132
Enslen,
Iia rl
Entres,
Joseph Otto.
EUSlEH, Harl GCOTg, Lithoäraph und Landschaftsmaler, wurde
1792 zu Wien geboren, erhie aber die Anfangsgründe der Kunst
zu Danzig bei Professor Breisig. In den Jahren 1813 1815 lag
er auf der Akademie der Iiiinste zu Berlin mit allem Eifer den
Studien 0h, syiiter besuchte er Italien und von dieser Zeit an sah
man mehrere sehr schätzbare VVerke von der Hand dieses Iiiinst-
lers. Diese bestehen in Landschaften und Bildnissen, deren er
auch mehrere auf Stein gezeichnet hat.
Ganz vorzüglichen Beifall mwarben ihm die schönen Ansich-
ten von Constantintipel, St. Petersburg, Paris, Heidelberg und
andere.
Sehr geschmackvoll sind seine Dioramen. Besonders geruhmt
wurdß 1834 eine Ansicht von Berlin mit der Ümgegend des königl.
'l Museums. Man hat von ihm auch eine halbpanoramische Ansicht
vdcs grusslterzuglichen Pallastes in Florenz.
H. G. Enslexi ist lllitglied der Altademie! der Künste zu Berlin.
Man nennt ihn den jiingern, wir konnten aber über einen alten
Iiiinstler dieses Namens keine Nachricht erhalten.
EIIUDOPIIS, ein berühmter Baumeister des 5. Jahrhunderts, aus Cun-
dia gebiirtig. Er baute auf dem Platze, wo jetzt Venedig steht,
das erste Haus, welches 420 mit 24 andern, oder der ganzen Stadt,
in Brand gerieth, aber auf das Gebet des Entiopus allein gerettet
wurde, und zwar durch einen plötzlichen Regen. Der Iiiinstler
verwandelte hierauf dieses Haus in eine Iiirche, und dieses soll
die St. Jal-tobskirche seyn.
EDtOChüS, ein alter Bildhauer, dessen Vaterland und Zeit unhe-
kannt sind. Er fertigte die Statuen des Ocean und Jupiter, die
Asinius Pollio in seinem Hause hatte.
EIIÜFQS, JOSBPl] OÜO, Bildhauer, wurde zu Fiirth bei Nürnberg
180i geboren. Da er schon als liiml Aeltern und Vermögen ver-
lur, verdankte er Pflege und Schulbildung einem Vetter, der selbst
Bildhauer war. Seine Neigung zog ihn zu gleicher liunst und er
trat im Vertrauen auf Gott und sich selbst eine Bahn an, auf wvelchei-
er sich schon mehrere Jahre eines gesegneten Fortgangcs erfreut.
Im Zeichnen und Moclelliren übte er sich frühe bei den uneigen-
niitzigen Gebrüdern Julius und Elias Oehme, und schon im iünluhre
fertigte er aus freiem Antriebe Basreliefs und Statuen von Holz
und auch lebensgrosse, Figuren von Stein, welche ihm Beifall er-
warben. So vorbereitet begab er sich 1822 auf die Akademie der
bildenden Künste in München, und hier fand er an Professor C.
Eberhard einen Meister, dem er sich mit Vertrauen und Liebe er-
'gab. Er wendete sich auch derselben Kunstrichtung zu; denn er er-
kannte, dass die Bildnerltunst nicht allein nöthig habe, die Schat-
ien des Heidenthuins zu beschwören, sondern dass auch das Chri-
stenthurn reich genug sei, der Sculptur Ideen zu gewähren und ihr
eine bestimmte Richtung anzuweisen. Der erste, der das am in-
nigsteil empfunden, war wohl Conrad Eberhard, und an ihn schloss
sich Entres um so lieber an. je weniger ihm bei seiner Erzie-
hung die Verhältnisse des Cliristenthums fremd geblieben.
; Die ersten Arbeiten, die Entres nach seinem Austritt aus der
Akademie übernahm, waren Grabmonumente. Der christlichen
Richtung nach, die er gewvuxinen, setzte er sich dabei die Aufgabe.
die bisher herrschenden heidnischen Formen zu Verdrängen und
dem Geschmaclae entgegen zu treten, der sich so lange in weibli-
chen Figuren mit Aschonlariigen. in Jiinglingen mit nmgeweucleler