472
Draghi,
Giovmlni
Billtistü.
Dralac,
Friedrich.
Drägtrr nahm sich die Farbenpracht und die lleissige Ausführung
der altdcutschen lYleister zum Muster.
Draglu, Glovanm Bettlsw, Cav. Ilistorienmaler von Genua, der
Schiilei- Dom. Piolzfs. Dieser mit grosscr Schnelligkeit begabte
liiinstler malte viel in Parnia und Piaccnzn, und zivar in einem
eigenthiimlichen Stylc, in dem man nach Lanzi III. 296 Spuren
der bologner und parmaischen Nlanier entdeckt, in den Iiijpleil
aber und in der Fnrbengebung ist etwas Neues und Eigenes, wel-
ches ihn nach Livni's Versicherung unterscheidet. Dieser Schrift-
steller sagt illlCll, dass Draghi bei hllcr Schnelligkeit doch keiner
Nachlässigkeit zu zeihen sei, er verbinde mit einer Ißbhaftigkeit
und einer Eigenheit, die erfreut, einen lileiss in Umrissen und
Tinten und eine Rundung, diemeisterhaft ist, besondersin Oelbildern.
In den Iiirchen Piacenzas sind viele Bilder von seiner Hand, in
Genua arbeitete er nur fiir Private, mebreres hinterliess er aber in
Parma. Lobenswerth soll dasjenige seyn, was er im Pallqsm P3113-
vicino zu Busseto malte.
Dieser liiinstler, der nicht von Bizarrerie frei ist, starb zu Pia.
ccnza 1712 im 55sten Jahre.
Drahonnet, Landschuftsmaler um 1780, ein Hiinstler dessen Lebens-
verhältnisse uns llllbeliüllill; sind. Ini Cabinet Paignrvn Dijunval
ist von seiner Hand eine aquarellirte Federzeichnung erwähnt. Sie
stellt Ruinen eines antiken Gebäudes vor , mit Figuren von tWIar-
chais stalfirt.
Es ist vielleicht der Vater des jetzt lebenden geschickten nieder-
ländischen liiinstlers dieses Namens, dessen Gemälde bei den Aus-
stellungen zu Gent und Brüssel Beifall fanden. Dieser Drahunnet
malt Historien, und besonders Portraite.
Dralw. Friedrich, Bildhauer aus Pyrtnont, bildete sich zu Berlin
unter Leitung des beriihxnten liüllCll, und lieferte als hoch he-
gabter Schüler bald vortreffliche VVCYIRO. YVir nennen besonders
seine lYIadonna mit dem Iiinde, von gehingcnstcun Ausdruck, Öfter
in Bronze ausgeführt; den sterbenden I-irieger 45 Fuss hoch, wie
ein Genius den Iiranz iiber ihn hiilt; die ziemlich verbreitete, all-
gemein beliebte Darstellung aus Giil;he's fünfter römischer Elegie:
"Oftmals hab ich schon in ihren Armen gedichtet" etc., ein Rclißf
in Marmor 25 F. gross, und wie das vorhergehende VVerk eigene
Erfindung des Künstlers. Ganz vortrelilich ist seine 1; Fuss hohe
Statuette seines Meisters Bauch, in der Rechten den Hammer in
der Linken den Meissel haltend, in Stellung und Ausdruck spre-
chend wahr. Eben so verhält es sich mit seinem kleinen Stand-
billräß Gigitlnfs, wie das obige in Tracht und Haltung lebenstreue
Bi nisswur.
Als Gegenstück zur kleinen Statue von Rauch dient Drake's Sta-
tuette des berühmten Architekten Schinkcl im Schlafroclae, mit dem
Beisbrettc, ein Bild von vollkommener Aehzllichkeit, eben so sau-
ber in der Ausführung als edel und grandios in der Anordnung.
In gleichem kleinen Massstabe fertigte er auch die Statue Wilhelm
von l-Iumbuldk im Hauskleitle und qls Gegenstück lieferte er kiirz-
lieh die Slatuette Alexanders von Humbold, eine Figur voll Leben,
Leichtigkeit der Bewegung und von sprechendem Ausdrucke. Ein
NVerk von ungexneiner Wahrheit, voll milden traulichen Lebens,
ist sein Bildniss IIuleIancPs. Der Greis sitzt im Lehnstuhle, im
elzverbrämten Hausrock, und an der Lehne sind Reliefs ange-
bracht. Diese Statue wurde in Bronze gegossen. Auch Schillei":
Statut-im fertigte er.