Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

Eyck , 
Johann 
und Hubert 
ein, in den Ziigen sehr ähnlich _einer weiblichen Figur auf der 
Darstellung im Tempel van Eyclüs in der B_oisseree'schen _Saminlung. 
Am Altare hebt der Priester eben die Hcstie empor. Zwischen (dem 
letzten Pfeiler stehen ein NlWann und eine Frau_mit Gebetbiichern, 
angeblich Bildnisse V91! Eycli's_ und seiner Gattin. In den Seiten- 
fliigeln, welchedie niedern Scitenschille der hirchevorstellen, hat 
der [iiinsfler die ubrigen sechs Sakramente versinnlichet. 
Die Art der Ausführung ist ganz die des bekannten van Eyclü- 
sehen Bildes der heil. drei Könige aus der Boisereßlsdlßn Sammlung, 
nur weniger vollendet im Helldunkel. Einige Kopfe sind retou- 
chii-t, sonst aber ist das Ganze wohl erhalten.  
Dieses Bildes eryvähnen Schnaase und Passavant nicht, näher be- 
schrieben ist es im Kunstblatte 185;? S. (151.   
In_ der Geinäldesammlung des Prinzen von. Oranien zu Brussel 
ist die Verkündigung; der Flügel eines Altarbildes, den J. v. Eyck 
fiir Philipp den Guten, Herzog von Burgund, gemalt haben soll. 
Dieses künstlich ausgeführte Bild kommt aus Dijon, wo es der 
Bilderhändler Neuwenhuys 1818 erstand. Das Gemälde ist von mitt- 
lerer Grösse und den Hintergrund bildet das Innere einer Kirche 
mit Säulen in der Bauart des zivölften Jahrhunderts.  
In Dijon ist noch ein anderes kleinesBild der Verkundigung, 
welches dem J. v, Eyck zugeschrieben wird. Man bewahrt es in 
der städtischen Geniiildesaininlung.      
Im Museum zu Brusscl ist auch eine Maria niit dein Christkinde, 
in einer reich verzierten gothischen Nische stehend, ein kleines 
Bild, anscheinlich eine Jugendarbeit des Iiiiiistlers, hart in den 
Umrissen, nicht so kräftig modellirt und saftig in der Farbe, Wlß 
die übrigen Bilder. 
Im lV[_useurn_ zu Amsterdam wird den beiden Brüdern das Innere 
einer Iiirclic im deutscheirStyle mit einer Menge lremdartig be- 
IKlGIÖClIGMFIgIXYCD. zugeschrieben. 1 b 
 Eine adonna mit dem Iiinde von mehreren Trauen umge eii 
ebendaselbst, soll eher der friihcrn Zeit Heniliii_g's angehören, a1; 
dem van Eyck, und auch eine Anbetung der Iionige ruhrt aus ei- 
ner spätem Zeit her.    
Ausser diesen Ori inalveinälden befindet sich hier noch ein Theil 
 g P   
der COPICD, welche Michael Coxcie nach dem beruhiiiten Altar- 
hilde in Gent gemacht hat, und deren wir unten erwähnen werden. 
P_rofe'ss0r Iran. Ilotterdam in Gent erwarb  seine Sammlung 
sclioner hollandischer Bilder auch ein ausgezeichnetes aus der alt- 
flanclrischen Schule, welches den Brüdern van Eyck zugeschrieben 
vfird. E5 stelllläddäe äinbetungv der liiigigeFwruig), eine räiche Conspo- 
sition. as i ia grosse ira t in er zir urig un_ einen euwas 
bräunlichen Ton, so wie er Hubert van Eyck eigen ist. Die Rupie 
sind alle sehr schön die Gewänder sehr wohl verstanden öfter 
ganz grandios. Passiivant hält das Bild fiir ein VVerk des l-Iubert 
van Eyck. Abgebildet ist es im Messager des Sciences et des arts. 
Gand 1850 S. 551. von Onghena. 
I_u Gant war ehddein auch das berühmteste "Vverli, Welches die 
Briidcr van Eyck schufen. Es ist dieses das Altarbild mit der An- 
betung des macljelloseirLainines, welches "ehedem die St. Johanns, 
ietzt St. Bavo-hirche zierte. Dieses Gemälde Wurde nur an ho- 
en Festtagen-geöffnet, und dann strömte Alles herbei, um sich 
an dem Anblicke desselben zu weiden. An andern Tagen viurde 
es nur mächtigen Eursten und angesehenen Reisenden gezeigt, die 
sich diese Begunstigung mit Geld erkaufen mussten. Lucas de 
Herre weihte diesem Werke hundert Jahre nach der Entstehung
	        
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