Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

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Francia , 
Francesco- 
lGeiegenhgit der Ansschmiiclsung des Pallastes von Giov. Bentivog- 
liu, Diese; geschah 143g) und 1m bezeichneten Jahre malte er auch 
das Altarbild in der Kapelle der Bentivogli in S. Jacopo, Worauf 
er bemerkte. dass er seines Gewerbes ein Goldschmied, nicht Ma- 
 1er Sei. Degsiviregen _hat man wahrscheinlich geglaubt, Franciahabe 
erst spät die Malerei ergriffen und sich vielleicht aus einiger Scheu 
nur Goldschmied, nicht NIaIer genannt. Allein er nannte sich 
sicher nur aus Laune auf den Guldschmiedsarbeiten Pictor und auf 
den Malerwerkcn Anrifcx. Man unterscheidet indessen eine erste 
 und zweite -l.VIanier des Meisters, ein Fortschreiten zu grösserer 
 Vollkommenheit in seinen Malereien, was wohl seyn kann, ohne 
IJIass man annimmt, der Iiiinstlcr habe erst spät, aber Wlßlllit 
 einem Schlage, sich zum Maler gebildet. Dieses ist ohne vorher- 
gegangene Uebung nicht möglich, es gibt keine plotzhche Ent- 
 Wicklung zum grossen Maler. Bentivoglio muss ihn schon als ge- 
schickten Maler gekannt haben, als er ihm grosse Arbeiten anver- 
traute, nur begann mit diesen erst sein MaleräBnhm. 
 Lange mag er die Malerei nur als Liebhaber betrieben haben, 
 wer ihn aber darin unterrichtete, weiss man nicht. Iiosas ina nennt 
 ihn in der Pinaeoteca della Pontificia Academia delle belle arti  
Ilologna einen Schüler des Marco Zoppo, allein Meister und Schu- 
ler haben gar keine Aehnlichkeit des Styls; er hat nicht einmal 
den all emeinen Charakter der Schule, aus der er hervorgegangen 
seyn soll, Aus einer unverkennbaren Geistesverwandschaft zwischen 
den Werken Franciefs und Peruginds, und dieser beiden wieder 
mit den Bildern des Nicole Alunno haben andere Schriftsteller auf 
 den Zusammenhang dieser drei Künstler geschlossen, da Nicole 
unter diesen am alterthiimlichsten scheint, ihn fiir den älteren und 
den Meistcrvon Francia und Perugino gehalten, was jedoch so wenig 
bewiesen werden kann. als dass Alunno älter als Perugino sei. 
In den Mcmorie della vita e delle opere di F. Raibolini, detto 
il Franeia sqritte da J. A. Calvi, Bologna 1812 p- 7 wird ebenfhllS 
am t„dass "Raibolini der Sage nach den M. Zoppo zum Meister 
geheizt habe und der Verfasser sucht dieses aus NlEllCH zu bewei- 
sen, welche Francia im Style der Zeichnung seinesg Meisters fer- 
-t1 te.   
_gG. von Quandt, Anmerk. zu Lanzi III. 18-, glaubt mit aller 
Wahrscheinlichkeit, dass Peruginds Werke, namentlich drei der 
Jorziiglichsten Altarblätter in Bologna, dem Iiiinstler eine be- 
fstimmte Richtun" gegeben , da diese Bilder über allen andern ste- 
hen. Wenn aucrh Perngino nur etwa vier Jahre älter war alS Fran- 
.cia, und also nicht als Lehrer des ihm an Jahren fast gleichen 
Meisters betrachtet werden kann, so hindert dies doch den Ein- 
flussnicht, den Peruginrfs Gemiilcle auf Francizfs Bildung haben muss- 
ten. In Raibolinfs Werken, so wie in jenen des Perugino,  er- 
scheint der Ausdruck einer fleekenlosen Seelenreinheit und Clllßr 
Üßilßnisehnsucht zum Höchsten in seiner schönsten Gcslßlt- ET ist 
Seelenmaler wie Rafael und vielleicht mit diesem auf gleiche? Sltlfc, 
nur Sßindiuf ist nicht so sehr verbreitet, denn er ist ja seit etli- 
chen dreissig Jahren gleichsam erst neu entdeckt; Vßrliiglich seit 
die deutschen Schriftsteller anfingen , auf den hohen Werth der 
alten italienischen Meister aufmerksam zu. mßßhßfl- Franciafs Ver- 
'dienst besteht weniger in reicher Erfindung, als in Tiefe des Ge- 
fühls und in innig ergreifenden: Ausdruck. Er liebte einfache Ge- 
genstände, Madomlen und Zusammenstellung derselben mit andern 
Heiligen, aber auch in Seiner Einfachheit fesselt er jedes Auge. 
Rafael Selbst sagte, dass er keine schönere, andächtigere und bes- 
sere Madonnen gesehen, als jene Frunciak. Seine und Pcrugino";
	        
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