Eyck ,
Johann
und
Hubert
VZID.
189
die Wappen des van Paele und des Dechanten Rudolph d. Meyerre
und lateinische Inschriften; auf der Hauptlläche fblgende: Hoc upus
fecit fieri magister Georgius de Pala hujus ecclesiae canonicus Pel-
Johannem de Eyck pictorem et fundavit hic (luas capellanias (h;
gmo chori domini MCGCQXXXIIII. Complevit annoJILSÖ.
Dieses Gemälde, welches auch G. van Mander erwähnt, befand
sich ehedem in der Sakristei der Hauptkirche St. Donat zu Brügge,
wo auch das Grabmal des Künstlers war. Die Franzosen brach-
ten es in das Musäe Napoleon, und nach der Zuriickgabe kam es
in die Akademie zu Brügge, weil die Kirche abgebrochen Würde-
Hr. Erkborn zu Utrecht besitzt eine alte Copie davon.
Das zweite Bild derselben Akademie ist das Portrait der Frau
des Johann van Eyck , in halber Lcbensgrösse. Sie ist g gesehen,
etwas rechts gewandt und das auf den Seiten spiralförmig aufge-
rollte blonde Haare bedeckt ein grosses, Weisses Tuch. Das Kleid
ist roth, mit grauem Pelz besetzt, der Gürtel grün, die Gesichts-
farbe zart, und von den übereinander gelegten Händen, sieht man
nur etwas von der rechten. Oben am Rande des Bildes steht
COIVX MS IOHES MB DLEVIT ANO 1459 II. IVNIJ.
Unten steht:
ETAS MEA'TRIGINTA TRIV ANORV AVE IXH. XAN.
Peter van Lede machte 1808 der Akademie ein Geschenk mit die-
sem Bilde. Ehedem hing es in der St. Donatslsirche neben dem
Bildnisse des Johann van Eyck, wie die Sage geht. Das letztere
soll an einen Fremden verkauft worden seyn, doch hat man keine
Spur davon, so wie von jenen Bildnisseu dieser beiden, die in
der Gallcrie Orleans waren.
Das dritte Bild, welches man in der Akademie dem J. van Eyck,
zuschreibt, stellt einen Christuskopf vor, in dem alt hergebrachten
Typus. Er hat die grösste Aehnlichkeit mit dem Christnskopfe im
Berliner Museum. Auf dem äussern Rahmen liest man:
Johes de eych Inventur anno 1440: 50. Januarii.
Der Ton des Fleisches ist ziemlich gelb und dunkel, das Leuch-
tende des Eyclüschen Colorites fehlt. Die Ziige haben wenig Le-
bensausdruck. Auffallend ist es, dass sich der Künstler "Inventar"
dieses typisclraufgefassten Kopfes nennt. Gegen diese Inschrift,
wenn auch nicht gegen das Bild, entsteht einiger Verdacht.
F. v. Ertborn zu Utrecht besitzt jenes grau in grau gemalte Bild,
welches ehedem Profwl. Enschede in Harlem hatte. Es stellt im
Vorgrunde die heil. Barbara mit Buch und Palmzweig vor; hinter
ihr ist ein im Bau begriffener achteckiger Thurm und im Grunde
Stadt und Landschaft. Unten steht:
IOHES DE EYCIi ME FECIT, 1451.
Cornelius van Noorcle hat 1769 diese: Ifild gestochen.
Ein anderes merkwürdiges Eliigelbiltl 1m Besitze dieses Kunst-
freundes, der es 1826 in Dijün liautte, stellt das Innere einer ho-
hen gothischen Kirche vor. D16 mittlere Tafel ist G; Sch. "hoch
und 3 Sch. breit, und alle drei gehen oben in Spitzbogen aus, je-
doch in viereckigen Rahmen, m deren Ecken Wappen angebracht
sind. In der Mitte des Hauptschiffes ist das Kreuz errichtet, an
welchem man den Heiland erblickt. Unten kniet Ma clalena in
violettein Gewande , grünem Mantel und weissem Schleier und
Maria 1m blauen Mantel und weissern Schleier wird von Johgn-
nes gehalten-_ Vorn zur Rechten kniet weinend eine der Mai-um
und eine zweite kommt nur mit Kopf und Händen zur Linken her-