Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

E11 phranor. 
Euplus. 
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den attischen Thesmopherieil gepriesene Liebling der Demeter (Ca- 
res), der erste Getreidepflanzer, Triptolemus. Wie Praxiteles ihn auf. 
gefasst hat, wissen wir nicht, dagegen wissen wir m15 Plinius, dass 
Euphranofs Bild des Triptolemos in der Rechten eine Schaale, in 
der Linken Mohnhäupter und Iiornähren gehabt hatte, und ohn- 
gefiihr so kommt er auf römischen Miinzen vor.   
In dem Tempel der Coneordia war von Euphranords Hand Öle 
Gebährerin Latuna, mit ihren Kindern Apollo und Latonil auf 
dem Schoossc, eine Vorstellung, welche in einem Relief zu Flo- 
renz noch sehr schön vorkommt.  
Von ausnehmender Schönheit war seine Schliisseltragende Figur, 
und von colossaler Grösse seine Statuen der Tapferkeit und Grie- 
chenlands. Die Hellas war von Arete bekriinzt. Auch eine be- 
wunderude und anbetende Frau gehörte unter die Werke dieses 
grussen Iiiinstlers. 
Auf dem Forum in Athen, wo er zugleich mehrere Gemälde ver- 
fcx-tiglje, war im Tempel des Apollo Patrous die Statue des Gottes 
von seiner Hand, und auch die Statde eines Vulkans wird ihm 
beigelegt.  
Der Künstler fertigte auch Bigen und Quadrigen, wie die für 
die Könige Philipp und Alexander. 
Euphranor war auch als Maler ausgezeichnet, sowohl im Aus- 
drucke der Wiircle des Helden, als im Colurite. Er durfte daher 
selbst von seinem 'I'heseus rühmen, dieser sei mit Fleisch, jener 
des Parrhasius aber mit Rosen gefüttert. Zwei denkwürdige Ta- 
feln von seiner Hand sah man in Ephesus: die erste den Ulysses 
vorstellend, der mit verstellter 'I'horheit den Ochsen mit dem Pferde 
zusammenspannet; die in den Mantel eingehiillte Nachsinnende, 
und einen Heerführer, der das Schwert in die Scheide steckt. Im 
Tempel Jupitefs des Befreiers am Forum zu Athen stellte Euphra 
nur die zwölf Götter dar, wo der Maler dem Charakter Neptunü 
so viel Hoheit gab, dass bei der Darstellung; Jupitefs sein Talent 
sich erschöpft fühlte, ihm ein höheres Ansehen zu ertheilen, wie 
Pausanias , Plinius. und Valerius Maximus versichern. Euphra- 
nor scheint sich hier mit einer Copie des Phidiaäschen Wer- 
kes begnügt zu haben, denn Eustathius sagt zum 52g. Verse der 
Ilias, dass der Künstler den alten Typus beibehalten habe. An der 
Juno in diesem Bilde lobt Lucian besonders das schöne Haar. Ne- 
ben den zwölf Göttern malte Euphranor da auch den erwähnten The- 
seus mit der Demokratie und dem Demos daneben; ferner das 
Beitergefecht der Athener bei Nlarxtinea gegen Epaminondas, "W 
rin Gryllus, der Sohn Xenophon's, sich auszeichnete. Plinills 591'131 
den Euphranor mit Praxiteles unter Ol. 104 und Pausmliüß dehnt 
seine Lebenszeit bis auf Ol. 10? aus. Müller, Archäologie S. 11,3 
A. 1., bestimmtdessen Bliithezeit zwischen Ol. 104- 110. Thiersch 
Epochen S. 285 A. 2 bringt eine Stelle bei,_nach welcher Theo- 
phastrus, der Ol. 125 starb, dem Euphranor in seinem 'l.'estamente 
aufträgt, die Bildsiiule des Nicomachus zu machen. (Vergl. Mül- 
ler's Archäologie, Hirfs Geschichte der b. K. bei den Alten S. 207 
255. Sillig Cat. artif. vet.) ' 
Ellpllfünlüs, Vasenmaler, dessen Name ,sich auf zwei-Vasen von 
Canillß findet. Auf einer Patere, die bei Viterbo ausgegraben wurde, 
ist der Name ETKPONIOZ geschrieben. Euphrunios steht wieder 
auf dem Fragmente einer schönen Vase der Sammlung Fossati- 
Lettre a Schorn par Raoul-Rochette p. 7. 
EUPIUS, ein Name, den Bracci (tab. 72) einem Steinschneider bal- 
legt. ETHJIO, nicht ETHAOYPjWie indessen Bracci angibt, ist auf 
11 " 
	        
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