Cleomenes.
Cleon.
Demselben Zeitalter gehört nach Thierseh auch die unter dem
falschen Namen des Gerinanicus als eines der vorzüglichsten Werke
dieser Gattung geachtete lüirtraitstatue eines Röiners an, welche
nach der Inschrift von Cleoiiieiies, dein Sohne des Cleoinenes, ei-
nem Atliener, verfertiget ist. Visconti und Andere nach ihm, dar-
unter auch Thiersch, finden sich bereclitiget, diese beiden Cleome-
nes als Vater und Sohn zu verbinden, und nach Thiersch rückt
dieser jüngere Cleoineiies zum Wenigsten unter Alexander herab.
Römische Portraitstatuen, von griechischen Künstlern mit Attri-
buten griechischer Götter verfertiget, setzen eine Zeit voraus, in
welcher die Römer mit den Griechen. und ihrer Kunst in Verkehr
gekommen waren. VVerke dieser Art können nicht über die Zeit
der lsiriegc hiiiausreichen, und Cleoinenes
der Sohn hat also, nach Thierscb, nicht vor Ol. 145 gelebt, und
der ältere dieses Namens reicht nicht bis an Ol. 158 und die Zer-
störung von Coriiith herab. Der erstere fällt demnach in die ersten
Zeiten der röinisch-griechischen Kämpfe mit Macedunien. Cleo-
nienes, der Vater, ist diesen Zeiten unmittelbar vorangegangen,
und füllt in die Bliithe des achäischen Bundes.
Dass diese Portraitstatiic zwar nicht den Germanicus, aber einen
Römer darstelle, ist nach Thiersch aus dem ganz römischen Ge-
räge ihrer Gesichtszüge und dem Schnitte der Haare mit Bestimmt-
"lieit abzunehmen. Die Clilamys und die Schildkröte zur Seite hat
er als Zeichen des Merciirius, des Urhebers der Bercdszimlaeit, und
als Redner zeigt ihn auch der aufgehobene Arm. Vielleicht ist der
vor dem Volke Sprechende des Cephissodcitus des Original unserer
Bildsiiule. Auch Hirt erkennt in der berühmten Pariser Statue einen
Mercurius Agorcus, doch mit einem Portrait-Kopfe, worunter ein
berühmter Vollssredner vorgestellt seyn durfte. Visconti sucht in ihiii
einen damals in Griechenland beriihint gewordenen Römer. Dieses
könnte nach seiner Ansicht T. Quinctius Flainininus, Paulus Aeini-
lius oder Metellus seyn. TlllßrSßll glaubt vor allen den_erstci1 zu
erkennen. Zu diesem angeblichen Wiederhersteller der griechischen
Freiheit, die er auf den isthinischen Spielen verliuiidigtc, dem Füh-
rer aller römischen Bänke in Griechenland, der sich mit griechi-
scher Bildung briistete, bestimmt die Stellung desdlediiers mit den
Symbolen des die Rede, wie die Iiamplspiele schirmenden Gottes,
dessgleichen der Ausdruck von Schweriiiuth und Ernst. der auf
seinem Gesichte ruht, wenn man die Verse des Ennius bei Ciceru
de seiiectute liielier bezieht.
Ein anderes XVerli des Alterthums mit dem Namen des Cleome-
nes istvdas schöne erhabene Bildwerla mit der Todesweihe der A1-
ceste in der floreiitinischen Gallerie. Es ist rund und hat ohnge-
fähr 1-21- Fuss im Durchmesser.
Iiii Jahre 1855 wurde zu Cuxac bei Ilarhonne eine Venus aus
Bronze gefunden, welche ganz der mediceischeii ähnlich ist. Auch
die Haltung der Arme und die Wendung des Iiopfes ist ganz die-
selbe, nur ist letztere mit einem Diadem geschiniiclst, und die Haare
fallen in Loclsei-i auf die Schultern. Diese vollkommen erhaltene
Figur ist im Museum zu Narbonnc. An der Stelle, wo das Bild-
werk gefunden wurde, dürfte eine römische Villa gestanden haben.
018011, ein Bildhauer aus Sicyon, viurcle von AntlPilüllCS in der
Kunst unterrichtet, und verfertigte nach Olympia mehrere Bilder
von Siegern, eine Venus und zwei Jupiterstatuen. Die Jupltqysm-
tuen wurden in der Q8. O]. von Strafgeldern der Athleten gesetzt,
welche ihre Gegner beslochen oder sich hatten bestechen lassen.
Seine YVerlie waren wahrscheinlich alle ehern; von der Venus und