Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

Falcone, Anicllo (Angele).  Falconet, Stephan Moritz. 
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diese ist im Originale sechsmal und in der gleichseitigen Copie 
siebenmal gebunden. Sie ist in gleicher Grosse.   
Die junge Frau auf dem Bette ruhend, zur Seite ein säugendes 
Kind, und links im Grunde ein Satyr. llßlßlülljleli A- f. H. 
[t Z. 6 L., Br. 6 Z. 8  Sehr zierlich gezeichnet-   
St. Georg auf dem biiuniemlen Pferde, im Bcgrlll. (llß .n0n1gs- 
tOClItBI: vom Drachen zu errelten. Ein schönes ßlaü Olme Zei- 
chen. II. [t Z. g L., Br. ö Z. 6 L. l  
Derselbe Heilige, wie er den Drachenimit der Lanze durchbohrt, 
Die Jungfrau erhebt im Grunde die Hände zu Gull- Ohne 
Zeichen. H. 5 Z., Br. oben Q Z., unten g  L.  
Die Sirene, welche Secpferde ziihmt, vor ihr ein Tfriton mit der 
Nayade und in der Mitte Amor auf dem Delphin, angßrbllßll 
nach Parmesanrfs Zeichnung. Unten links liest man: Ang- 10 
Falco, und zwar nur im zweiten Drucke, im ersten nicht. H- 
3Z. 2 L., Br. 112. 5 L. 
Der Kampf von mehreren nackten Männern, bezeichnet: Allg- 
 Faleo 1019. 11. g Z. 3 L., Br. 11 Z. 2 L. 
Ein Fries mit Laubwerh, wo man neben andern den Pan mit 
 einem liorh voll Früchte sieht, im Geschmaclse P. Farinatfs. 
Links am Rande sind die Buchstaben: A. F. H. 7 Z. 8 L., 
f Br. u Z. 9 L.  
Apollo auf dem Parnas, mit der Maske in der einen und mit der Flöte 
des Pan in der andern Hand. Neben ihm frisst Pegasus Blät- 
 ter: Aug. f. H. 8 Z. 2 L., Br. 11 Z. 4 L. 
Brixlliot dict. des monogr. I. Nro. 532 erkennt noch ein ande- 
res Blatt als Falconds Werk, das Bartsch unter die anonymen 
 zählt. Es ist mit A F bezeichnet, und stellt die Anbetung der Hir- 
ten nach Rafael dar. 
Falconet, Stephan Morltz, Bildhauer von Vivis im Canton Le- 
man, wurde 1716 geboren. Von armen Aelteru geboren, lernte 
er als Knabe nur lesen und schreiben, und hierauf lsam er zu einem 
gewöhnlichen Bildhauer, bei welchem er Perüchenstöcke fertigte. 
Doch sein Geist forderte höhere Beschäftigung und Falconet fing 
daher an in den Mussestundeiz zu modelliren, und nach Kupfer- 
stichen zu zeichnen. So beschäftiget lebte er bis zu seinem 17ten 
Jahre, in welchem er endlich Gelegenheit fand, sich dem geschick- 
ten Bildhauer Lemoine vorzustellen. Lemoine erkannte in den 
schwachen Versuchen des Jiinglings ein tiichtiges Talent, und _er 
nahm ihn gütig in seine Werkstätte auf. lialconet machte hier 
reissexide'Fortseliritte und nach sechs Jahren modellirte er SChOII 
seinen Milon von Crotoil, wie ihn der Löwe zerreisst, eine Gruppe, 
die ihm 17715 das Aggregat der Akademie der Künste Zu Paris er- 
 warb. Dieses Werk verkündete den Ruhm des Iiüustlers, und man 
bewunderte die Compositioxi und den Ausdruck des Schmerzes des 
Crutonaten, der eine Beute des wiithcnden Löwrexl wird. Die Gruppe 
ist von jener des Pujet verschieden, und l-iGlllG Nachahmung des 
letztem. Pujet stellte den lYIdon stehend dar, Falcunet aber sel- 
ben in (lem Augenblicke, wie er vom Lowen zu Buden gerissen 
und zerlleischt wird. Die Figur des Letztem wurde damals für 
eine!) der besten modernen nlastischen Werke gehalten. Falcoxiet 
lebte nun mit Eifer der Vervolllaonnnnung seiner Iiunst, aber auch 
seine wissenschaftliche Ausbildung lag ihm am Herzen. ln der Ju- 
gend liallil 61' hiezu nicht Gelegenheit, aber auch im Mannesaltßf 
war es ihm nicht zu spät. dem Stntlium der Geschichte obzulicgffn 
 und selbst noch lateinisch zu lernen. Er las auch die 151'111- 
chisehcn Dichter und Philosophen in guter Uebcrsetzung. und
	        
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