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Francin,
Giacomo.
und Julius die Initialen I. F. zu, theils einzeln, theils in einem
Täfelchen, und auf Iiupferstichen in Mnrc- Antons VYeise.
Man nahm diese Blätter gewöhnlich fiir Marc-Antoifs eigen-
händige Stiche, die er in seiner ersten Zeit bei Francescu Francia
gefertiget haben sollte, allein bei genauer Betrachtung zeigt sich
ein Unterschied ZWlSCllCll den sicherenvwcrlilen Raimondfs und
diesen Blättern, SH (lßssußartsch P. gr. ÄY. 11.45:"? sie irgend einem
alten Maler beilegen mochte, der sich hierin niit dem Gl-abstiche]
versucht hat. Dieses konnte nach seiner Ansicht Jakob, Julius
oder Johann Baptist Francia seyn und die Zeichnung zu den Blät-
tern dürfte von Franc. Francia herrühren. Dieses hat Wohl seine
Richtigkeit. aber auch Marc-Anton hat mehreres nach F. Fi-ancia
gestochen, wie aus der Darstellungzu sChliessen ist. Die Buch-
staben I. F. bedeuten wohl: Inventor Francia. wenn sie nicht den
bezeichneten Künstlern angehören. Bartsch erwähnt folgender
Blätter:
Vier Heilige und in der Mitte eine Heilige mit einer 'I'afel, auf
welcher die heil. Jungfrau mit dem Kincle sich zeigt. In einer
Rundung liest man: Ab omni iiialo dcfendo tuuiu populum,
und unten links stehen die Buchstaben I. F. H. g Z. 5 L.,
Br. 8 Z. Ö L.
Die heil. Familie, wo Maria das auf dem Schoosse ruhende Je-
suskind betrachtet. Daneben ist Joseph, links Elisabeth und
in Mitte des Blattes steht der kleine Johannes. Ohne Zeichen.
Die christliche Liebe, oder ein Weib auf Wolken mit zwei Iiin-
dern. In der Mitte unten I. F. H. 8 ZU? Br. 6 Z. 4 L?
Die spätern Abdrücke sind ganz retoucliirt, und das Weib hat
einen Schleier.
Lucretia mit dem Dolche, im Begriffe sich zu tödten. Im Grunde
ist eine Nische mit zwei Delphinen. Ohne Zeichen. H. QZ.
g L., Br. 6 Z- 7 L-
Die spätem Abdrücke sind anz retouchirt und zu den Seiten
der Nische fehlen die Wolken, die man in den ersten sieht.
Cleopatra nackt, mit der Schlange in der Rechten, die sie in den
Busen sticht, während ihr die mit der Linken erfasste Viper
Amor zu entreissen sucht. Im Grunde Wald. H. 10 Z. 6 L.
Br. Ö Z. Ö L-
Venus mit dem Winkelmass in der einen und dem Apfel in der
andern Hand, welchen Amor zu verlangen scheint. Im Grunde
liebkoset ein Alter eine Nymphe. Ohne Zeichen. H. 8 Z.
'6 L., Br. 5 Z. 7 L.
Bacchus von zwei Faunen unterstiitzt,-links ein Weib mit dein
Tambouret, rechts ein Mann mit der Flöte. Ohne Zeichen;
Octogon. H. g Z. 5 L., Br. 11 Z. 2 L.
Zwei Blätter mit Verzierungen, in jener Folge. die Aug. von
Venedig in 20 Bl. bekannt machte.
Brull10t_ ict. des monogr. II. "1455 kennt noch dre1_ andere Blät-
ter, Öle diesen Iiünstler angehören dürften, da sie die Initia-
len I. F. tragen,
Die heil. Jungfrau mit dem Iiinde, das eine Rolle trägt, mit der
Schrift: EGO SUM N ITETIMER. n. 9 z. 3 1.„ 3.1.6 z_4 L.
Magdalena bei Simon dem Pharisäer, Copie nach Marc-Anton,
1530.
Gattamelata de Narni, venetianischer General, vom Volke be-
Weint. Dieser berühmte Feldherr starb 1440, DefMQnQgfam-
mist A. C. hat denselben Gegenstand gestochen.