I) ucorron ,
Nicolaus.
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Im Dezember des Jahres 1807 erreichte er erst das Ziel seiner
Vfiinsclie: jetzt war es ihm vergönnt liom zu sehen. Hier genoss
er den Schutz des Vicekiinigs von Italien, welcher ihm in der Villa
Medici ein Atelier einräumte und eine Pension verlieh. In Rom
malte er ein grosses Bild initBelith und Bethe, und führte fiir den
Prinzen Engen folgende VVerke aus: Toxaris oder die Freundschaft,
Psyche, Cyparissus mit seinem Hirschen, David und Alaisag, Loth
und seine Töchter.
Für die Sammlung des Fürsten von Alcudia malte er ein grosäcs
Bild und für den Friedensfiirsten den Schulmeister nach Bions
Idylle. Ducq hat mehrere idyllische Gegenstände in kleinen Bil-
dern behandelt, die sieh alle durch angenehmes Coloril: und durch
einen graziöscn und geistreichen Pinsel auszeichnen. Seine klei-
nen StalTeleigemiilde sind von ausgesuchtcm iGeschmacke, voll Poesie
und von grosser Vollendung.
Bis zum Jahre 1815 blieb der Künstler in Rom, worauf er nach
Paris zuriiclsläelrrtc und dort zwei Jahre verweilte. Zu dieser Zeit
erhielt er den Ruf eines ersten Professors an der Akademie zu Brügge,
der er später auch als Direktor verstand.
Mehrere seiner historischen Produktionen kamen, wie oben er-
wähnt, in den Besitz des Prinzen Engen, Herzogs von Leuchten-
herg, andere zieren den Pallast St. Cloud und die reichsten Gabi-
nete der Iiunstliebhaber. Auch lohcuswerthe Iiirchenbilder hinter-
liess er, und mehrere Portraite von grosser Aehnlichkeit und Wahr-
heit. Einer besonrlcrn lilrwiihnung ircrdient das des Doktors van
den I-Iende von Brügge, welches jetzt Professor Isiesteloot zu Gent
besitzt. Fiir II. van lluernc wiederholte er dieses Bild in kleine-
rem lVIIISSSHIlJC und fertigte als Gegenstück: wie der berühmte lVIeu-
lemeestcr von seinem hohen Gerüste herabsteigt, als er im Vatikan
die Logen Ilalheks zeichnete.
Ducqls Gemälde fanden auf den Iitinstausstellungen immer Be-
wunderer, vorzüglich Angelika und Medor, ein Bild, welches er
fiir H. de Lecluse von Brügge malte. gest. in de Basfs Salon de
Gand 1820. Dasclbst ist auch sein Antonello von Messina imAte-
lier des Johann van Eyck im Umrisse gegeben. Dieses schöne Ge-
miilde ging 1821 durch den Brand im Pallaste des Prinzen von
Oranien zu Grunde. Es war eines der besten Werke des Künst-
lers. Er wollte es später wiederholen, "allein er wurde von einer
Apoplexie befallen, die ihn der Kunst entriss. Sein einzigerTrost
in seinem Leiden war zu dieser Zeit, die Fortschritte seiner Schii-
ler zu beobachten und sie zu leiten. Zuletztltonnte er sich nicht
mehr bewegen und musstelin der Iiraft seines Talentes und in den
besten Jahren seines Wirkens dem Tode zur Beute wertlen.
Ducq zwar Maler des Iiönigs der Niederlande, Mitglied des Na-
tional Jnstitntes, Ritter des belgischen Iiiiweniardens, Direktor der
k. Akademie zu Brügge, und Dllitglied der k. Akademien zu Ant-
werpen und zu Gent.
Messagcr des Arts etc. Gand 1850. S. 525.
DUCOTPOH, NICOlGLIS, Iandmhaftsmaler, geb. zu. Atll bei Briissel,
1780. Dieser Künstler lernte bei Oiumegank zu Antwerpen, und
bildete sich hierauf durch ileissiges Studium nach der Natur. Er
staliirt seine Landschaften mit Figuren nach holländischer Weise,
und gekillt besonders durch sein angenehmes Colorit und durflh
die poetische und malerische Auflassung der Natur. Seinen B1_l'
dcrn wurden immer Lobeserhehungeil und Medaillen zu T1191]-
Sic sind in den Händen der Liebhaber zu Gent, lWons und 31'119
sel, und einige findet man auch in Ath.