Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

Franceschini, 
Anton. 
Marc 
Franceschini , 
Baldasare. 
437 
Die Gegenstände des Gemäldes waren aus der Geschichte der 
Republik genommen, und ein grosser Frles ist durch Melonik 
Stich bekannt. Von Oelgemäldexi nennt Lanzx besonders einen 
Almosen spendenden St. 'l'hoinas von Villanuova bei den Augusti- 
nern zu Bimini, ein Bild, das durch Schönheit der Figuren und 
durch die reiche Architektur besonders gefiel. Eines seiner schön- 
sten Oelbililer ist auch die biissende Magdalena in der Dresdner 
Gallerie, in welchem Guidxfs Einfluss unverkennbar 1st. Die An- 
zahl seiner Werke ist sehr bedeutend, doch sind sie mcht von 
Manierismus frei. Man findet solche zu Modena, zu Genua, zu 
Bonn und in Bologna. 
In seiner Vaterstadt verdienen die Kuppel und verschiedene an- 
äere Sachen in der Iiirche der heil. Katharina Vigri, genannt La 
Szinm oder Corpus domini, Erwähnung. Das merkwürdige Abend- 
mahl daselbst hat Jakob Giovannini gestochen. Aus letzter Kirche 
ist das Altarhlatt mit den Jiixxgenl zu Ernaus durch J. M. Giovan- 
nini's'Stich bekannt, uudR. Audenaert stach das heiiiihmte Altar- 
bild in der Abtei des Täufers Johannes daselbst, die heil. Jung- 
frau mit dem Rinde vorstellend, wie sie die Huldigung des vor 
ihr knieexlden Abtes annimmt.    
Auch Bartolozzi, Melani, Ghezzi, Mattioli u. a. haben nach ihm 
gestochen.  
Franceselnm, Baldasare, Historienmaler, genannt il Volterrano 
von seinem Geburtsorte, und zwar der jüngere, um ihn von Ric- 
ciarelli zu unterscheiden. 'Er wurde 1611 geboren und von M. 
Rosselli inder Malerei unterrichtet, .da er an der Sculptur, wo- 
 rin ihn sein Vater bei C. Daddi ausbilden lassen wollte, kein Be- 
hagen fand. Später studierte er auch Correggids Werke und an- 
dere lombardischc Meister, und so wurde er selbst. ein trcfllicher 
 Künstler, besnnders in grossräumigen Bildern. Seine Kuppel in 
S. Croce zu Florenz soll selbst Lanlrancds Bcwunderern noch Ach- 
tung einflösseit, und sein Bild des Elias in S. Maria Maggiorc 
erinnert in der Verkürzung an TintoreVs berühmtes Gemälde des 
heil. Rochus. In seinen Compusitiunen herrscht Feuer, aber Ue- 
berleguxlg, und auch in der Zeichnung erlangte er nach und nach 
durch das Studium mehrerer Meisterwerke Freiheit und Grossar- 
tigkeit. Seine Färbung._ist angenehm und harmonisch, die Perspek- 
tive genau beobachtet und überall leitete ihn eine grosse ldravour 
 des Pinsels, wie sie den Maschinisten seiner Zeit eigen ist, w_o 
man sich viel darauf zu Gute that, in Bälde grosse Räume mit 
 "Wohlgelälligkeit ausfüllen zu können. Allzu grosse Gorrektheit 
darf man in solchen Werken nicht suchen. 
  In "Cahinetsstüclten geile] Franeeschini wenigen; er gab sich nicht 
 grosse Müll? inflßä Vollendung. LDer Grossherzqg und die adeli- 
 gen Häuser in Izlorenz haben sehr viele solche" Bilder. Im gross- 
herzoglichen Pallaste zu Flurenz sind grosse Frescobtlder von ihm. 
die Thaten der Medieiier vorstellend, gestochen von P. A. Iiilian, 
M. Preisler und G. Giampicoli. 
Auch Altarbilder malte er und unter diesen offenbaren folgende 
am meisten die Verdienste des Urhebers;  
S. Filippo Benizi in der Nunziata zu Florenz, der Evangelist 
i- 1  101121111195. seine- schöne Figurniit andern Heiligen in S. Chiara 
  zu Vüllerra, der heil. Karl, wie er den Pcstliranken das Abende 
mahl reicht, in der Nunziata zu Preseia, und einige andere hin- 
länglich vollendete Bilder. 
	        
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