Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

Falcone , 
Andrea. 
Falcone , 
Aniello 
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oberhalb Arona. Dieses Riesenbild von Kupfer wurde 1697 vol- 
lendet, und zwar nach Ceranrfs Entwurf. Von Seiner Hand ist 
auch die Statue des heil. Sebastian in der liirche degli Sealzi zu 
Venedig. Sie ist in einer ausschweifenden Manier gefertiget, ohne 
Proportion, und Cicognara, Storia della scultura 111-, 108 nennt 
ihn scultore cattivo. 
Falcone, Andrea, Bildhauer, Aniellcfs Neffe, genannt fändrea de 
Vaccaro. Er lernte bei C. Fonsaga und erlangte den Ruf eines der 
besten xieapolitanischen Bildhauer, doch lebte er nur kjlrle Zelt, 
um 1680. ln der St. Paulsliirehe zu Neapel sind von seiner Hand 
die figürlichen Darstellungen der Werke der Barmherzigkeit- 
Falcone, Giovanni Angelo. s, Aniello Falcone. Der eine die: 
ser beiden Künstler ist der Vcrfertiger der Blätter, welche bei 
Aniello verzeichnet sind.  
Falcone, Amello (Angele), Maler und Iiupfersteeher, geb. zu 
Neapel 1600, gest. daselbst 1665. Er genoss eine Zeitlang den 
Unterricht Spagnolettds, besuchte fleissig die Altademie des Nack- 
ten und eröffnete selbst in der Folge in seinem eigenen Hause eine 
solche, die vielen Zulauf erhielt. Da er einen streitsüchtigen und 
wunderlichen lCharaliter besass, so mischte er sich öfter in Händel 
und gefährliche Zwistiglreiten, vorzüglich mit den spanischen Sol- 
daten. Als die bekannte Revolution durch Masaniellu ausbrach, 
sah er diese als eine gute Gelegenheit an, sich wegen erlittener 
Beleidigungen zu rächen , und fiel auf den Gedanken , aus seinen 
Schülern, Freunden und Verwandten einen geschlossenen Haufen 
zu bilden, verbunden, jeden Spanier zu ermorden. Da seine Schü- 
ler alle Jünglinge waren, nahmen sie ohne Bedenken Theil daran, 
 zogen noch mehrere andere Maler an sich und vereinigten sich 
unter Falcontfs Anfiihrung unter dem furchtbaren Namen der TO- 
desgefiihrten (compagniu della morte). Bei Tage streiften sie durch 
die Stadt und stachen jeden Spanier, der in ihre Hände fiel, nie- 
der; Abends beschäftigten sie sich bei Faclselschein wetteifernd Ma- 
saniellrfs Bild zu malen. Daher haben sich auch in den wenigen 
Tagen, wo derselbe an der Spitze des neapolitanischen Volkes 
stand, seine Bildnisse ungemein vermehrt, und sie sind von den 
besten Iiiinstlern gemalt ivorden. An diesen Gräueln nahm auch 
der wilde Spagnolet indirekten Antheil, denn er redete clernTo- 
Ädesverein beim Herzoge das YVort. Endlich wurde der Aufruhr 
 gedämpft, und auch diese Horde zerstreut. Falcone floh nach 
ranlireich, wo er vieles malte, und seine übrigen Genossen glü- 
gen nach Rom. In Falconds Gemälden, so wie in denen seiner 
Schüler, sind überhaupt kriegerische Gegenstände behandelt; er 
erwarb sich sogar den Namen eines Orakels der Schlachten (oracoln 
delle bataglie), und Bourguignon, ohne Zweifel einer der grössten 
Schlachtenmaler neuerer Zeit, d. 1-5. (der Zeit, seitdem die Wir- 
kung des Feuergewehres geschildert werden muss, wollte zwei sei- 
ner Gemälde mit zweieu des Falcone vertauschen. Seine Bilder 
sind selten und vom hohem Werthe. Es herrscht in ihnen unge- 
meine Lebendigkeit, Mannigfaltigkeit der Physiognomien, der NWaf- 
fen und Bekleidung. Er ist ein guter Zeichner, überall wahr und 
ileläälg, und trefflich in der Fiirbungi 
Aus Spagnoletts Schule ging neben Falcone auch Salvator R051 
hervor, nnd diese beiden sind ihre griisste Zierde, obgleich SlCil 
beide weiter selbst ausbildeten. Carl Coppola könnte manchmal ibmt 
Aniello im Style verwvechselt werden, nur unterscheidet er S141
	        
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