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Fogolino ,
Mßarcello.
terenanten Werk: Giojelli pittoreschi virtuose ornamento della
cittä de Vicenza. Vcnezia 1676 p- 87. Spricht von einer Anbetung
der Könige, die sich in der S. Bartholomäus-Iiirche zu Vicenza,
von Fogolino gemalt, befindet, und welches l3ild durch die reiche
Zusammenstellung 11115. Erfindung. und hinsichtlich der schönen
Architektur und Landschaft als ein vurzugliches Kufßtwepk be-
wundert, werde. Dieses Gemälde befindet sich gegenwärtig im P3-
lazzo della llagrone, dem Bathhause. Der Name Steht darauf,
Marccllus Fogolinus P. P. Die Art nähert sich am meisten der
des Perugino. BoschinPs Artikel haben Vendramini und Ridolfi, der
ihn Giov. Battista nennt, fast ebenso wiederholt. LKIIIZU Sißria pitto-
rica, nennt ihn auch Marcello aus Anlass jenes bekannten 691,151.
des und fiigt ein grosses Lob auf den Künstler bei, indem er
sagt: „Uomo da far epoca nella storia dell' arte, se fosse antico,
Quant!) Si dice." In FiisslYs Künstler-Lexikon findet sich der Name
Fi olinö, als Auszug der schon angeführten Schriftstellen.
Das Wahre über den Namen des Künstlers Marcelln Fogolinu
geht aus den drei seltenen Iiupfcrstichen, welche von ihm in der
lt. liupferstich-Gallerie zu Dresden aufbewahrt sind, hervor, indem
jedes dieser drei Blätter mit dem Namen Marcello und auch Mar-
eello Fogolino, deutlich unterzeichnet ist. Das was Busehini iiber
die schöne Architektur sagt, die sich auf jenem Gemälde in Vicenza
befindet, bestätiget sich auch hier, indem zwei von diesen Blättern
mit reicher Architektur im Hintcrgrunde geziert sind. Das erste
Blatt stellt ein schönes nacktes Weib vor, das nur mit sehr weni-
gem Gewande am Rücken und über den linken Fuss bedeckt, und
zur" Rechten des Yorgruntles auf einem grossen Stein sitzt. Auf
ihrem rechten Arme ruht ein liind, das sich an ihre Brust schmie-
get und welches die Mutter zu küssen scheint. Ihr Kopf ist mit
einem Tuche auf orientalische Weise bedeckt u. s. w. Im Hinter-
grunde rechts ist ein gglrosses Stück Architektur, nämlich ein Fuss-
gestell, mit reichem Simswerk verziert. Die schwach
angedeutete Ferne zeigt hohe spitze Gebirge mit einigen in Ruinen
liegenden Gebäuden. Der Erdhoden ist ganz mit Gräsern ge-
schmückt. Ganz im Vorgrunde zur Rechten ist ein Tiifclchen mit
dem Namen des Künstlers: Marcello Ebgolino, befindlich.
Das zweite Blatt enthält die bekannte antike Reiterstatue des
Marcus Aurelius, die sich auf dem Capitnl zu Rom befindet. l-lin-
ter dem Piedestal der Statue sieht man ein Stück alte Mauer und
hinter derselben in der Ferne einige Ruinen von einem (Jircus,
einige andere Gebäude und rechts ein Stück eines Obelisks. Zur
Rechten auf der Mauer ist der vollständige Name des Künstlers.
Das dritte Kupfer von Fogolino enthält eine weibliche Statue
mit nach links herabgesenktem Haupte; ihr Körper ist mit einem
fest anliegenden Gewande bekleidet und ohne Arme. Im Hinter-
ärunde ist ein zum Theil verfallencs Gebäude, nach rechts in der
erne sieht man einige Gebirge mit Gebäuden am Ufer eines Sees
und unten, zur Linken nah am rechten Fuss der Figur auf einer
Tafel den Namen des Iiiinstlers. Das" erste dieser Blätter ist Ö Z.
Q L. hOCh und 5 Z. 6 L. breit; das zweite 7 Z- 4 L. hoch und.
5 Z. 7 L. breit und das dritte 3Z, QL. hoch und 2 Z. QL. breit.
Zanni gibt in seinen Materiali etc. irrig an, diese Blätter in Wien
gesehen zu haben, was auch Bartsch im P. gr. XIII, p. 213. be-
richtigt. Der Grabstichel in den Blättern des Marccllo, den mehrere
mit Robetta verwechseln, ist leicht und frei, die Taillen oder La-
gen sind irreguliir und mit kurzer Arbeit und zum Theil mitPunk-
ten. welche nach alter Goldschmiedsart durch den Hammer und
das Eisen gefcrtiget sind, vollendet. Vieles scheint durch die Na-