Hosalie.
Dorn ,
Dornbusch.
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man und noch mehr die späteren, als er Gelegenheit fand, die
liunstschiitze der Gallcrien zu Nlannheim und Düsseldorf zu stu-
dieren. Zu dieser Zeit zogen ihm seine tiiusehenden Copien eine
gerichtliche Untersuchung zu, weil man sie für die aus der Dres-
(lellßr Gallerie entwendeten Originale hielt; allein es entdeckte sich.
der Irrthuxn, worauf eine volle Ehrenerklärung erfolgte. Jetzt er-
laubte ihm auch der Ileichsgraf H. D. von Schönborn in seiner
Gallerie zu studieren und bald darauferhielt er den Iiuf nach Düssel-
dorf zum Copiren verschiedener Gemälde der iliederländischen
Schule, welche nach England geschickt und daselbst in Kupfer ge-
stochen wurden. Die Copien dieses Künstlers sind zahlreich und
viele derselben in täusehender Nachahmung, doch hat sich Dorn
auch in eigener Composition als geschickter Künstler gezeigt, be-
sonders in Darstellungen aus dem gesellschaftlichen Leben. Er
malte auch gute Purtraite, wie das des Fürstbischois Ch. F. von
Buseck zu Bamberg, welches C. W. Bock gestochen hat; jenes des
Priilaten Hemrnerlein von Langheixn u. a. Auch heilige Bilder
malte er, neben andern eine lireuzabnahme und die Auferstehung.
Diese eigenen Compositionen zeigen ebenfalls den schiinenFarbeu-
sinn des Künstlers, einen marltigen und fleissigen Pinsel.
Einen bedeutenden Ruf erwarb sich Dorn im liestauriren; einer
Iiunst, die er schon in den QOziger Jahren durch Wiederherstellung
mehrerer Meisterwerke der Gemiildegallerie zu Pommersfelden mit
Einsicht übte. Im Jahre 1828 stellte er das schöne Altarbild der
Pancratius-Iiapelle auf dem Hügel bei Scheslitz, ein VVerl-t Wolf-
gang Fugliefs, wieder her. Es stellt die Hiimxnelfahrt Mariä dar.
Jäek bemerkt in seinem Pantheon der Literatur und Künstler
Bamhergs dass "Dorn mehrere seiner Produkte nach dernVVunsehe
der Gemiildehiimllei" nicht mit seinem Namen bezeichnen durfte,
um sie als Werke alter Meister zu verkaufen.
Noch ist zu erwähnen, dass dieser Künstler und sein Bruder
Iiaspar 179i die Iiunst wieder erfunden, das Gold auf Pergament
so aulzulegen, dass es das Glätten und Malen dauerhaft aushält.
Beide lieferten so schöne Proben, dass sie den Vergleich mit alten
Miniaturen in Handschriften bestehen.
Iiaspar Dorn wurde k. Registratur. Er war, wie sein Sohn Mi-
chael Heinrich Dorn. der in Nlünchen als lt. Sekretär undSchreib-
lehrer an der k. Studienanstalt starb, ebenfalls in der Calligrayhie
sehr erfahren.
Dorn: 3053119 s geborne Treu, Gattin des obigen, wurde 1741 zu
Bamberg geboren. Obwohl mit natürlicher Anlage zur Iiunst be-
gabt , wollte sie sich doch anfangs mit derselben nicht befassen und
erst später widmete sie sich der Malerei. Sie wählte das Fach der
Bildnissmalerei und machte sich hierin einen Namen, besonders
durch das Portraiit des llofraths Böttiger, von welcher Zeit an Sie
mit Bestellungen überhäuft wurde.
Vorzüglich sind auch die drei Bildnisse der Grafen von Boten-
hahn, welche öfter eopirt wurden. Später wollte sie zu Mainz
Nonne werden, allein vier Tage vor Ablauf des Noviziates verliess
sie die heiligen Mauern und kehrte nach Bamberg zuruck, wo sie
aufs Neue durch ähnliche Portraite ihre Geschicklichkeit erprobte.
Dorn! Baslmr; S. den Artikel Joseph Dorn.
Dornbuschy Historienmaler in Uerdingen, bildete um 1822 sich auf
der Akademie zu Düsseldorf zum, geschickten Künstler. Seine Bil-
der sind lieblich, von schöner Anordnung und von trelllieher Fär-
bung. Näheres konnten wir über ihn nicht erfahren.