Felln er,
Pptel- Colomanus.
Johann Conrad.
Felsing,
271
die zehn lithngraphirten Blätter in der Geschichte der sieben Schwa-
ben, welche 1852 in 4. erschien. Der Künstler wählte hier glück-
liche Situationen, und seine Helden sind höchst charakteristisch
und ihrer Eigenthiiinlichlteit gemäss aufgefasst.
Fellner, Pater COlOmEHlllS, Iiupferstecher, geh, zu Bistorf im
Lande oh der Enns, gest. zu Lambach 1818. Der Volksdichter
Maurus Lindemayr brachte den talentvollcn Knaben nach Iirems-
münster in die lateinische Schule, wo er die Nebenstundender
Zeichnung widmete, und ein Gleiches that er auch im Benedikti-
nerstifte Lambach, wohin ihn sein Beruf führte. Islier zog 61' die
Aufmerksamkeit des Abtes Amand auf sich, und dieser schickte ihn
zu dem bekannten Martin Schmidt nach Wien, bei dem er sich
einige Zeit im Zeichnen, Malen und Ratliren übte, bis er zum
Direktor J. Schmutzer kein, unter dessen Leitung er sich iin Iiu-
pfersteclien ausbildete. Später machte er auch Versuche im Stein-
druck, und ein lfleinesNVerltchen: Ueber die Art und Weise, wie
man eine Iiupterstichsaininluiig anlegen Wllltl. ordnen soll, spricht
von seinen Kenntnissen und für seinen thiitigen Eifer zur Ausbrei-
tung der liunst. Er war auch ein anspruchloser, gewissenhafter
Mann, und stets erfreut, junve Leute für die liunst heranzubilden,
Auch war er ein guter Musiker.
Fellner arbeitete iii einer malerischen Manier, wobei er die Na-
del init dein Grabstichcl in Verbindung brachte.
Die Beschneidung Jesu, ein schönes Blatt, nach Dietrich unter
Schmutzer's Leitung gefertiget: P. Iioloinanus Fellner Ord. S.
P. B. sculnsit Viena 1779, gr. qu. fol.
Die Büste des Malers Anton Graff, 8.
Die Kreuzerhühuiig, nach A. Mziulbersch: P. Iiolloman Fellner
fecit aqua foi-ti, k]. fol.
Esther auf den Knien vor Ahasverus, nach M. J. Schmidt, fol.
Die Enthauptung des Tiiutersqlohannes, nach demselben, gr. 3.
Drei junge Mädchen mit einem Alifen, nach demselben, kl. ful.
F615, EllaS, Maler von St. Gallen in der Schweiz, malte Figuren
und Allegorien, auch Portraite, Bilder, die nicht ohne Verdienst
sind. Er wurde Holinaler des Churfürsten von der Pfalz und starb
zu Heidelberg 1655 im 41. Jahre.
FßlSlng, Johann COUPQÖ, Kupfersteclier, wurde 1766 zu Gießen
im Grosslierzogthum Hessen geboren. Er war der Sohn eines Uhr-
machers und zeigte schon als Knabe eine grosse Vorliebe zum Ku-
pferstechen, wohin er durch das Gravieren von Nanienund Ver-
zierungen in die Uhren seines Vaters geleitet wurde. 35111 freund
seines Vaters bemühte sich, den Jüngling zu dem berühmten Ku-
pferstecher Wille nach Paris zu bringen, doch die allzugrossen Ko-
sten schreckten die Aeltern zurück und der junge Felsing erhielt un.
ter drückenden Umständen später {bei dem mittehnässigen Kupfer-
stecher Güpfert zu Darmstadt einigen Unterricht. Seine fernere
Ausbildung verdankt er sich selbst, "Pd folglich auch den Ruf,
den ihm seine Arbeiten erwarben. Dieses sind besonders seine
topographischen Werke, die sich durch Schönheit auszeichnen. Er
erfand zum Theil eine neue Art der Darstellung, welche; ihm durch
die Leichtigkeit in Behandlung des Grahstichels sehr gliickte, so
dass seine Plane und Charteu lange Zeit als Muster ihrer Art
dienten.
Uebertlleää fertigte er noch viele Bildnisse, die er in der damals
beliebten Punktirmanier mit vieler Liebe ausführte.
Felsing starb 181g als Hofkupferstecher zu Darmstadt. Eines sei-