Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

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Francchi , 
Anton. 
Francesca , Piero 
della. 
den Hof nach Paris. Er wohnte im Louvre, und auch LiidwigXlII. 
ernannte ihn zu seinen. ersten Bildhauer und Baumeister. lii Pa- 
ris führte er die vier Sklaven in Erz aus, die sich am Pigdegtgil 
der Statue Heinrich IV. befanden. die aber ihrer Magerlaeit wvegeii 
nicht gefielen; allein der hunstler dachte wahrscheinlich an die 
magere l-iost ihre? Herren, Öle 11111911 IllCht gestattete das Eckige 
der Form auszutullen.   
Dieser Iiünstlerhialte auch mehrere Bildnisse und llistorien. Er 
schrieb ebenfalls ein Werk über den menschlichen Körper, 13133-0- 
eosmo betitelt, und zwei andere sind geometrischen und cusinogi-a- 
pliischen Inhalts. 
Sein Tirdesjahr ist unbekannt.  
Francchl, Anliün 9 Historieninaler, der um 1776 zu Mailand lebte. 
Näher keimen wir ihn nicht.  
Francesca, PIGPO della, oder Piero Borghese , Maler, dessen 
Lebenszeit nicht ganz genau bestimmt werden kann. Sein Geburts- 
jahr muss um 1593 zu suchen seyn, denn er inalte noch 1458, und 
im 60. Jahre soll er erblindet seyn,-ein Zustand in welchem er mich 
bis 148d lebte. Er widmete sich schon in frühen Jahren der Ma- 
thematik, und als er hierin den Grund gelegt hatte , lernte er ma- 
len. Seinen Lehrer kennt man nicht, und man verniuthet, dass 
er als Sohn einer armen Wittwe in seiner Geburtsstadt Borgo S. 
Sepolcro bei dunkeln Meistern Unterricht erhalten habe, und sei- 
nem eignen 'I'alen_te alles verdanke. Vasari sagt, dass dieser Künstler 
am Hofe des alten Guidobaldo Feltro von Urbino gegliinzt habe, fiir 
welchen er aber nur kleine Bilder malte. Besonders rühmt man 
ein Gefäss nach vier Ecken und Seiten dargestellt, dass man Bo- 
den und Mündung von vorn, von hinten und von den Seiten 
sieht, erstaunlich, aber nicht unmöglich, wenn die Zeichnung eine 
flache, von oben herab gesehene Schale vorstellt, wie Quandt zuin 
Lanzi I. 552 nota 20 bemerkt.  
Ausser der Perspektive, welche er nach Angabe einiger Schrift- 
steiler zuerst in Italien wissenschaftlich und nach Grundsätzen be- 
handelt haben soll, während ihm van Eyck schon vorangegangen, 
verdankt ihm die Malerei viel in Lichtwirkungen, in verständiger 
Andeutung der Musculatur, und im Gebrauche irdener Modelle, 
die er mit Zeugen bekleidete. ohne jedoch dem natürlichen Zuge 
der Falten zu folgen. Er liebte den kleinlichen Faltenbruch, der 
auch in Deutschland erscheint, doch hätte er Masacciifs Anmutli, 
sagt Lanzi, so wurde er diesem beinahe gleichgestellt werden. 
Im Jahre 1855 gab F. Dragomanni die Vita di Pietro della Fran- 
cesca pittore dal Borgo Sansepolcro, scrittn. da G. Vasari heraus, ein 
Werk, das durch die Noten wichtig ist, und der Vorläufer einer 
grösseren Biographie dieses Künstlers. Hier sind die Werke be- 
schrieben, welche sich von diesem Künstler in S. Sepolcro noch 
erhalten haben. In der Kirche della Misericordia ist die Ma- 
donna des Namens; am Hauptaltare von S. Chiara die AiSunta; in 
der Sakristei des Doms die Taufe Christi, und im Hause Fran- 
ceschi das angebliche Bildniss des Künstlers- 
Bedßütelld" ist das Wandgemälde der Auferstehung Christi, jetzt 
im Monte di Pieta. und der heil. Ludwig, lebensgrosse Figur im 
ersten Saal des K. Tribunals. Dieses Bild benachrichtet in der 
Inschrift, dass es 11160 gemalt sei, und daher ist Vasarfs Angabe, 
dass der Künstler 14,58 erblindet sei, unrichtig. 
Alle diese Werke sind von Francescafs Hand, und damit stim- 
men die folgenden überein. In einer verschlossenen Capelle des
	        
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