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Ducq ,
Joseph
F ranz.
lang zu urtheilen, das erste und schwächere des Künstlers.
Bartsch hat es genau cupirt, aber die Copie dadurch kenntlich
gemacht, dass er den Namen des Künstlers ganz darauf setzte:
Jean le Dncq f.
Im Cabinet Dijunval wird ihm auch eine heil. Jungfrau mit dem
Iiinde auf dem Schoosse zugeschrieben, mit J. D. se. bezeich-
net. Ferner:
Die drei Magier, jeder auf einem eigenen Blatte: I. Duo. fe. et
exc. H. [L Z. Ö L., Br. 5 Z. 5 L.
Diese vier Blätter werden sehr selten genannt. Dasieh der Iiiinst-
1er hier Duc nennt, möchten wir fast glauben, dass derselbe
mit unserm Jan Ducq nicht Eine Person sei.
B. van Eyndex: und van der WVilligen (Gesch, 1.86) meinen, (lass
Jacob Due oder Duck der Vater unsers Künstlers gewesen
sei. Sie finden zwischen beiden Uebereinlmnft in der Wahl
der Gegenstände, und in der Behandlung des Pinsels. Auch
die Lebenszeit stimmt überein; Jakob Duc zog 1629 llfwll
dem Haag, und Jan le Ducq wurde daselbst 1656 geboren. Die
Schreibart des Namens beider Iiiinstlcr dürfte nicht zu hoch in
Anschlag gebracht werden.
Man findet in Catalogexi und in andern Schriften auch eines A.
le Ducq erwähnt, der als gleichzeitig mit Jan angegeben wird.
Dieser A. le Ducq ist wahrscheinlich Eine Person mit Jan le
Ducq. Es sind Solclatenscenen, die man dem ersteren zuge-
schrieben finrlet, und solche hat auch Jan gemalt. S. auch Ja-
laob Duck.
Dllßq, JOSBPlI FTEIIIZ, berühmter Historienmaler, geb. zuLedeg-
ham in Flandern 1762, gest. iölt). Dieser berühmte Iiiinstler war
der Sohn eines Chirurgen, und fand schon von Kindheit an seine
grösste Freude im Zeichnen, worin er sein eigener Lehrer war,
nur an dem Pfarrer des Dorfes fand er freundschaftlichen Rath.
Der Vater bestimmte den Sohn zur Chirurgie, allein dieser hatte
entschiedene Abneigung gegen diesen Stand, so dass es der
alte Ducq fiir gerathen fand, den Knaben der Schule des Protes-
sors Paul de Coek zu Brügge anzuvertrauen. Hier machte er reis-
sende und glänzende Fortschritte, erhielt nach und nach alle er-
sten Preise, in den Jahren 1'282, 8.1. und 86, und eopirte dann die
Meisterwerke der Malerei.
Im Jahre 1786 kam er nach Paris , wo damalsßie Direktion der
Akademie unter Suvee stand, erhielt nach zwei Jahren den Preis
der Modellzeiehnung, und 1792 den ersten grossen Preis im Zeich-
nen nach der Natur. In diesem Jahre zwangen ihn die Unruhen
der Revolution, Paris zu verlassen und er kehrte nach Brügge zu-
rück, um hier seine Studien mit Eifer fortzusetzen. Im Jahre 1796
wagte er es, um den Preis der Akademie zu Gent zu coneurrirezi.
Sein Gemälde, welches den blinden Oedipus vorstcllte, wie er sei-
nen Sohn Polinices schmäht, während Antigene den Zorn des Va-
ters zu besänftigen strebt, verdiente in der Colnposition und im
Colorite alles Lob. Als im Jahre 1795 wieder einige Ruhe in
Frankreich hergestellt war, kehrte er nach Paris znriick, und er-
hielt dort 1800 den zweiten grossen Preis. Sein Gemälde schilderte
den Seipio, wie er die Gesandten des Antioelius CIIIPi-illlgllw Dieses
Bild kaufte der Polizeirninister Fouche und bestellte zugleich ein
Gegenstück, welches den Meleager vorstellt, welcher zur Befreiung
von Calydon die Waffen ergreift. SPiiter malte er an einem Pla-
fond in St. Cloud die Aurora, und ein historisches Gemälde, Wel-
ches Esther und Assuerus vorstellt, jetzt zu Brügge.