Fiore ,
Colantonio
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hunderts. Masini versichert (Bologna pßrlllstfüia P- 658), dßSS 01'
1455 den Thiirin von S. Maria del Tcinpio u1n_35' versetzt habe,
und auch den 'l'liurin von St. Blasius zu Leute, der uin 55' ulJer-
hing, richtete er wieder gerade. In Ungarn heilte 81' eine Bruclie
uber die Donau, wofür ihn der König zuiil ßflltcrhschluä- Alltfh
ßrtheilte er ihm die Erlaubniss, Münzen mit seinem ßildnisse pra-
gen zu dürfen. Auch. der Cztiar Johann Basilidcs rief 11111 nach
Moskau, um den Bau mehrerer Kirchen zu leiten.
FIOPG, colantoniO (18l,_ Maler 111 Neapel, ein für seine Zeit be.
deutendenliunstler. Einige setzen sein Geburtsjahr 11111 10112 m)?
14112 soll ihn der Tod ereilt haben, während Andere denselben llM-l-
nn 90. Lebenslahre sterben _lassen_ Sein Meister war dinfflßescß
Siinone und Sein eigener Wirliiiiigskreis füllt in eine Zeit, in wel-
cher die lrunst in Neapel zu höherem Flure gelangte, zu welchem
er selbst nicht wenig beitrug. Damals verschwand der Goldgrunil,
die [laute der Umrisse, die Steilheit der Stellung und das Nnelüß
des menschlichen Körpers wurde naturgemiisser bezeichnet. Colan-
tunio bcxnuhte sich zugleich, die Gesetze der Perspektive zu ergrün-
deli und auch auf [Iariiioiiie und lllellthinliel richtete er sein Au-
genuierk, Vorzüge, die zi.i seiner Zeit nicht einmal jeder ahnelß-
Viele ncapolitanisuhe Schriftsteller schreiben ihin auch die Erfindung
der Oelinalerei zu, allein er ist wohl nur einer der ersten, die
sich in Neapel Mühe gaben, dies durch das von Van Eyck begrün-
dete neue Verfahren ider Malerei in Oel kennen zu lernen. Er
Soll nach D0uiinici's Zeugniss die neue Methode seinen Scliiiler
Antencllo yun Messina wirliliel-i gelehrt haben, was aber durchaus
unrlchng 1st; Clenn Antoiiello ging bekanntlich zu Jan van Eyllk,
11m das G-elieiinniss der Oelinaleiiei zu erfalirenfuntl auch del Fiurc
Wpllte in gleicher Absicht nach den Niederlanden gehen, was jcilnßll
nicht erfolgte. Er blieb immer in Neapel und seine meisten Arbei-
ten sind in Tempera ausgeführt, wenige nur erinnern an die Be-
handlungsweise der Niederländer. Allein sie verrathcn keine sichere
Fiunde einer Bereitung von Oelfarbcn und auch Piaceiiza bekennt
1m Leben des Colantunio freiinüthig, dass er dieses nicht habe un-
tefscheiden können, Während Signorelli in seinem Werke über die
Forderung der Iiünste in Sicilien läühn behauptet, die Werke die-
ses Ällllßtlers seien in Oel gemalt. l
Slcher 1st, dass er die flandrische Farbenbehandlung gerne lll
Autwlßdllng gebracht hätte, aber er gelangte nicht zum Zwecke:
Den sichersten Aufschluss über del Fiorcäs Kunst in der Oelmalerei
Üllilet man in einem Briefe welchen Sumnionzio von NeaPel aus
anMarcantonio Michel i l Chri bll 1
e, einen venetiaiiischen Ede mann, 5_ ß m
der eine Beschreibung von Bergamt) herausgab. Der Brief ist vom
20- Mdfz 1524 datirt und darin lieisst es: "Colantonio malte (wie
es zu 199er Zelt gebräuchlich war) der flaiiiiinclisclien Weise und
d? Farbenbifhanfuunß jenes Landes geinäss, und dieser Arbeit
widmete er sich so sehr, dass er sich entschloss, selbst nach Flanß
dFm zu gffllßll- Yßll dieser Reise hielt ihn jedoch der König B11"
äiero ab", indem dieser Selbst ihm die Anwendung und Zubereitung
A91: Farben zeigte. Dieser Raniero ist sicher der Iiönig Reue von
NPD", welcher ein guter Maler war und der allerdings schon die
d ethode der Van Eyck gekannt: hatte. Den erwähnten Brief theilte
dä gav- Lazzaiva von Padua, deiirverstorbenen H. de Bast mit, und
In gmxäß davon ist im Iiunstblatte 1826 , S._322- v
d! H. ntonio Abbate zu Neapel befinden sich drei Bild" Von
Hehl. and fliesles Künstlers, der heilige Anton und lwel allfleäe
e! 1ge' nicht! m der Art des Giottu gemalt. Aber das beruhuiß
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