lllll
I3 llUClUo
die Arbeit um 1229 zu setzen. Dieses bedeutende und mit Ge-
schick ausgeführte Werk stellt die Königin liegend mit Schleier
und Krone hinter einem "Vorhange dar, welchen ein Engel zu
Hiiupten und einer zu_ Fussen wegzieht. _Uebcr dem Vorhange
schreitet ein grosser _L0we, noch hoher sitzt auf einem Altare
die Mutter Gottes mit dem, Äilnde, neben ihr anbetend nochmals
die Königin. Die Sextenpfeiler mit Thurxuchen tragen einen Rund-
bogen, und daruber ein Giebeldach; alles mit gothischen Ziera-
then. Vasari sagt ferner, dass Fuccio damals auch 1n Florenz die
Marienkirche am Arno gebauet, wie die Grabschrift zeigt. Diese
Inschrift wurde bei Erneuerung der Kirche über der Thiir eines
Nebenballäßi eingcmauert. Es 1st dieses ein kleiner halbmomlfiir-
miger Stein, auf welchem, nur gemalt, und sichtlich öfter aufge-
frischt, steht: a. MCCXXVIII; darunter das Stadtwappen, ein
schwarzer und ein weisser Löwe, und ganz unten: Fuccio mi fece.
Bottari (zum Vasari) will sie auf die Novelle von Ippolito Buondel-
monti deuten, welcher, von der Schaarwacht an der Thüre seiner
Geliebten Dianora de' Bardi aufgegrilien, sich lieber für einen
Räuber ausgeben, als seine Liebschaft entdecken wollte. Man
sieht aber leicht das Ueberfcine dieser Deutung , um so mehr, als
diese'Novelle ins i-lte Jahrhundert gehört, und der auch in Dan-
te's Hölle berüchtigte Vanni Fucci den Iiirchenraub an S. Jacopo
in Pistoja 1295 beging. CiCOgUafa (I. 374 81) nimmt an,
dass die Inschrift nur den Bauherrn dieser kleinen und unbedeu-
tenden Kirche nenne, wie schon 1298 ein Fuccio Magnoli vorkommt,
dessen Geschlecht, nachmals Bardi, Patronat und Begriibniss dort
hatte. Denn ein Künstler Fuccio findet sich sonst durchaus nicht.
Diese Annahme ist die wahrscheinlichere." Vasari's Verbindung des-
selben rnit Arnolfo widerspricht ihm selber, da er diesen erst
1262 geboren werden lässt, ebenso seine weitere Angabe, dass Fuc-
cio nach Friedriclfs II. Kaiserkrönung zu Rom durch Honorius III.
(1220) mit ihm nach Neapel gegangen, als Nicola Pisano von Bo-
logna nach Florenz zurückkehrte (1251). Er legt ihm im Leben Ni-
cola's die Werke bei, welche Nikolaus von Pisa fiir Friedrich II.
verfertigte, und führt mehrere Bau- und Bildwerlte von ihm zu
Florenz und Assisi an. Celano, zwar erst im 17ten Jahrhunderte,
nennt ausdrücklich den Nicola Friedriclfs Baumeister; die übrigen
älteren Geschichtschreiber übergehen ihn. Ausser Celano lassen
Parrino und Sigismuntlo auch den Nxcola mit König Friedrich
nach Neapel kommen und die dortigen Bauten ausführen, so dass
ihm also auch die sonst noch vor Vasari dem Fucciu beigelegten
Bauten für König Friedrich, als: die ummauerten Parke zu Gra-
vina und Melii, zur Vogel- und Winterjagd, u. a. angehören. Ce-
lano legt ihm auch gerade zu den Entwurf zum Dom in Neapel,
für Karl I. bei.
Das ganze Daseyn eines Künstlers Fuccio ist also höchst zweifel-
haft. Baldinueci schreibt ihm zwar mehrere, dem Assisischen ähn-
liche, Grabmäler im Iiirchenstaate und in der Lombardei zu, doch
ohne Böweis- Die Urkunden und Denkbiicher AssisPs wissen auch
nichts von Fuccio, und Angeli, welcher dies Grabmal dem Fuccio
heilegt, schreibt hier offenbar nur dem Vasari nach, dessen Aus-
drücke er ebenfalls gebraucht. Derselbe berichtet aber noch, dass
die Königin Hecuba von Cypern auf der Heimkehr von einer
Wallfahrt hieher zum heil. Franciscns, ihrem Schutzheiligen , in
Ancona um 1240, gestorben, ihr Begriibniss und Denkmal nach
Assisi verordnet und ein ansehnliches Vermiichtniss zur Ausführung
desselben hinterlassen habe, wcsshall) noch jährlich eine Todten-
{hier um sie begangen werde. Die Geschichtschreibcr von (Zypern