Volltext: Dumet - Gallimard (Bd. 4)

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Endöus. 
Endres , 
Bernhard. 
 Rom gesehen, wie noch besonders aus der Bezeichnung des Ortes, 
wo sie stand, zu vermuthen ist. 
Athenagoras schreibt dem Endöus das Bild der Artemis in Ephe- 
sos zuüund eine P1111115, und ausser dieser, wenn nicht etwa die 
Worte zerriittet sind, noch eine sitzende Pallas. Dass diese aus 
Oelbaumholz sei, wie der lateinische Uebersetzer und Sulfrirlus in 
den Noten, auch Junius u, a. Verstehen, sagt Athenagoras nicht. 
S. Welcker  c. S- 198. Aus der Beschaffenheit des Namens En- 
döus, so wie ihn VVelcker bestimmt, ist es vergebliche Mühe, die 
Zeit des Künstlers zu bestimmen. da bei keinem der XVerke, welche 
diesen Namen führen, irgend ein Zusatz gegeben ist, der uns nö- 
thigte, eine bestimmte Person, die zufällig diesen alten Namen 
triige , zu unterscheiden. Die alte Ueberlieferung nennt ihn 
Schüler des Dädalus, allein diese Sage dient nur, um das Athe- 
nischc Geschlecht der Dädaliden über das Cretische zu setzen, 
oder Wenigstens beide zu verknüpfen, und Endöus wird durch 
Einflechtung in dieselbe in die Urzeit der Bildnerei gesetzt. Die- 
ser iiberliess ihn Winckelmaml, so wie Heyne. Pausanias nahm 
ihn, wie den Dädalus, als einen einzelnen Künstler, während letz- 
terer, als Träger seiner Gattung einem ausgedehnteren Zeitraum 
angehören Den Endöus aber haben nach dem Vorgang von Qua- 
tremere de Quincy (Iup. Olymp. p. 175) mehrere deutsche Gelehrte 
um die 50. Ol. gesetzt. Ihre Gründe sind der Marmor der Horen 
und Charitinen. In Bearbeitung dieses Stoffes wurden nach Pli- 
nius zuerst Dipiinus und Scyllis berühmt, und diese treten, nach 
Thiersch (Epochen etc. S. 48, Zle AuHJ, in das Zeitalter der persi- 
schen Iiönige herab. Einen andern Grund finden die Archäolo- 
gen im Elfenbein der Göttin von Tegea und vorzüglich in der 
Inschrift, wonach die Statue in Athen von Callias geweiht wor- 
den, unter welchen man jenen berühmten Mann verstand, der zur 
Zeit des Pisistratus lebte, und der auch die Zeit des Iiiinstlers he- 
stimmen sollte. Schorn setzt ihn in seinen Studien der griechischen 
liiinstlcr zu Anfang der Olympiaden, indem er es nicht fiir noth- 
wendig findet, dass gerade der Callias des IsIerodot gemeint sei, 
 und Welcker glaubt, dass es sich nicht" einmal denken lasse, dass 
elf die Athener, dass Pausanias gedankenlos genug gewesen seyn sollten, 
um eine Statue aus der Pisistratiden Zeit, um den berühmten 
Callias mit einem unmittelbaren Schüler des Dädalus zusammenzu- 
bringen. Die Inschriften an vielen öffentlichen Bildern alter Zei- 
ten oder unbekannter Herkunft sind nicht durchaus sicher. Der 
Name des Iiiinstlers und des Stifters ist an einer Dadalischen Sta- 
tue kaum ursprünglich, wahrscheinlich spätere Zuthat. Weit mehr 
Aufmerksamkeit, als solche lnschriften, verdient das Elfenbein, 
woran auch Heyne und Schorn bei einem altdiidalischeil YVerk 
Anstoss genommen. Wclcker findet es möglich, dass es erst in späte- 
rer Zeit über ein uraltes Holzbild ausgebreitet wurden sei, ohne 
dass mehr als kleinere '.l'heilc aufgc-upfert wurden. Diese Pallas 
aus Elfenbein dürfte nach O. lVIiiller (Archäologie S. 49. Aumerk. 
2.) erst um Ol. 55 entstanden seyn. Dieses VVerk muss also, wenn 
in dieser Zeit enstanden, im Style und in der Darstellungsweise 
noch an jene älteren des Endöus erinnert, und zu jener Gattung ge- 
hört haben, welche man ipyadicr äuöofcc nennen könnte. Auf diese 
Weise ist Endiius der symbolische Träger einer ganzen Gattung 
und er kann in der Nachahmung auch noch in später Zeit en 
scheinen, wie dieses mit Dädalus der Fall ist. 
Eßd-PCS, Bernhard, Maler von Owingen im Badischen, wurde 
1805 geburen. Er erlernte die Anfangsgründe der Iiunst in seinem 
Vaterlande, und hierauf begab er sich auf die Akademie der Iiiinstc
	        
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