Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

Franco , 
Giovan 
Battista. 
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Gemälde von der Hand dieses Künstlers sind in S, Giovanni 
dein Enthaupteten zu Florenz, im Dome von Ilrbino, in jenem 
zu Osimo, wo er 1517 malte, in Bologna, 1m liirchenstaate und 
in Venedig, wvo er sich gegen das Ende seines Lebens aufhielt, 
Hier malte er 1556 in der Libreria von S. Marco Alstäon und 
etliche symbolische Bilder. Er soll auch einen Theil der Zeich- 
nungen zu den Vasen der berühmten Apotheke von Loretto ge- 
macht haben. Die Königin wollte diese Majolica Gcfäisse gegen 
silberne an sich bringen , allein man ging den Tausch nicht ein. 
Man hat von diesem Künstler auch eine bedeutende Anzahl von 
Blättern. Bartsch P. gr. XVI. p. 118  154 beschreibt 95 Stücke. 
und 15 gibt er im Anhange. Er wählte edlere Gegenstände, als in 
seiner Zeit Mode waren, und folgte der damaligen" wüsten Art zu ra- 
diren nicht, sondern bildete diese oft zu einer solchen Genauig- 
keit aus, dass sie der Grabstichelarbeit nahe kommt. "Mit dem 
Stiche! gab er gewöhnlich die Vollendung. Seine Figuren sind 
oft zu lang, die Iiüpfe (lagegen zu lslein. In den Extremitäten 
sind sie mit Sorgfalt und Richtigkeit behandelt.   
Bartsch Anleitung etc. ,I. 200 theilt France's Blätter in Klassen 
ein. Die erste lljietetdl1it einer schnellen Nadel radirte und bloss ge- 
ätztc Blätter dar, ohne Spur des Grabstichels. Die zweite enthält 
Blätter, welche mit etwas mehr Sorgfalt radirt, und hie und da 
mit dem Grabstichel übergangen sind. Die dritte zeigt Stücke, 
welche mit einer feinen Nadel radirt sind" und bei denen das Aetz- 
wasser mit Vorsicht angewendet wurde, so dass die Nadelarbeit 
rein und zart blieb. Diese Platten wurden sodann mit ziemlich 
engen und nach verschiedenen Richtungen laufenden Grabstichel- 
Schradirungen überarbeitet", die öfter mit Punkten ausgefüllt sind. 
Die vierte lilassc umfasst Iiupfcrstiche, welche ebenfalls sehr nett, 
aber offener radirt sind. Er hatte sie mit der Actznng mehr beför- 
dert, und diese weniger mit Grahstichelurbeit" verweht. Man be- 
merkt, dass Franco dieses Instrument dabei nur dazu anwandte, 
die von dem Scheidewasser abgestnmpftei-i Striche in feine Spitzen 
verlaufen zu machen. Dieser Kunstgriff gibt dem Ganzen das An- 
sehen eines bloss mit dem Grahstichel geschnittenen Iiupferistiches. 
Die bloss radirten, oder nui-Wnit wenig Grabstichelarbeit retou- 
chirten Stücke machen den kleinsten Theil von France's Werken 
aus", und fast alle andern sind mehr oder weniger, doch immer 
sehr häufig, mit dem Giwabsticliel überarbeitet. Es mögen daher 
dem Franco Iiupferstiche zugeschrieben worden seyn, die andern 
liünstlern angehören. Bartsch glaubt," dass dem Franco niir die 
Aetzarbeit angehüre, und dass alles, was Grabstichel ist, von ir- 
gend einem andern liupferstecher hinzugefügt worden sei. 'Daher 
dürfte die frostige Behandlung rühren, die einem Maler fremd ist. 
Jaltob Franco hat Antheil an diesen Blättern, von denen er meh- 
rere Platten erhielt, die -er mit 'dem Stichel retouehirt haben 
künnte, worauf sich vielleicht die Worte: Franco forma, die man 
darauf liest, beziehen. Blätter nach Bartsch:  
Das Opfer Abrahams, geätzt und mit dem Stiehel übergangen- 
H. 15 Z„  9 Z. 7 L. Die spätem Abdrücke haben die 
Adresse Franco forma. 
Moses schlägt Wasser aus dem Felsen, eben so behandelt.  H. 
15 Z. 9 L., Br. 19 Z. Auf den spätem Abclrncken steht: 
Franco forma. 
Derselbe Gegenstand mit einigen Veränderungen und früher ge- 
stochen. ln dem vorhergehenden Blatte sieht man den Iinpf 
den Alten hinter dem rechts vorn stehenden XVeibe nicht, die
	        
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