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Färöol ,
Louis
Second.
Fergioni ,
Bernardin.
liche Darstellungsgabe und einen kunstgeübten Meissel zeigen.
Das erste ist die sprechend getroffene Büste des Dichters Csokonay,
aus Alabaster, im reformirten Collegium zu Debreczin aufgestellt;
das zweite stellt ein im Sande lmiencles Mädchen dar, welches das
Schattenbild des Geliebten im Boden eingegraben hat. Letzteres
wurde von S. k. k. Hoheit dem Landesmuseum in Pesth geweiht,
wo es als das fßräte grössere. Werk dieser Art, das ein Eingebor-
ner fertigte, die flufmerlasanakeit des Iienners auf sich zieht. In
letzterer Zeit arbeltete er zur Verschönerung des Domes in Gran.
FÖPäOI, LOUIS SGCOnd, eigentlich L. Second, Lancischafts- und
Genre1nuiex' von Amiens, lernte seine Iiunst bei X. Leprince. Man
kennt von ihm verschiedene Genrestiicke, Ansichten von Städten,
Kirchen, Domen, Interioreix etc. Einige seiner Bilder gehören dem
historischen Genre an.
Ferets 11011411111 BEIPÜSC, Maler zu Dreux, arbeitete zu Anfang
des 18. Jahrhunderts zu Paris, wo er 1709 auch Mitglied der Aka-
demie wurde. In St. Lazare malte er mit andern das Leben des
heil. Vincenz de Paula, welches Ilerisset und Scotin auf mehrern
Blättern gestochen haben. Auch Landschaften malte dieser Iiünst-
1er, der zu den bessern seiner Zeit gehürt. Noch 1715 sah man
von ihm mehrere Ansichten französischer Gegenden. Einige kamen
an den churliirstlich bayerischen Hof.
Ferettl. S. Ferretti.
Ferg, Franz de Paula, Landschafts- und Genremaler und Aetzer,
geb. _zu Wien 1689, gest. zu London 1740. Er lernte die Zeich-
nenkunst von seinem Vater Pancrazius, hierauf kam er zu Orient
und Hans Graf, und durch die Anleitung dieser Meister und durch
eifriges Studium nach der Natur bildete er sich zum geschickten
Künstler. Er malte schöne Landschaften und Marinen, und auch
Darstellungen aus dem gemeinen Leben lieferte er, besonders Jahr-
märkte, Trinker etc. in Ostade's Manier. Seine Arbeiten sind in-
dessen selten, theils wegen seiner Langsamkeit, theils wegen des
häuslichen Unfriedens, der ihm das Arbeiten verleidete. Er hielt
sich einige Jahre in Dresden auf, WO er die Landschaften des A.
Thiele mit schönen Figuren stailirte. Auch in Braunschweig lebte
er einige Zeit, und zuletzt suchte er in England sein Glück, konnte
aber seiner Geschicklichkeit ungeachtet demselben nur spärliche
Gaben abgewinnen. Walpole rühmt seine Landschaften, die er im
Geschmack P0elenburg's zart und niedlich vollendete. Doch starb
der Mann in Armlltll-
Man hat von seiner Hand auch sehr schöne und elfektvolle ge-
ätzte Blätter mit Landschaften, die er mit Figuren und Fontainen
zierte. Eine Folge von acht solchen hat den Titel: Caprici fatti
per F. F. Sie sind äusserst selten. 8.
Major stach nach ihm 1754 die vier Jahreszeiten und F. Vivares
zwei Blätter mit ländlichen Unterhaltungen. Auch Garreau, Beill,
Geyser und andere stachen nach ihm.
Fiorillo führt diesen Künstler in seiner Geschichte der zeichnen-
den liünste in Deutschland dreimal auf.
Fßrglünl, Bernardln, Maler zu Rom, wo er um 1720 arbeitete.
Er erwarb sich durch seine Viehstücke Beifall und später lieferte
er auch schöne Marinen. Seine Bilder, die er auch mit Figuren
staffirte, kamen in fürstliche Paläste. Sie wurden von Fremden be-