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Frntet ,
Franz.
Frye ,
Theodor
oder
Thomas.
mehrere Gemälde in Sevilla, die er um der Gleichheit der Zeich-
nung, des Colorits und der Ilaltung willen, ebenfalls dem Frutet
zuschreiben zu müssen meinte, Äso (lass es ihm schien, als habe
Palomino den Namen des Franz Frutet mit jenem des berühmten
Niederländer-s Franz Floris, auch Franz von Vriendtgenannt, ver-
wechselt. lNur scheint vergeblichen _Verive_clislung be-
delllillClllx, .d35_S?Pgll0lIIll]O seinen Flores ausdrucklich mit dem Vor-
namen ntonio enennt.
"Aus Frutefs Werken urtheilt lman, dass er in Italien RafaePs
und Miehel Angela's Werke fleissig studiert habe. Insbesondere
hat er von ersterem Richtigkeit der Zeichnung, Anmuth, Einfach.
sie-g in den Stelllungen-gerbfiguiäin, Grösse und Adel imlnucsldruck,
a ei neig sici seine ar enge ung immer zur ll1G( er an ischen
Schule.
Am herrlichsten aber spricht sich FruteÜs Geist und Verdienst
in dem berühmten Oratorio (unter dem Namen de las Bubas be-
kannt) der Hospitalkirche, des heil. Cosinus und Damian aus.
gelbst die Form dieses Werkes gleicht derjenigen, die 1'113.11 bei
ahnlichen alten niederländischen Werken antrillt. Das Oratorium
hat zwei Thiiren, deren iiussere Seite die Jungfrau sitzend mit dem
göttlichen Kinde in den Armen schildert, zu ihren Fiissen kniet
der herl, läernhai-d; uber lebensgrosse Iugurein VVenn die Flugel
geoffnet sind, sieht man aul dem grosseru, mittleren Felde den
gekreuzigten Heiland in edler erhabener Gestalt, die beiden Ver-
brecher zu beiden Seiten mit ausdrucksvojlen Ziigen. Ferner den
heil. Johann, die heil. Magdalena und "Gruppen von Figuren, de-
ren eine tllßlllll] in? Gewand ldes Herrili) logelntlen Hiischer darstellt.
Auf dem reciteu 'iige ist Ciristus a ge idet, wie er von der
Last des Iireuzes"niedereetlriickt am Boden lie t. Unter den um-
stehenden Figuren will iiian einige Aehnlichlaeäen mit denen auf
RaphaePs beriihnitem Bilde, Spasimo .di Sicilia genannt, so wie
mit anderen aus der Feuersbrunst des Borgo im Vaticun, entde-
cken. Auf der linken Fliigelthiire endlich sieht man die Iireuz-
abnahine. Mit Geist und Gefühl vereint dieses Werk höchst ver-
dienstliche Ausführ11ng„i1nd. es ist der schönste Beleg fiir die
Iiunstfertigkeit des Meisters. Noch findet sich Nachricht von ei-
Dem Gemälde Frutefs, das vormals im Besitze des verdienten Staats-
mannes D. Gasper von Jovellanos war, und den Augenblick dar-
stellt, wo das jüdische Volk von dem römischen Statthalter die Be-
gnadigung des Barnabas und den Tod Christi verlangt. Zwölf in
wohlgeordnete Gruppen vertheilte Figuren, mit leidenschaftlichen
Geberdenä stellen das Volk dar, wie es den Tod des Heilandes
begehrt, er mit der-Dornenkrone auf dem Haupte erschöpft vor
Pilatus steht; ihm cgeniiber Barnabas, efesselt, in frecher wü-
thender Stellung. IlgVIähr weise man vongdem Künstler nicht. S.
Kunstblatt 1822. Meise].
Frutu, de, s. r. Gobbo.
Fruytiers . s. Fruitiers.
Fryß, ThGOdOP oder ThOIIIQS, Maler und Iiupferstecher, gebar.
1124, gest. zu London 176g. Ei- widinetesich Anfangs dem Stiche
in schwarzer Manier, worin er es zu grosser Vollkommenheit
brachte, allein er zog später des grösseren Gewinnes wegen die
Portraitmalerei vor. Frye war ein guter Zeichner und auch seine
Portraite gefielen. Diese malte er in Oel und Miniatur.
Man hat von ihm mehr als zwanzig Idealköple in Lebensgrösse