Fantuzzi ,
Antonio.
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ster hielt ihn zum Formschnitt an, um damit seine 65891131 Werke
zu vervielfältigen, wie man glaubt. Antonio hat _a erdings viel
nach Parmesano gearbeitet, aber doch scheint er sich nach Hugq
da Carpi gebildet zu haben, der schon früher in Helldunkel gear-
beitet hat. Bei Parmesano hielt sich Fantuzzi um 1550541591" Seine
Lage scheint hier erzwungen gewesen zu seyn; denircines Tages
entfernte er sich heimlich, er beging aber die Unrerllichlteit, dem
Meister Zeichnungen, Iiupferstiche und Holzschnitte mitzuneh-
mcn. Man weiss nicht genau, wohin er den Weg gßßfßlllnfelh
wahrscheinlich aber war Frankreich das Land, wohin er seine Lu-
fluchg nahm; aber hier erscheint er nicht mehr als Anton Fantuzzi,
sondern als Antonio da Trento. Indessen ist diese Metamorphose
nicht historisch nachzuweisen, aher höchst wahrscheinlich istsle
vor sich gegangen, vielleicht wegen des in Bologna verübten Dieb-
stahls. Dass A. Fantuzzi und Antonio da Trento Eine Person seien,
scheint auch der gemeinschaftliche Lehrer zu beweisen, denn beide
werden als Schüler Barmesantfs bezeichnet. In Italien hat aber
Fantuzzi nach Parmesano in Holz geschnitten , in Frankreich
unter Primaticciu zu Fontainebleau nach demselben u. a. in Hu-
pfer gestochen. Die französischen Schrifstellei- nennen ihn Fan-
tose, und de Piles gar Antoine Frentano.
Bartsch P. gr. XVI. 354 H. beschreibt von diesem Künstler (Fan-
tucei) 57 geätzte Blätter, durch welche er aber nicht so sehr be-
kannt ist, als durch seine Helldunkel im Formschnitte, die Bartsch
P. r. XII. detaillirt. Mehrere seiner Blätter sind mit den Jahr-
zaläen 1540, 42, 414 und 45, und den grössten Theil dieser Aetzun-
gen fertigte er wahrscheinlich in Frankreich. In der Zeichnung
sind diese ebenso oft unrichtig, wie die Formschnitte, und die
Iiöpfc sind von widcrlichem Ausdrucke. Zur Bezeichnung der Blät-
ter bediente cr sich eines verschiedenen Monogramms, in welchem
manchmal neben A und F der Buchstabe T zu bemerken ist, wel-
eher Tridentinus bedeutet.
Das Geburtsjahr des Künstlers kennt man eben so wenig, wie das
Sterbejahr, Ersteres soll um 1508, letzteres gegen 1550 erfolgt
seyn.
Formschnittc.
Die zwölf Apostel, Helldunkel von drei Platten, angeblich nach
Parmesancfs Zeichnung gefertiget, einzelne Figuren in dopyel-
ter Einfassung. Grösse der innern Einfassung: H. 4 z- Ö L-
Br. 2 Z. Ö 8 L. Grösse der äussern: _H. 5 z- 4- 6 I":
Br. 5 Z. 7 9_L.
Die Abdrücke mit der doppelten Bordure sind sehr Selten; ge-
wöhnlich findet man die Blätter mit der" innern Einfassung.
St. Johann in der Wüste nach dem Kreuze deutend, zu seinen
Fiissen das Lamm. Helldunkel von zwei Platten und sehr schön,
nach Parmesamfs Zeichnung. H. 5 Z. 11 L., Br. 3 Z. 10 L.
Man hat von diesem Blatte Abdrücke, wg die Darstellung in ei-
ner Einfassung von sieben Linien sich zeigt. Diese Abdrücke hält
Bartseh für die späteren, von der sehonabgenutzten Platte ge-
zogen.
Die Marter von St. Peter und St. Paul, Hellclunkel von drei
Platten nach Parmesano. H. 10 Z, 3 L., Br. 17 Z. ß L.
Dieses Blattes erwähnt schon Vasnri. Im ersten Abdrucke ist rechts
im Vorgrunde das Stück Land mit Basen mit drei Platten ausge-
drückt, h! der zweitgn aber ist nur ein geringer Theil davon 1111i
drei Platten gegeben, der grössere zeigt deren nur zwei, d-
Schatten und Halbtinten. Caraglio hat diese Darstellung sehr seht!"
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