Eyßk ,
Johann
und
Hubert
van 1
175,
aufgestellt, aber unvollendet, während der Besteller noch zwei
Jahre lebte. In den Archiven von Brügge hat Hr. Scourion auch
die Rechnung einer Lotterie gefunden, welche den 24. Febr. 14.45
gezogen ivuule, und wobei sich folgende Nachricht findet: De wgd
(Wittwe) Jans van Eyck ij pont. Diese VVittwve ist wahrscheinlich
die Frau des Johann von Eyck gewesen, da nach Passavanfs Ver-
sicherung in Flandern keine andere Familie dieses Namens Vor-
kommt.
Dass Johann nicht 1570 geboren seyn konnte, beweiset auch
sein Portrait in dem Genterfliigelbilde der gerechten Richter, nun
im Berliner Museum, wo er sich um 1430 in einem Alter von etwa
55 Jahren portraitirt hat, während Hubert schon ein Greis ist.
Man kennt den Beweggrund nicht, wesswegen Vasari dem Jo-
hann van Eyck ein so hohes Alter erreichen liisst. Seine Nachrich-
ten über niederländische Künstler erhielt er durch den lYlaler Stra-
clanus und den Johann da Bologna von Douai; auch mit dem ge-
lehrten Lampsonius corresnondirte er. Diese Männer haben-ihm
diese Nachricht iiher Jan van Eyck- sicher nicht ge eben, und er
muss daher nur aus der Ycrmuthung geschöpft haien, dass der
Erfinder der Oelmalerei ein hohes Alter erreicht habe. Man ist
dieser Meinung vor nicht langer Zeit noch beigetreten, weil man
auf dem Gemälde des Antonello von Messina mit dem gekreuzig-
ten Heiland zwischen zwei Schiichern, jetzt im Besitze des H. von
Ertborn zu Utrecht, die Jahrzahl 11x45 für 1d?! gelesen hat. Es
scheint dieses eines der früheren Oelbilder des Antonello gewesen
zu scyn, und daher bezeichnete der Iiiinstler das Bild eigens als
solches in der Aufschrift: Antonyllus messaneus me pinxit olco 14.45.
Ueber die Lesart 1-7177 statt 14115 erhoben sich gleich anfangs
Zweifel, doch ohne grossen Erfolg; denn man wollte auch das be-
riihmte Danziger Bild für eine Arbeit des J. v. Eyck erklären. Auf
diesem Gemälde steht: Anno Domini... COCLXVII. IAR, was man
in 11K)? ergänzt hat, und diese Jahrzahl sollte entscheidend fiir Jo-
hann van Eyck längeres Leben sprechen. Dieses Gemälde stellt
das jüngste Gericht vor, gegenwärtig wieder in der Marienkirche
zu Danzig, wohin es nach dem grossen Gerichtstage, den-die Al-
lirten iiber Napoleon hielten , wieder von Paris kam. Der Verfer-
tiger dieses Bildes ist nicht genau bekannt. Einige schreiben es
einem Meister Michael zu, unter welchem andere den Michael
Wohlgemuth erkennen. Auch Böttiger, der bis in's Jahr 1615 Vor-
steher dieser Kirche war, nennt ihn in seinem handschriftlichen
Kirchenregister ebenfalls Michael, einen Priester; Prätorius aber
will in ihm einen Michael Schwarz erkennen.
Die Malerei hat Aehnlichkeit mit jener des berühmten Eyck.
oder vielmehr seiner Schulekund man nahm daher keinen Anstand,
selbe dem letztern zuzuschreiben, da überdiess Busching bei äc-
nauer Betrachtung des Bildes ein zwischen zwei Punkten stehen es
E fand, Allein dieses E kann auf Joh. van Eyck nicht bezogen
werden; denn er moderte zur Zeit der Vollendung des Bildes schon
viele Jahre. Und wenn denn dieser Buchstabe gedeutet werden
soll, so könnte er auch "Eichen" bedeuten, denn man nennt als
Verfertiger die Briider Jakob und Georg van Eichen, die vierzig
Jahre an dem Bilde gearbeitet haben sollen. (S. G. von Fiirsfs
curieuse Reisen nach Europa. Sorau 1'239. S. 22.) Das Danziver
Bild ist sehr schön und trelTlich gemalt, _ein Verdienst, das illnl
auch dann mich bleibt, wenn man es aus der Zahl der Werke de!
van Eyck streicht.
Ueber die Lebensumstände der Brüder van Eyck schwebt
noch undurchdringlichen Dunkel, so wie dieses überhaupt m1! d"