Die dritte Ausgabe (bei Bartsch und Heller die zweite) er-
schien 1525 mit lat. Text, und die vierte und letzte Original-
ausgabe 158g, von Iiinig besorgt, denn auf dein letzten Blatte
ist unter der Diirefschen Schlussschrift noch folgende:
Anno autein D. M. D. LXXXVIIII. Jacobus Chinig Hermanns,
tahulas hasce ab haeredibus A. Dureri aere propris einptas ite-
rum Venetiis divulgandas curavit. Iiinig Germanus.
Die als vierte Originalausgabe angeführte Ausgabe von 1609
ist nach "W. Schorn die spätere Ausgabe einer tliuschenden C0-
Pie, höchst wahrscheinlich von C. Lieirinli; denn seine Witt-
we gab dieselbe zuerst 1545 in Antwerpen heraus. Die Erklä-
rungsschrift ist lateinisch, su wie die der vierten Originalaus-
gabe. Auf dein letzten Blatte steht:
Irnpressus est Currus iste Antverpiae per Viduam Cornel-
Liefrink Anno 1545. Im Jahre 1609 wurde diese Copie wieder
herausgegeben von Harman Allard Iioster und David de Meyne
in Amsterdam, und es wurde diese Ausgabe überall als vierte
(äriginalausgabe gehalten, ein Beweis für die Trefflichlieit der
0 ie.
Die Ehrenpforte des Kaisers Maximilian I. (1515?) Diese Ehren-
Pforte bilden 92 Holzstücke, deren Höhe 105 Schuh und Breite
9 Schuh beträgt.
Das Werk war früher so selten, dass man auch in den reich-
sten Kunstsammlungen nur einzelne Blätter antraf; man gerieth
daher auf die Vermuthung, dass nur sehr wenige Abdrücke ge-
macht worden seien. So lassen auch einige Veränderungen in
den Exemplaren auf Ausgaben von verschiedener Zeit schlies-
sen. Bartsch gibt drei Ausgaben an.
Erste Ausgabe. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist im Kupfer-
stich-Cabinet des Grafen von Pries der älteste Abdruck von
der ersten Ausgabe. Die Drucke sind höchst vollkommen und
sie beweisen die Reinheit der Stöcke. Dieses Prachtexemplar
gelangte aus der berühmten Praunischen Sammlung nach Wien.
In diesem fehlt auf dem Blatte 24 die Darstellung des mailiin-
dischen Krieges.
Zweite Ausgabe mit der zweimal an den Thüren angebrachten
Jahreszahl 1515, welche wahrscheinlich den Anfang des Unter-
nehmens bezeichnet. Da jedoch der Kaiser 151g starb, so
möchte er wohl nicht die Vollendung erlebt haben. Wie weit
es aber vorgeriiclit war, lässt sich nicht bestimmen. VVahr-
man das ganze VVerk erst 155g er-
scheinen. Dahin deutet vielleicht diese Zahl neben des Kaisers
Bildniss (Bl. 35) und die Schrift: Gedruckt zu Wien in 0e-
sterreich bei dem Raphael Hofhalter auf Polnisch Skrzetussky
genannt. M. D. LlX., welche sich unten auf dem alten Druck
in der kaiserl. Hofbibliothek zu Wien befindet. Hier ist der
leere Raum (Bl. 24) durch einen Holzstock des Mailänder-line-
äes ausgefüllt, dessen Schnitt auffallend geringer iSt; und d?
er keinen Zweifel übrig lässt, dass er spätere Arbeit ist. (Wei-
tere Verschiedenheiten s. Heller. II. B. 713-)
Die dritte Ausgabe besorgte Bartsch unter dem. _Titel: Eh:
renpforte. Arc._ trioinphal de YEmEIDereur Maxiinilienl. gravc
en buis d'apres les dessins düilbert urer._ A Vicnne chcrT.
lVlollo et cump. 179g. real gr. fol. In dieser Ausgabe sind
mehrere lileine Stöcke, manchmal 10 zusammen, ßllfllßlnljßh 5km
ehe-Bogen, und zwar auf [45 gedruckt. 21 verlcrne Stecke ec-
pirte Bartsch in Kupfer, uin keine leeren Raume zu 13556"-
Naglcfs IiünsLler-Lcx. III. Bei. 55