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Feigl,
- Feistenberger ,
Johann.
Andreas.
Feigl, Johann, KnPfei-stecher zu Wien, wo er bis 1775 arbeitete,
und den Titel eines IIofhupfei-stechers führte. In dem bezeichne-
Jahre ging er nach Paris, verliess aber diese Stadt bald wieder,
um Miinchen zu besuchen. Hier erhielt er vom Hofe den Auf-
trag, ein Gemälde von Gerhard Dow aus der Schleissheimer Gal-
lerie zu stechen. Die Platte führte er jedoch in Paris aus, und
dieges ist jene mit der Unterschrift: La femme nettoyant 1.1 täte
de son enfant. Im Jahre 1780 war der Iiü-nstler wieder in Miin-
chen, wo er um die Stelle eines Hoflmpferstechers nachsuchte, die
er aber nicht erhielt, weil dieselbe schon besetzt war. Weiter
konnten wir die Spur des liiinstlers nicht verfolgen. Von seinen
Blättern erwähnen wir noch:
Einige Blätter mit den Ausrufern der Stadt Wien, gr. fol.
Ein junges Mädchen im Hernde Flöhe. suchend, nach C. Bolog-
nini, 1775- fol.
Die Wäscherin, nach demselben. fol.
Diese beiden Blätter sind ganz in Schmutzer's Manier gestochen
und schön.
Die Bildnisse eines Mannes und einer Frau, zwei Blätter nach
G. Tornvliet, mit der Aufschrift: Der alt Deutsche und seine
Frau, fol.
La Cauchoise , nach Descainps. i.
La bouquet de 1a fermiere, nebst dem Pendant, nach Freudenl
berger. U
Feilg, GIOVäIUIII, so nennt Ticozzi den Johann Feigl.
Fßilllßlll, JOlIEIIID CllQySlIOPlly ein Tischler, derßtganzn-iittelmäs.
"I sig die fünf architektonischen Siiulenordnungen in Kupfer stach,
auf zwei Blättern, mit der Aufschrift: Durch Johann Christoph Fein-
lein von Waltzhuedt an dem Rhein Strom, Dischlergesell inventirt
vnd in Kupfer gestochen. Näher ist dieser Tischler nicht bekannt.
Feistenauer oder Faistenauer, Andreäs, Maler von Rosen-
heim in Baiern, erlernte seine Iiunst zu Wien bei Fried. Stoll,
und hierauf begab er sicbinach München, wo er 1658 als ausüben-
der Künstler erscheint. 1m Jahre 1658 wurde er churfiirstlich-bayri-
scher Kammermaler und "in demselben Jahre ertheilte ihm Ferdinand
Maria als Beichsvicar die besondere Erlaubniss, ohne der eigent-
lichen Malerzunft einverleibt zu seyn , Lehrjungen und Gesel-
4; len zu halten. Erstere lwaren ebenfalls des Meisterstiicks und
des Handwerksgebrauches enthoben und sie durften frei und sicher
durch das ganze heil. B. B. passiren, und wenn sie für tüchtig er-
kennt, zur Arbeit befördert iverden, gerade als wenn sie dem Hand-
wlrgrlisgebtatlCht-Z nach ausgelernt und die Meisterstiilie gemacht
ätten.
Feistenauer malte Bildnisse und Altarblätter fiir die Iiirchen Mün-
chens. er liebte zu sehr die schwarzenSchatten, und selbst im
("hohen Lichte erscheint er nicht leuchtend. iUöbrigens ist sein Co-
lorit kräftig.
Das Todesjahr dieses Künstlers ist nicht bekannt. Die Urkunde
mit dem erwähnten Privilegium befindet sich im Conservatoriuin
des königl. Reichs-Archive: zu München. Sie wird von keinem
bayrischen Schriftsteller erwähnt.
Feistenberger, Andreas, Mai", aei- ältere Künstler diese; N3-
mßHS, kaufte sich 1620 als Bürger in Kitzbiihl an. Er starb 1652
und hinter-lies; einen Sohn, Namens Benedikt, dessen wir im Arti-
kel des jiingern Andreas Feistenbcrger erwähnten.