Fendi,
Peter.
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k. k. Münz- und Autiken-Cabinets verschlug, durch ihn alle wich-
tigen Denkniale dieses wahrhaft kaiserlichen Museums abzeichnen
zu lassen, iin1 so in der Folge eines der kostbarsten Werke der
Mit- und Nachwelt zu übcrliefern. Nach vicljäliriger Anstrengung
wurde er mit der Anstellung bei dein Cabinette als Cabinets-Zeich-
ner und Iiupfersteclier auf das ehrenvollstc belohnt. Aber nicht
allein Antiken richtig und geistreich zu copireu, war das alleinige
Bestreben des jungen Mannes, sondern mit diesen die Ausbildung
der llistorienmalerei zu befördern. Ini Jahre 1321 war für dielvvei-
tcre Ausbildung seines Talentes einer seiner sehnlichsten Wünißlle
in Erfüllung gebracht. Der verdienstvolle Direktor Stcinbiichßl
wurde auf Befehl seiner Majestät des Kaisers nach Venedig und
Salzburg? abgßßrdivät, und nahm Fendi mit sich. Das Museo Tie-
polo so lte ubernomincn, die Ausgrabungen um, die alte Juvavia
ylanmiissiggeleitet werden. Die herrlichen Kunstwerke alter und
neuerer Zeit machten den grössteu Eindruck auf Fendi; Titian's,
Tintorcttßß, Pordenonds, J. Bellini's und P. Veronesäs Werke
fcsselten seinen Blick. Er suchte sie in strengen Copicn nachzu-
ahineii und zeichnete dabei auch sehr viele Antiken in Aquileja.
und Venedig, dann Landschaften, Marinen, malerische Scenen
auf dem lYIarkusplatze u. dgl.
Eine von den landschaftlichen Gegenständen, das Innere der be-
rühmten Grotte Curniale bei Triest, führte er in Wien als Oelge-
miilde fleissig aus, überreichte es dem Kaiser, und wurde dafür
mit einer goldenen Medaille belohnt. Bald "darauf reiste _Fendi nach
Salzburg, wo er sich vorzüglich im Landschaftsfache iihte, gräss-
teiithei's Scenen aus dein Leben darstellte und mehrere Landschaf-
ten und Skizzen in Oel malte.
Auch in der Steinzcichniing versuchte er sich, und lieferte hier-
in schätzbare Blätter. Eine grosse Anzahl von Ilandzcichnungen,
nebst vielen Copien aus den berühmten altdentschcn Geht-thü-
cliern der k. k. Hofbiblinthek, vcrfertigtc er in seinen freien Stuni
den für Dibdiifs Biographical antiquarian and pieturcsque tour
in France and G-crmany.
Obgleich sich Fcndi stets als geschmackvoller und corrckter Zeich-
ner, sowohl in lithographischcn Nachbildungen, als in denen des
Antikenkabinets bewiesen, so ist doch wohl ohne allen Vergleich
aus den bisherigen das Abbild des Sarkophäges mit dem Iiarriiälb
der Amazonen, des vorziiglichsten Kleinod? des liabinets, sein "ge-
lnngenstes Werk. Es ist 9 Sch. lang und 35 hoch, und Zallerifgüvtä
mit grösster Sorgfalt ausgeführt. Es zog bei der Exposllgwn 1322
die Blicke allgemein auf sich.
Zugleich versuchte sich der vielseitige Künstler auch in grossen
Portraiteu in Oel, welche die erfreulicliste Probe geben, wie treff-
lich er, hinsichtlich der Technik, der Beleuchtung des Helldunkels
und eines geschmackvollen Vortrags, die Niederländer in Saft und
Blut ilerwanllelt habe.
Die rühuilichste Erwiihnung verdienen seine Arbeiten und Enb
wiirfe iin Fache der historischen Couipxisitiun und namentlich der
Vaterlandsgeschichte. Nebenbei lieferte er, iiiit gleicher Vollkorn-
mßllhßiß Wie früher zu Dibdiifs Werk, auch die Zeichnungen M1
Horiiiayi-E Geschichte von YVien und zum Taschenbuche Vesta. Ein
vorzugliches Gemälde, das er 1825i vollendctejist Erzherzog -F8Y'
dinßlld und Philippine VVelstH zu Ainbras. Ini llaiz, dem ÄSchloSSß
des Aligmlßndiugo von Salin, ist: Emma und Eginhard, der E1115
der Treue , die Stadt Salzburg und zwei Iilosterscenen. Iin "Ball"?
dere ist sein Lotterieinüdcheu, ein vorzügliches Werk, S0 wie
18 "t