Fleischmann ,
Friedrich.
bemiiht war. Gegen das Ende dieser Perißäß benutzte ihn der
Buch- und Iiuusthändler Dr. Cainpe Arbeiten
und als diese im Jahr 1808 aufhörteu, ubertrug Ihm, derselbe an-
dere Gegenstände und erniunterte sein. Talent durchvllcschaftiguug,
Nach einer 1800 als Portraitiualer unternommenen I1ieise_ kehrte er
wieder nach der Vaterstadt zuriicli, wo er nunmenr eine gmsse
Anzahl von Blättern, Illuininira und Schlachtbilderä iltupter zu
Jugendschriften u. a. mit Fleissiund Geist radirte. 1_9P1llCl' flPllßl-
tete er vorzüglich in der Punktirmanier, verbunden mit LlCIÜlÄHIIRII-
manier, und lieferte in derselben nach und nach eine. grüääe All-
zahl von Portraiten, wobei cr eine angehorne Gabe, ausgezeichnete
Physiognomien auf den ersten BllCli aufzufassen undkniiter, nit
lange nachher, aus dem Gediichtniss noch auf's_l?apier hinzuwerlen,
bewies. w
Im Jahre 181i nahm ihn Dr. Campe mit auf einer Iieisegiach
Holland und England, wo er aus der Bekanntschaft ziÄii-t; ausge-
zeichneten Iiiinstlern grossen Vortheil zog und Gelegenheitmfand,
die ausgezeichnetsteil Helden und Heer-führender damals doij; ver-
einigten Armeen zu zeichnen , deren Portraite nachher von ihm in
punlatirter Manier gestochen wurden, die ihm einen sichtbaren Na-
xuen und Beschäftigung mitfortraiten, Vignetten, Bilderndzu Al-
manachen, z. B. zum Frauentaschenbuch, Cornelia ursßltv. er;
warben. 1 ' I
Seine Blätter belaufen sich wohl auf 1900 und darunter" sind
manche kleinere Einfälle, Vignetten und scherzhäfte Scenelriflufch
Geist, wahren Humor, Leichtigkeit und Treue ausgezelehilei. _Serme
punktirten Portraite sind von grosser VYGIClIE, Zartheit-und? Mil-
lendung; das grösste Blatt, das er in dieser Manier arbeiteteuzst
der lireuztragende Christus. 'j_
Fleischmann war der erste, der sich unter Nürnbergs Künstlern
im Stahlstich mit vielem Glüclse Versuchte, so wie er isielfatich zu-
erst einer Liuiermaschine zur-"Fertigting der Hiutergrunderbediente.
Als Maler lieferte er Portraite in Oel, Miniatur und Aquarell, ver-
suchte sich in der Glas- 'l'ransparent- und Theatermalerei-"untl er-
griff mit Geist und Gewandtheit die" verschiedenartigsten 1Behand-
lungsniauieren. " "l
In letzter Zeit wählte der Iiiinstler llliinehcn zu seinemßtufent-
halte, weil seine humoristische Darstellung des steineirnen-Öehscn
an der Fleischbriiclse, von welchem ein Horn herabsturzte, wegen
der Unterschrift: "Einfall des Zuschauers an der Pegu1tz",_ vom
Verfasser des damals unter diesem Namen iuNiirnbc-rg heritusge-
gebenen Blattes mit den bittcrsten Schimpfreilen ßIWVlSlGl-lpwurde
und eine solche Erbitterung erregte, welche die Zlerstcrililtlgntler
YVohnun des Künstlers durch Steinwiirfe naci" sici 216g; 1051:
äehandluäig kränkte den Edlen tief und licss einen bßlfübßllden
indruck in seiner Seele zurück.
Das letzte NVerli, des Iiiinstlers, das er jedoch nicht mehr Vol-
lcnden konnte, ist eine längst begonnene Zeichnung des v..Holz-
Schllherischen Portraites nach Albrecht Dürer, das er zu stechen
beabsichtigte, Ucberhaupt beschäftigte ihn in der letzten Zeit sei-
nßS Lebens die Idee zu grossen Unternehmungen, na;:ue_ntlich im
gäalläsäiche, da er bereits auf das Gelingen der Ausführung von
a p atten llJ ]ecler Grosse rechnen zu durfen glaubte. Der Ne-
ljyßlßg befindet sich in der Beilage des iCorrespondenten von und
turvDeutschland 1355, Nrm m. I
Unter den Blättern dieses Künstlers verdienen noch eine beson-
dere Erwähnung;
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