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Dubut,
Friedrich
YVilhelm.
Dnbut,
von Blei, drei Masken aus demselben Metalle. In der Hofkapelle
dieses Lustschlosses sind die, acht Krünungen von seiner Hand.
Für die ehemalige Vurlsammer der ehurfürstlichen VVohnung zu
Njjlnphcnburg fertigte er 12 Basreliefs mit scherzendeil Kindern
und Sphinxen, das Wappen und die Trophäen der Facade, die
Laubwerlse und Siegeszeiehen an den Kreuzstöchen. An der Decke
des Audienzzirmllßrä brachte er das bayerische Wappen mit zwei
Fanien an und an einer Wand ein Basrelief mit Kindern, welche
die Generosität vorstellen.
Nach Badenburg kainen von seiner Hand vier Gruppen der Jah-
reszeiten in Stucco und zwölf Iiöpfe an den Fenstern, Thigrrre-
SWR9" über de" Tllürß, FGSWTIS Vßn Blumen und Muscheln iiiit
marmornen Brnstbildehen, Tritonen über den Bögen der Facade,
Löwenköpfe an der Balustrade über dem Gesimse, Dianenküpfe
über den Fenstern, und andere Verzierungen.
Dubut war dreissig Jahre für den_ bayrischen Hof beschiiftiget,
und die Kosten für die Arbeiten, dic_ von ihm und unter seiner
Leitung ausgeführt wurden beliefen sich auf 15,797 f]_ Der Tod
ereilte lhll zu München 1742 im 55sten Jahre.
Pesnc hat sein Bildniss gemalt und Haid hat selbiges in Schwarz-
kunst herausgegeben.
Er hatte ausser dem folgenden Künstler, noch einen Sohn, Na-
mens Johann, der Maler war.
Dubut, lßlrxedrxch Wilhelm, Medaillcur 11m1 Bildhauer, derSohn
des obigen, wurde in München geboren, und daselbst auch in den
Anfangsgriinden seiner Kunst unterrichtet. Er arbeitete in Mar-
mor und in Metall und stand lange in Diensten AugustIILliÖxiigs
von Polen, der ihn zu seinenillofbildhauei- und Medailleur er-
nannte. Dubut begleitete den König zur Kriegszeit von Dresden
nach VVarschau, ging aber dann nach St. Petersburg, wo er
bis zum Ableben der Kaiserin Elisabeth verweilte. Jetzt wählte er
Danzig zum Aufenthalt, doch bald rief ihn auch Elisabeths Nach-
folgen-in an ihren Huf und zwar als Steinpelschneider. Indessen
bossirte er ebenfalls in Wachs; grosseFigui-en und Reliefs fertigte
er aus diesem Stoßfe, lauter Stücke, die zu seiner Zeit in beson-
derer Achtung standen.
Dubut fertigte das Brustbild des Königs Stanislaus von Polen in
gefärbtem Wachs, ein Eigenthum des Magistrats in Danzig, eine
Menge von Medaillen: für den russischen Hof: Peters des Grossen,
Catharinens und ihrer Tochter Elisabeth, Peter SchuwaloFs u. s. w.
Auch Medaillons von Mitgliedern der Höfe von München und
Dresden hinterliess er, alle in Wachs trefflich behandelt.
Unter seinen Medaillen nennen wir die auf den Grafen Ester-
hazy, als er den St. Andreasorden empfing; von der grossen Me-
daille auf den Frieden von Oliva gehört ihm aber nur der Revers
an, den Avers schnitt Loos. Verschiedene andere projektirte Me-
daillen blieben im Wachsmodell. Ausserdem fertigte er noch ver-
schiedene Bildnisse, darunter das eigene und jenes seiner Frau,
der Tochter Pcsne's. Torelli hat sein Portrait gemalt.
Dubut stand zu Seiner Zeit in grossem Hufe, undBernoulli, Rei-
sen I. 277, nennt ihn einen der grüssten Bildhauer seiner Zeit in
Europa. Dieser Reisende gibt auch Nachrichten über das Wir-
ken dieses Künstlers, der 177g zu Danzig in einem Alter von Ö?
Jahren starb.
Dubut) L- A-y ein französischer Architekt, (lcir sich gegen An-
fang unsers Jahrhunderts durch seine Restauration antihei- Denk-