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Fiesolc: ,
Figino ,
Ambrogio.
In Orsanmichele zu Florenz ist von Miuo's Hand ein heil. Lu-
eas, der aber dort erst-1789 aufgestellt wurde.
FiesÜles das ein Beiname, den mehrere Künstler trugen, wie: Gic-
vanni Angelieo. Ä- ECTYUCCH So 3051m, M. Maini und V. Iiussi.
Fiessinger, F- Gabrlßl, ein Exjesuit und Iiupferstecher von Of-
fenbach im Breisgau, der nach der Aufhebung der Jesuiten seine
Kunst ohne Anweisung erlernte. Er besuchte hierauf Inehl-el-e
Städte, und blieb längere Zeit in München und Wien, wo er über-
all nach Gemälden der Gallerien arbeitete. Um 1786 lebte er zu
Freiburg, hierauf ging er nach der Schweiz und nach Frankreich,
und endlich nach England, wo er im ersten Zehntel unsers Jahr-
hunderts gestorben zu seyn scheint.
Fiessinger lieferte mehrere Blätter, die ein tüchtiges Talent ver-
rathen, das jedoch nicht zur gehörigen Ausbildung gelangte. Wir
erwähnen:
Christus zwischen den Iiriegsknechten (Ecce homo), nach Cesare
d'Ai'pin0 1781 , k]. fol.
Die Klugheit, unter einer weiblichen Gestalt mit dem Spiegel vor-
gestellt, nach M. A. FranceschinPs Bild in der Lichtensteiif-
scheu Gzillerie. Elegant gestochen und selten, da Fiessinger
meist in Pnnlstirmnnier arbeitete.
Das Benedicite, nach Van Dycli.
l-lerluiles und Jule, nach Domenichino.
lrlerlsules verbrennt seine liinder, nach demselben.
Die Madonna. nach Cignani.
Der drohende Amor, nach Guido's Bild in der Lichtensteinächen
Gallerie, ein zarte-s Blättchen.
Das betende YVeib mit dem liinde, nach van Dyck.
Die Bildnisse der Maria 'l.'liei'esia und Joseph's 1., kleine Stücke
in Ficqiiefs Manier.
Die Bildnisse der Deputirten der ersten französischen National-
versammlung, in Punlitirmanier zu Paris gestochen, herrliche
Portraite, die den Künstler berühmt machten.
Die Bildnisse von Mirabeau, nach Guerin, und des Lord Hooil,
nach Nortlicote, beide in England punlstirt.
Fiessinger war auch ein guter Zeichner. Es finden sich Blätter
von ihm in chinesischer Tinte. Ueberdiess machte er poetische
Versuche.
Heller erwähnt in seinem Handbuche für Iiupferstichsaiiimler
III, 155 eines Gabriel Fiessinger, der noch 1854 in Baden lebte.
Er legt ihm das Tisehgebet nach Mieris bei, was wohl nichts
anderes ist als das obige Blatt nach van lDycl-i. Im Jahre 1:51.
kann unser Künstler kaum mehr gelebt haben, und doch ist llel-
let's Fiessinger mit dein Exjesuiten Eine Person.
Fgeterer. s. Fiitercr.
Flgllerfüa. S. Figueroa.
Flglflßa Ambwgw, Historien- und Bilduissmaler, der bei Lomazzo
die Anfangsgründe der Iiunst erlernte. Später studierte er Correg-
gio's Wer ie des Colorites wegen, MlChel Angele diente ihm zum
Vorbilde in der Zeichnung, und an RafaePs Schöpfungen wollte
er sich zur Würde und Erhabenheit begeistern, Den Buonarotti
ahmte er in der Zeichnung sehr glücklich nach,
Figino malte Bildnisse von Fürsten und Adeligen, wofür ihn
Marine lobte, was indessen nicht jedem Künstler gerade zur Em-
pfehlung dient, den Marine lobt oft nur aus Eigennutz; seine