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Eyck,
Johann
und Hubert
van.
Kunstgeschichte vor ihrer Zeit der Fall ist. Man kennt nicht ein-
mal den Vater dieser Künstler; denn die Angaben des Descamps
(Peintres flamaiids I. 2.) und jene des Fiorillo (Malerei in Deutsch-
land II. 283,), dass dieser ein Maler gewesen - vielleicht gar der
Holiiialer Iiarl V. von Frankreich, Johann van Brügge und dass
Hubert die Grundsätze des Vaters studiert habe, beruhen nur auf
grundlosen "Vcrnlutliungeii. Wir wissen also nicht mit Gewissheit
anzugeben, _wer die Eltern dieser hochbegabten Brüder gewesen
doch lässt sich aus der sorgfältigen Erziehung, welche Sie ihren,
Söhnen gaben, schliessen, dass sie nach dem Massstabe ihrer Zeig
ebenso wohlhabend als gebildet waren. Wer Hubertfs Lehrer e-
Wesen, lässt sich wieder nicht bestimmen; vielleicht waren es äie
Leistungen der Meister der liiilner Schule, welche ihn zur Kunst
begeisterten, und in welcher er es selbst zu grosser Bedeutun
bräüllte- Er war auch der Lehrer seines Bruders Johann und sig
eher genoss auch Margaretha seinen Unterricht. Diese lebte mit
.den Brüdern unzertrennlich, als geistliche Minerva, wie Hai-l van
Mander sagt. Sie wies alle Heirathsantrlige zurück, um als freie
Jungfrau einzig und allein der Kunst zu leben, in welcher sie sich
allgemeine Bewunderungverwarb. Besonders hochbegabt war JO-
hannes. Er zeigte von truher Jugend an, neben seinem Künstler-
"talente auch sonst noch die herrlichsten geistigen Kräfte. Sein Zeit-
genosse B. Faccius preis't ihn in seinem Werke de vii-is illustribiis
besonders wegen seiner grossen Henntzliss der Geometrie und Sei-
nes fleissigcn Studiums der Werke des Plinins und anderer alten
Schrifsteller. Auch war er in der Chemie und in der Destillirkunsi;
wohl erfahren. Hohe Klarheit des Geistes, unglaublich Schnelles
Fassungsvermögen erleichterten diesem seltenen Menschen jedes
wissenschaftliche und künstlerische Streben. Sein verständiges We-
SEP, die Anmuth und Gute, die anspruchlose, edle Zierlichlieit
seines Charakters erwarben ihm uberall Achtung; und Liebe wo er
Euch! erschien, bei Grossen und Niederen. Iluliert, der weiit ältere
m er, anfangs Johanns und Margarethens väterlicher Freund
und Lehrer, war bald der wurdige, neidlose Gehiilfe des "ün
Bruders, und dieser hinw dagegen mit Liebe und Ehrfurcht im
dem er die Entwicklung seiner Kräfte in hohem Grade verdankt ,
Mehrere der herrlichsten Werke, in denen er die Gestalt des e.
liebten Bruders auf die ehrendste Weise verevvi te eben uns n gceli
auf den heutigen Tag die sprechendstcil Beweige itliäses von Daiik-
barkeit und Liebe festgeschlungenen brüderlichen Vereins.
Der Wohnort dieser drei Geschwister war das damals reiche
jetzt öde Brügge. In dieser Stadt war zu jener Zeit der Handel iri
voller Bliithe und ein reger Iiunstsinn verschaffte dem Künstler
Beschäftigung. Auch die Brüder Evck übten mit allem Eifer die
Kunst Oft gemeinschaftlich an einein und demselben VVerhe und
ihre Erzeugnisse verkiindigten sogar in fernem Lande ihren Iiuh
51361111 der Zusammenfluss wion Fremden war damals in Brügge 9-02:
f? Vffmoglichenhunstfreund verliess nicht leicht die Stadt, ohne
Cm Bild der Bruder van Eyck mitzunehmen da dieses l h
3116111 Welle Abbildung der Sitten und Trachteni der veyscliiäiiälffgn
Naflmlen Wal", welche der grosse Markt zusammenliihrte, Bei den
Brüdern vßrtEyck ward es vorlierrschendes Gesetz die Gestalten
des Lebens In Vollsler Treue und Wahrheit 1131i bqd b
das Leben zeigt sich bei ihnen und andern H min i an, f; .er
Schule in höchst gemüthvoller Weise und in wunäuifibnlelstlern. 1b"?
Die Vorgänger der van Eyek hielten die Gestalteneiihaiiidrlaiiildldähizfid:
hohe Umgebung: auf ("Dldänmdi 1119111" Statut-Irisch als malerisch,