Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

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Fontana , 
Fontana , 
Trajan und des Antonin, und überdiess führte er unter dem Ponti- 
fieau; Sixtu; V. noch viele andere Unternehmungen aus, 
Nach dem Tode das Pabstes triibte sich sein Gliiekgstei-n; man 
beschuldigte ihn bei Clemens VIII. einer ungetreuen Rechnung, 
wesswegen er seiner Stelle enthoben wurde. letzt verliess er mit 
Unmut], Rum, und trat 111 die Dienste des Ixonigs von Neapel, 
der ihn zum königl. Baumeister und 1592 zum Grossingeniem- er- 
nannte, Auch hler erwarb er sich durch hydraulische um] archi- 
tektonische Unternehmungen Ruhm. Sein grösstes Werk ist hier 
der königliche Pallast, eine imposante Masse von drei Stockwer-  
ken. Die nach dorischer, jonischer und eorinthischer Ordnung 
verzierte Faeade ist 500 neapolitanische Palmen lang, und die 
Höhe des Gebäudes beträgt 110. Er fertigte auch dicZeichnungen 
zu den Tvlonumenten liarl L, Iiarl Martels und seiner Gattin. In 
der Cathedrale zu Amalii und Salerno sind viele Altäre nach 
seinen Entwürfen erbaut. 
 Die Bauwerke dieses Künstlers zeigen gute Anlage des Ganzen, 
haben. aber gewöhnlich die plumpen und überladenen Fensterba- 
l-ileidmlgen, die durch San Gallo und Michel-Angelo in die Ar- 
chitektur eingeführt wurden. Auch blieb er keiner architektoni- 
schen Ordnung ganz getreu. Doch ist ihm Grossheit nicht abzu- 
sprechen uncl er verdient immer eine Stelle unter den berühmte- 
sten neueren Baumeistern. 
Fontana starb in Neapel reich und geehrt, und in einer Kapelle 
der St. Anna-Kirche liegt er begraben. Sein Sohn Cäsar errichtete 
ihm daselhst ein Mausoleum. 
Mehrere seiner Werke sind durch Iiupferstich bekannt. 
Fülltana; JOhQDD; Architekt, Bruder des Domenico, geb. 15-10, 
' gest. 1614. Er bildete sich zu Rom, doch erreichte er den Ruf 
seines Bruders nicht. Er scheint letzterem bei seinen Unterneh- 
mungen behiilflieh gewesen zu. seyn, und als seine eigene Erfin- 
dung gibt man den Plan zum Pallaste Giustiniani in Rom. Indes- 
sen_ war _die Hydraulik sein Hauptfach; er reinigte die Tiber bis 
Ostia, leitete Wasser nach Civita Vecchia und Veletri, führte die 
Acqua algida in die Villa Belvedere und Mondragone und ver- 
theilte sie in schöne Fontaiue. Er restaurirte auch den Aquaduct 
des Augustus und leitete die Acqua di Bracciano dahin, wo sie 
aus der Fontainevon S. Pietro in Montorio sprudelt. Zuletzt 
wurde er nach Ferrara und Ravenna geschickt, um das Flussbett 
des Po zu reguliren, verfiel aber in eine Krankheit und starb nach 
seiner Rückkehr in Rom, wo er in Ara-Celi begraben wurde. 
Fontana, Carl, Architekt, geb. zu Bruciato 1654, gest. 1714. Er 
bildete sich in der Schule des J. Bernini und erlangte so bedeu- 
tenden lluf, dass ihm die vornehmsten Bauunternehmungen anver- 
traut wurden. Er war der Giinstling mehrerer Piibstc, doch ver- 
dient seine Kunst den Ruhm nicht, welchen er genoss. Sein Ge- 
Schmach ist jener des Bcrnini, aussehweifend, verdorben. Doch 
dieser gefiel damals und daher werden seine Bauten von Zeitge- 
nossen erhoben. Eine gewisse Eleganz in der Ausführung und 
Grossartiglteit in den Massen ist ihm hie und da nicht abzusprechen. 
Er erbaute unter Innoeenz XII. S. lViichael a ripa grande und das 
Palais von Monte Citorio; Clemens IX. liess durch ihn (las Portal 
von S. Maria a Triwüstem erfüllten, Und unter dem Ponliiicate 
dieses Pabstes erbaute er auch die Bibliothek der Miuerva zu Rom, 
die Cathedralc von lllonte Fiascone und die Villa Visconti zu Pres- 
cati. Das Verzeichniss seiner Werke ist reichhaltig; von ihm ist
	        
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