Dyck,
Anton
T1111.
47
Familie zu den besten gehört. Andere schöne van Dycliäche ßil.
der dieser Sammlung stellen Karl 11., Jakob II. und dessen Schwe-
Slel" Henriette als Iiinder vor.
Auch im k. Museum zu Berlin sind Hauptwerke von diesem
Iiiinstler: das Bildniss der Intantin Isahella Clara Eugenia, Phi-
lipp II. Tochter, als Clarissin dargestellt, Christus als liönig der
Juden verspottet, eine kleine Prinzessin Iiarl I. von England, die
beiden Johannes zwischen Säulen stehend, Maria mit dem Iiinde,
dem König David, der lYIngdalena und dem verlernen Sohne,
Christus von Johannes, Maria und einem Engel beweint, die Bild-
nisse der Iiinder IiarPs I. von England mit einem grossen Hunde.
In der Gallerie zu Sanssouci ist eine vorzügliche Durnenlarünuing.
Dieses Bild kam nach der Schlacht bei Jena nach Paris, aber spä-
ter wurde es wieder reklamirt. Gest. von Bnlswert.
Im Schlosse zu Cremsier ist van Dyclfs vorlreiiliches Bildniss
IiarPs I. mit seiner Gemahlin, das 1651 von Vischer gestochen
wurde.
Eines der vorziiglichsten VVerke van Dycläs ist die Grablegung.
welche ehemals in der Franziskaner-Kirche zu Mainz hing, ein
Bild von VOPIFEFfliChEID Ausdrucke, mit edlen schönen Formen,
aus des Künstlers schönster Zeit. Es war ursprünglich für den
Churliirsten von Mainz bestimmt, der aber das Werk so schlecht
bezahlen wollte, dass es van Dyck lieber den Barfüsser Dilöncheix
schenkte, welche es bis zur Besetzung der Stadt durch Custine in
ihrer Iiirche bewahrten. VViihrend der Belagerung 1791 brannte
die Barfiisser Kirche ab, doch wurde das Bild gerettet und später
an den Grafen von Schlick verkauft. Nach seinem Tode kam es
nach Wien, wo es der Senator Brentano von Frankfurt am Main
erwarb.
Ein wahrhaft treffliches Gemälde ist van Dyclfs Altarblatt in der
Egidienkirche zu Nürnberg, das durch die Stacltschreibers-Wittwe
Eisen von Hersbruck gestiftet wurde. Ihr Mann hatte es aus ei-
ner eingegangenen Iiirche der Oberpfalz um geringes Geld an sich
gebracht, und die Geberixl hat sich für ihr Geschenk nichts als ein
Paar Gitterstühle vor der Kanzel aus. S. Sammler von Nürnberg
III. 92.
Dieses Gemälde stellt die in Schmerz versunkene Maria beidem
Leichnam Jesu vor, der auf einem Steine vor der Felsenhöhle
ruht, von Johannes unterstützt. Uebcrvrältiget von Jammer streckt
Sie die Hände nach ihrem Sohne aus, und neben ihr steht Mag-
dalena, wie sie die Augen auf den theuern Leichnam hettet. Zu
den Fiissexi Jesus stehtein Engel in Betrübniss und oben schwe-
ben drei anclere, die aber von Daniel Preissler dazu gemalt wur-
den, weil das Gemälde zu kurz war.
Ein Gemälde von hoher Vollendung befand sich 1329 im B-ggitze
des Buchhändlers Leroux zu Mainz. Van pyck stellte hier den
ungläubigen Thomas dar, wie er vor den Jungern den Finger in
die-Seitenwunde des Gottmenschexi legt. Die Figuren sind in na-
türlicher Grösse bis zur Hälfte der Schenkel dargestellt.
Van Dyck vollendete einen Cyclus der zu seiner Zeit lebenden
Künstler und Iiunstlreunde, die er zwar nicht in einer eigenen
Gallerie sammelte, sondern, da die Originale zerstreut wurden,
durch die Iiupferstecherkunst in ein Ganzes brachte. Jedem Iiünst-
1er und Iiunstfreund wird diese schöne Sammlung, in welcher ne-
ben denen des Pontius, Bolswert, Vorsterman u. a. mehrere von
Ihm selbst geistreich radirte Stücke zu finden sind, bekannt sind-
Die Sammlung führt den Titel: