Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

Fischer , 
Johann 
hiartin. 
Fischer , 
Joseph. 
349 
ten zu Schönbrunn und hierauf fertigte er für die Cathedrale zu 
Fiinfkirehen zwei grosse Seitenaltäre. Seit gerainnen Zeit hatte sich 
Fischer vorgenommen, die Früchte seiner langnihrigen Studien in 
einer anatomischen Figur darzustellen, und der ruhinlich bekannte 
Professor J. Barth verschaffte ihm auch hiezu erwunschte Gelegen- 
heit. Dieser hatte nämlich den Leichnam eines plötzlich verstor- 
storbenen jungen lYIenschen von besonders schönem Iivrpßrbau er- 
halten, nach welchem Fischer in kurzer Zeit die erste anatomische 
Figur in Halblebensgrösse zu Stande brachte. Das Skelet coPu-te 
er mit beyvundarungswürdiger Genauigkeit in Buchs. Die Verdienste 
dieses Künstlers belohnte Kaiser Joseph II. dadurch, dass er ihn 
zum akademischen Professor der Anatomie und zum Bathe ernannte- 
In diesem ehrenvollen Wirkungskreise verdoppelte er seinen Eifer 
und in Verlauf von sieben Monaten War die berühmte "Fischeriscbß 
Anatomie, aus mehreren anatomischen Figuren in Lebensgrüsse be- 
stehend, vollendet, und in den akademischen Lehrsälen aufgestellt. 
Besonders berühmt und besucht waren auch seine anatomischen 
Vorlesungen, in welchen er einzelne Muskeln nach ihrer Form in 
Thon gebildet zeigte, ehe er die Iinoehen anflegte, und durch den 
Aufeinanderbaix der Muskeln die Form hervorbraehte, welche das 
Fleisch in gesundem Zustande auf dem Skelette bildet. Er unter- 
nahm auch das höchst verdienstvolle VVerk, jene lYIuslsellagen über 
ein natürliches Skelet für die Dauer in Gyps zu verfertigen, wo- 
durch das Studium der Anatomie ungemein erleichtert wurde. 
Nachricht über diesen verdienstvollen Iiünstler gibt auch die öster- 
reichische National-Eneyclopäclie 1835, und in lYIeuseYs deutschem 
Iiünstler-Lexicon sind mehrere seiner plastischen Werke verzeich- 
net, in Kirchen und im Privatbesitze. 
FISChGP, C6131; ein alter niedersächsischer Maler, von Welchem 
die Passionsgeschichten auf dem hohen Chore im Dome zu Magde- 
burg herrühren. Im letzten Gemälde dieses Cyclus oßenbart sich 
der Humor des Malers. Man sieht hier einen buclslichten Possen- 
reisser und einen Spitz im seltsamen Gegensatze zu der tragischen 
Scene des Leidensganges des Herrn. 
Die Lebensverhältnisse dieses Iiiinstlers sind unbekannt.  
FlScher, JOSBPlI, Maler, Iiupferstecher und Zeichner, geb. zu Wien 
1769, gest. 1822. Seine Bildung zum Künstler verdankt er den 
Professoren Brand und Schmutzer, und dass er es schon frühe zu 
einer bedeutenden Stufe in der Kunst brachte, heweiset die Ernen- 
 Dung zum k. k. Iiammerkupferstecher am 18. Okt. 1795. Im Jahre 
1'297 rief ihn die Stimme des Vaterlandes unter die neu errichtete 
Wiener-Cavallerie, wo Graf Engen Wrbna sein Iiittmeister war. 
Die bald darauf eingetretenen friedlichenVerhältnisse bestimmten den 
 Kiinstler zu Reisen nach Ober-Ungarn, Galizien, nach der Schweiz 
und nach Paris, welche letzteren er 1802 unternahm. Im darauf 
folgendem Jahre machte er daselbst die Bekanntschaft des Fürsten 
 Nikolaus Esterhazv, welcher ihn den Ö. April desselben Jahres nach 
Wien sendete, wie Fischer jedoch nicht lange verblieb. Er reiste 
abermals nach Paris und von da nach England. Nach einem kur- 
zen Aufenthalte in beiden Ländern ging er 1805 nach Wien ab, 
E? er anlüngs September eintraf. Schon in Paris hatte ihn der 
 sehr gütig aufgenommen und dem Iiiinstler mehrere Ge- 
ma e abgekauft. Nun stellte er ihn (1801) als Direktor seiner be- 
deutenden GQYII-lltle und Iiupferstichsammlung an. Dieses erregte 
bald den Nßld eines Künstlers Langenhöfel; wenigstens schreibt 
man diesem allgemein die in MeusePs Archiv (II. 169) und im allgemei-
	        
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