122
Endler,
Friedrich Goltlieb.
Endöus.
Endler, Friedrich Gottlieb, Iitipferstecher zu Breslau, der
aber 1765 zu Liiben geboren wurde. Als der Sohn eines Ziergart-
ners half er anfangs seinem Vater bei der Arbeit, trieb aber ne-
benbei, besonders im VVinter, mit Eifer auch die Zeichenliuxist.
In seinem zwölften Jahre ahmte er schon radirte Blätter mit der
Feder genau nach, und bei reiferen Jahren wollte er in der Bau-
kunst sein Glück suchen. Langhans in Breslau verhalf ihm zur
Stelle eines königlichen Conducteurs, doch konnte er es zu hei-
ner hinreichenden Versorgung bringen, und so widmete er sich,
ohne alle Anweisung, der Iiupferstecherkunst, worin er bald Bei-
fall fand. Nach und nach gab er 10 illuminirte Blätter mit Vater-
ländischen Ansichten in (In. ful. heraus, von denen sich aber etliche
kaum über das Mittchniissige erheben. Ferner verdanken wir ihm
Abbildungen schlcsischer und glatzischer Gegenden nebst Beschrei-
bung. 25 Hefte in 4. von 1798 1805, und 2 Hefte Breslauischer
Lustörter in 12 illuminirten Blättern, die schon 17911. erschienen.
Endler malte auch Vögel in Aquarell und in der Portraitirkunst
war er nicht minder erfahren, Er erfand die Kunst, Platten wie
getuseht zu ätzen, machte Versuche im englischen Farbendrucke
und gab das Mittel an, Iiupferstiche auf Porzellan und Fayeuce
abzudrucken.
Auch in der Baukunst zeigte er seine Kenntnisse, neben andern
Bauten durch den Bau des dem Grafen Schlaherndort" gehörigen Iuist-
schlosses zu Seppau. Mit Schulz gab er den schlesischen Natur-
freund, Qder Beitrag zur schlesischen Naturgeschichte mit illuminir-
ten Iiupfern in heraus; Breslau 1809 24.
Elldllngßr, Jühanns Maler und Zeichner zu Wien. Er malte Hi-
storien, und lieferte auch historische Zeichnungen in Bistcr, ro-
ther Kreide und in anderer Weise.
Dieser Künstler starb zu Wien- 1792.
Efldlfler, GIJSIHV GGOTg, Iiupferstecher, wurde 1754 zu Nürnberg
geboren. Er erlernte seine Iiunst bei Hause in Leipzig und liess
sich dann in seiner Vaterstadt nieder, wo er für Buch- und Iiunst-
händler arbeitete, Seine Blätter bestehen in Portraiten und in an-
dern Darstellungen, die er für den Iiirxderlreuncl und dessen Brief-
wechsel, zu Leske's Reise, zu Wiinsclfs cosmologischexn Unterricht
etc. verfelrtigte. Für den Göttingisehcn Calender lieferte er Copien
nach Chodowieclsi. Unter seinen Bildnissen sind jene von Peter
dem Grossen, Pius VI., Lord Gurdon, General Elliut, Necker,
Salzmann, Iilopstucli, Hogarth, D. liörner etc. Nach Piranesi stach
er römische Ansichten, in fol. Auch Vignetten lieferte er.
Endner starb 182i zu Leipzig im 70. Jahre.
EÜdÜUS, ein alter Bildhauer aus Athen, von dem Pausanias erzählt,
dass er den Dädalus, als dieser fliehen musste, nach Crela beglei-
tete. Pausanias führt unter den grössten Merkwürdigkeiten Jo-
n1en's ein ausserordentlich grosses Holzhild der Athene Polias in
ihrem Tempel zu Erythrii an , ein VVerk des Endöus. Die Göttin
war sitzend auf einem Sessel dargestellt, in jeder, oder in den
beiden Händen, eine Spindel haltend, und auf dem Haupte den
Polos. Bei der Beschreibung dieser Statue gab eine Stelle des l'au-
sanias VIL, 5. dem Dr. Welcher die Veranlassung (Kunstblatt:
1850 Nro. 49), aus der Verschiedenheit der Statuen im Innern den
Nalnen Endöus herzuleiten, da Pausanias seine Vermuthung, dass
das VVerk von Evöoio; sei, vorzüglich auf das Innere, ryv Epym-
aiav ävöov roö ziyoiÄyaro; begründet. Diese Stelle wurde verschie-