuen und Geinmcn, nebst An- 
sichten von der Levante mit Kupfern in fol. heraus. 
Von H. WÄEberhard hat man auch trelflichc landschaftliche Stu- 
dien in radirtetiBliittern, die als Vurlegeblätter im Landschafts- 
zeichnen zu empfehlen sind. Der Künstler zeigte hier ein 
glückliches Streben auf genaue Charakterisirung des Einzelnen, 
verbunden mit Leichtigkeit und Freiheit des Vortrages. 
Dieses Werk erschien 1855 zu Nürnberg in ful. 
Eberhard, Conrad, berühmter Bildhauer und Maler wurde 1768 
zu Hindelang im Algau geboren. Sein Vater war ebenfalls Bild- 
hauer und schon der Grussvater übte diese Kunst, in welche nun 
auch Conrad und sein Bruder Franz eingeweiht wurden. Die er- 
sten Werlte, welche die Brüder mit dem Vater ausfiihrtcn, waren 
Andachtsbilrler, so wie denn überhaupt in ihrer Heimath die Pla- 
stick noch immer im Dienste der Kirche und der häuslichen An- 
dacht steht. In diesen beiden Iiiinstlern wurde daher schon frühe 
das Gefühl fiir das Religiöse und Sittliche geweckt, und sie be- 
wahrten es auch mit aller Reinheit. Ihre ersten Arbeiten findet man 
in den Kirchen des Algau's, in Vorarlberg, und in der Umgebung: 
Heilige, Schutzpatrone und Tabernackcl vorstcllend, lauter Werke, 
die den jungen Künstlern Beifall erwarben. Sie erinnern in der 
Darstellungsweise an die Gebilde der Frömmigkeit und heiligen 
Ehrfurcht der älteren Zeit, denen sie aber in ihrer Nachahmung 
Leben und Seele in Form und Geberde gaben. 
Im Jahre 1796 bemerkte der Cliurfiirst Clemens von Trier bei 
seiner Anwesenheit im Algau das hervorstechende Talent der jun- 
gen Künstler. und er setzte unsern Conracl in den Stand, zu Miin- 
chen zwei Jahre der Vervollkommnung einer Kunst zu widmen. 
Er trat hier in dic VVerkstiitte des Roman Bons und blieb da bis 
ihn 1806 König Ludwig von Bayern, damals noch Kronprinz, nach 
Rom sandte, um nach den alten klassischen Werken seine Stu- 
dien zu vollenden. 
Eberhard blieb hier mehrere Jahre und während dieser Zeit be- 
nutzte er, seiner Kunst ganz hingegeben, alle Hiiifsinittel, die 
Rom diesem Kunstzwieige darbietet. Er zeichnete malte , model- 
lirte, und arbeitete in Stein und dieses alles in einer seit Rafael 
nndbandern hochbegabten Meistern nicht mehr geiibten VVeise- 
Man war noch zu seiner Zeit von clemVorurtheile befangen, christ- 
lich religiöse Gegenstände seien fiir die Kunst keine günstigen 
Vorwürfe und daher ward zu jener Zeit nur Carstens als derjenige 
bezeichnet, der die Kunst wieder von der poetischen Seite ergrif- 
fen, der ihr Bedeutung und charakterische Beziehung verliehen, 
Des stillen, bescheidenen Strebens des treffliehgn EberharcYs wird 
nicht gedacht, weil er den Stuf? zu seinen Comprisitionen nicht aus 
der griechischen Giitter- und Heroenwelt entlehnte, wie jener. Er 
ist es, der mit denselben Vorzügen, wie (larstens , die neue Rich-
	        
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