Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

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Fabriano , 
Gentile 
Fabris , 
Joseph. 
steif, ein Mangel, der seiner Zeit eigen ist. Er liebte goldene 
Zierrathen, goldene Säume an den Kleidern und goldene Heiligen- 
Scheine. In der Autlässung und in der Ausführung zeigt er grosse 
Geschicklichkeit, in der Färbung aber ist er etwas dunkler als 
Angelico.    
In Venedig malte Gentile eine Seeschlacht, die zu Seiner Zeit 
allgemein bewundert wurde, welche aber der Zeit nicht widerstand. 
Im Jahre 1417 malte er fiir den Dom im Orvieto die Himmelfahrt 
der Maria, wahrscheinlich jenes Bild, welches ihm das Präclieat 
des Meisters der Meister (Magister magistroruixi) erwarb, wie uns 
Vasari versichert. Dieses Gemälde kam in die Gallerie zu Mailand, 
wo es jetzt zu sehen ist. 
Wir begegnen dem Gentile da Fabriaxio auch in Rom, wohin 
zu jener Zeit der Palast aus Avignun wieder zurückgekehrt war. Mar- 
tin V. ernannte ihn zum I-lotlnaler. Man sieht noch heut zu Tage 
die Malereien, welche er im Vatikane ausfiihrte, während viele an- 
dere zu Grunde gegangen sind. Doch sind noch mehrere in Ita- 
lien zerstreut, und auch im Auslande findet man etliche. Iin hiinigl. 
Museum zu Berlin sind sechs Gemälde in einem Rahmen: die Ge- 
burt der Maria, die Darstellung derselben iin Tempel, ihre Ver- 
mählung, die Darstellung Christi im Tempel, die Anbetung der 
Könige, die Krönung Mariä. Hier ist. die Luft überall Gold nml 
das Ganze in Tempera ausgeführt. Die Oelmalerei war diesem Iiiinst- 
ler noch unbekannt. 
Fabriano, Gntto da, ein Maler, dessen Lebensverhältnisse un- 
bekannt sind. Im königl. lYIusemn zu Berlin ist eine Mudonna 
mit dem Iiinde von Heiligen umgeben. Hier erscheinen weiche 
Formen des Nackten, und die Gewanclung ist mit Goldschxuuck 
überladen. 
Fabnano d! BOCCO, ein alter Maler, dessen Asccvolini, der Ge- 
schiehtschreiber Perugiafs, erwähnt. Dieser sah zu seiner Zeit noch 
ein Wandgemälde von diesem Iiiinstlei- in der Dorfkirche St. Ma- 
ria Madclalena von 1306. Später ging es unter. Mariotti fiihrt 
ihn unter den lYIalex-n Perugiäs nicht an; es ist auch niclifausge- 
macht, ob er einheimisch ist. 
Fabriano, Antonio da, Maler, von welchem Lanzi I. 528 ein 
Gemälde des Gala-einigten, init der Jahrzahl 1454 erwähnt. Er 
sah das Bild bei Sig. Piei-saizti zu Dlatelica, fand es aber in der 
Manier nicht so schön, als jene des Gentile. 
Lanzi erwähnt in der Note l. c. a eh eines Giuliano da 
Fabrian o, der in Archivs-Bemerliunga vorkommt. Er führte im 
Vaterlande mehrere Gemälde aus, die man jetzt nicht mehr kennt, 
oder welche untergegangen sind.  
Fabrlque, 13; ein Maler, dessen F. le Comte allein erwähnt, und 
zwar als eines Meisters, der Vögel und Köpfe trefflich malte, VVei-ke, 
die an den vornehmsten Höfen Enropafs beliebt gewesen seyn sol- 
len. Er hielt sich, nach Le Cointe's Versicherung. nun 1630 in 
Paris auf. 
FabflSy JOSCPh, Bildhauer von Padua, WO er um 1800 geboren 
wurde. Er studierte seine Kunst auf der Akademie der Künste zu 
Mailand und hier fand er an dem Grafen YvIellerio einen besonde- 
ren Gönner, welcher das ausgezeichnete Talent dieses seines Schütz- 
lings erkannte und entwickelte. Später gmg Fabris als Pensionär 
dieser Akademie nach Rom , um seine Studien nach den Denkmä- 
lern der alten klassischen Iiunstzeit fortzusetzen und seine Bildung
	        
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