Eltcster, Otto. - Elzheimer oder Elsheimer, Adam. H3
ElEOSCCP, ÜUIO, Maler, der zu Anfhng unsers Jahrhunderts in Ber-
lin mit Werken hervortrat.
Eltz, Johann Friedrich von, ein unbekannter Künstler, von
welchem man nur das geschabte Purtrait des Churfiirsten Johann
Philipp von Mainz keimt, doch nur einen ersten Versuch, bei wel-
chem es blieb. Das Bildniss ist nach C. T. Fiirstenbergß Gemälde
gcfertiget, mit (ler_Inschrift:
Quam Princeps tibi Charta refert, non pinxitAppelles, 5061 prima
lubens pollice sculpsit ab Eltz etc.
Elzcvir, APIIOIÖ, Landscliaftsmaler, clcr besonders gewaltsame Aeus-
serungen cler Natur liebte, wie Ieuershriiuste, Stürme etc. Er
lebte zu Dortrecht, wo er um 16-16 Mitglied der Künstler-Gesell-
schaft war.
Der Winlalefsche Catalog erwähnt auch eines L. Elzevir, wel-
cher malte und in Schwarzkunst arbeitete. Von ihm kennt man
ein Blatt mit einem Heiligen, der vor einem Crucifixe auf dieKnie
fällt.
Elzheimer oder Elsheimer, Adam, Maler, wurde 1574 zu
Frankfurt geboren, und daher nannten ihn die Italiener Adamo di
Francofortu oder nach seiner Nation Adamo Tedesco. Er war der
Sohn eines Schneiders, aber seine Neieung zog ihn vom Hand-
werke zur Iiunst, worin er von Ph. Ulizenbach Unterricht erhielt.
Nachdem er_ verschiedene Städte Deutschlands gesehen, reiste er
auch nach Italien, um da die Denkmäler der Kunst zu studieren,
was er auch mit Eifer und Zeitaufwand gethan hat. Er zeichnete
in Rom vicle Denkmäler der Vorzeit und auch der Natur widmete
er ein sorgfältiges Studium, aber diese Genauigkeit raubte ihm
Zeit und dadurch auch den Unterhalt, den er für eine zahlreiche
Familie suchen musste.
Er gerieth immer tiefer in Armuth und zuletzt in den Schulden-
thurrn, aus welchem sich der zu langsam arbeitende Künstler bei
allein Fleisse doch nicht befreien konnte. Man sagt auch, dass
er im Gefängnisse 2620, erst 46 Jahre alt, gestorben sei; nach
einer andern Angabe soll ihn jedoch Rubens aus seiner Haft be-
freit haben. Auch der edle Graf von Goudt, dessen Kiinstlerleben
auf so unwürdige Weise gestört wurde, nahm sich Elzheimefs mit
aller 'l'hiitigkeit an, konnte ihn aber doch nicht retten, sondern
musste seinen Freund die Beute des Grames werden sehen. Hein-
rich von Goudt nahm sich nun vor, die VVerlie des Ungliiclilicllßn
eigenhändig in I-iupfer zu stechen, und die Zahl seiner Stiche be-
läuft sich auf sieben, die von grosser Seltenheit sind. Die Gegen-
stände dieser Blätter sind: der grosse und kleine Tobias, eine sehr
schöne Landschaft, Jupiter und Mercur bei Philemon und Baucis,
Geres, welche ihre Tochter sucht, die Enthauptung des heil. Jo-
hannes, die Flucht in Aegypten.
Elzheimer's Werke, die ihn bei seinen Lebzeiten nicht vom
Schuldthurme zu befreien vermochten. sind nach seinem Tode nur
in den Cabineten der reichsten Kunstliehhaber zu finden. Uner-
miidet, im kleinsten Maassstabe die genauesten Details mit seinem
feinen Pinsel wieder zu geben, fand er keinen Gönner, der die
darauf verwendete Zeit zu schätzen wusste und er wurde ein Opfer
seiner deutschen Gründlichkeit.
Er hat keine Nachahmer gefunden, deren Verdienst dem seirli-
gen gleißhliäme- Poelenburg erinnert zuweilen an ihn, doch geh!
ihm der tiefere Geist ab. Elzheimer macht nach Schnaase (niederländ-
NagZer-Äs Künstler-Lax. IV. Bd. 8